Mit Deckname „Spinne“ in den Stasiakten der DDR – Prof. Karl Kling.....

Prof. Karl Kling zeigt bedrückt seine Stasi - Einträge
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Es war wohl eines der unerfreulichsten Geburtstagsgeschenke von Prof. Karl Kling, die er je erhalten haben dürfte, die Information seit 1974 von der Staatssicherheit der DDR überwacht worden zu sein. Für Kling war dies wie ein Faustschlag ins Gesicht. Seine darauf folgenden Recherchen in Berlin ergaben die Erfassung seiner Person in den sogenannten „Rosenholz“-Dateien mit dem Decknamen „Spinne“.

Welche Wichtigkeit der Krumbacher Unternehmer Kling für die Stasi auch immer hatte, Kling ist heute noch darüber empört. Erfasst wurde Kling in der Personenkartei F 16 und in der Vorgangskartei F 22 der HVA, Hauptverwaltung Aufklärung, die vorrangig für Auslandsaufklärung und Gegenspionage so wie alle „aktiven Maßnahmen“ in nicht sozialistischen Staaten und Territorien, insbesondere der NATO – Staaten zuständig war. Darin wurde Kling 1974 erfasst und bis zur Auflösung der DDR 1989 geführt.

Kling ist sich dessen sicher dass es sich hier in erster Linie um seine Arbeit gedreht hat. War er doch einer der führenden Unternehmer die unter anderem auch in Saudi Arabien Erdbohrungen durchführte. Kling hatte zur damaligen Zeit Akten und Pläne über millitärische Standorte zur Einsicht und zum Verbleib erhalten. Nur sehr wenige seines Mitarbeiterstabes hatten Einblick und Kling hielt diese hinter schweren Tresorschränken verschlossen. Weil Kling, wohl wie eine „Spinne“ seine unternehmerischen Fäden webte um Aufträge an Land zu ziehen, und somit in aller Herren Länder zuhause war, bekam er auch diesen Decknamen.

Doch Kling war auch politisch tätig und war mit hochkarätigen deutschen wie auch ausländischen Politikern zum Teil eng befreundet. Mit sichtlicher Erschrockenheit bekam er zur Kenntnis das auch seine Telefongespräche abgehört und aufgezeichnet wurden. Ich wenige fanden auch mit seinem Freund und ehemaligen Finanzminister Dr. Theo Waigel statt. Dabei seien, so bekam Kling zu wissen, sehr „deftige“ Ausdrücke gefallen, und diese nicht immer in schriftdeutsch. Um dies alles zu verstehen saß der Spion, könnte sich auch um eine Spionin handeln, in Krumbach, bestens ausgebildet, mit den besten technischen Mitteln versehen.

Kling will über die Person keine Aussage machen, die ihn ausspioniert hat, können und sollen doch nachfolgende Generationen damit nicht belastet werden. Dennoch hat er weitere Informationen aus Berlin angefordert, die er in den nächsten Wochen erwarten darf. Dass gleich zwei Akten seinen Namen tragen ist wohl drauf zurück zu führen dass Kling mit Deckname „Spinne“ für die Abteilung IX wichtig war. Nicht als Agent, sondern wohl eher als „Feind“. War doch die Abteilung IX der HVA unter anderem für die äußere Spionageabwehr, die Gegenspionage zuständig.

Da die Rückseiten der Karteiblätter gelöscht wurden, werde Kling wohl nie erfahren was über ihn geschrieben und festgehalten wurde. Viel könne es nicht gewesen sein, war und ist er immer ein Mann, Unternehmer und Politiker, ob in der Kommunal – oder Landespolitik, der sich für Recht und Gerechtigkeit eingesetzt hat. Jemand der sein Mandat, seinen Auftrag, gegenüber manchen Politikern heute, sehr ernst nahm. Und ernst nimmt er auch seinen Eintrag in ehemaligen Stasiaken und ist sich ganz sicher, er will zwar weitere Hintergründe in Erfahrung bringen, aber niemanden mehr an den Pranger stellen............

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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