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Das Scheibenfeuer – ein alemannischer Brauch...

Schon lange vor Weihnachten und auch danach werden von den Vereinen in den Dörfern und Städten Holz und Christbäume gesammelt. Es wird an einem bestimmten Platz gelagert und dann, für den so genannten „Scheibensonntag“, wie er bei uns heißt, zu einem großen Haufen aufgebaut. Es soll eine Kunst sein, diesen Haufen zu errichten, denn einmal angezündet, sollte er brennen bis zur letzten Glut.

Meist wird dieses „Scheibenfeuer“ auf dem höchsten Berg der Gemeinde oder der Stadt entfacht, denn es soll ja weit und überall zu sehen sein. Jeder möchte auch das Schönere und Größere haben und zeigen - was zwar nicht mehr zum Brauchtum zählt - jedoch brachte es die Zeit so mit sich.

Dieser alemannische Brauch, der bis ins Jahr 1090 zurückgeht, wird am ersten Fastensonntag im Jahr ausgeführt. Den Ursprung hat er im Voralberg, Tirol und in Schwarzwald. Dass er auch nach Bayerisch-Schwaben kam, ist wohl nur darauf zurückzuführen, dass wir einmal zu Österreich gehörten. So wird bei uns auch dieser Brauch in allen Orten noch jährlich von den Pfadfindern, dem Obst- und Gartenbauverein, der Feuerwehr oder den Kulturvereinen durchgeführt.

Meist geht man mit einem Fackelzug und Musik, meist auch mit Gesang zu dem Berg, auf dem der Holzhaufen, der für das Feuer entzündet werden soll, steht. Dort wird oft auch Glühwein und Punsch, aber auch heiße Würstchen angeboten. Währenddessen wird fachkundig das Scheibenfeuer entzündet, Holzscheiben zum Feuerschlagen bereit gelegt. In manchen Gegenden wird auch noch eine Strohpuppe als „Hexe“ auf einen langen Stab gesetzt. Diese Hexe soll den Winter, der hinausgetrieben werden soll, darstellen und mit dem Feuer verbrennen.
Das „Scheibenschlagen“ nutzt die Jungend heute allerdings mehr um durch einen Spruch Wünsche zu erfüllen. „Dia Scheiba, dia Scheiba, dia will i iatz treiba, Schmalz in dr Pfonna, Kiachli in dr Wonna, Pfluag in dr Eard, das dia Scheiba weit außa geat!“ heißt ein Spruch davon. „Dia Scheib, dia Scheib, dia g’heart, dia g’heart, dr (NAME EINES MÄDCHENS)!“

Allerdings ist auch das Scheibenschlagen langsam aus der Mode gekommen, nicht zuletzt auch um der Gefahr des Funkenfluges vorzubeugen und eine Brandgefahr nicht herbei zu beschwören.

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5 Kommentare

Stimmt Luis, in meiner alten Heimat wird das immer noch gefeiert. Die Feuerwehr macht dort einen Holzhaufen, verkauft auch Scheiben und Stöcke, wenn einer keine selber hat. Dazu gibts dann die Scheibenküchle, die wie kleine Ausgezogene aussehen. Habe ich auch immer wieder gebacken... nun aber passt es nimmer in meinen Essplan rein :-))

Mit diesem uralten Brauch sollen die Wintergeister ausgetrieben werden. Scheibenschlagen und Funkensonntag gehören zu den ältesten Fastnachtsbräuchen

Hallo Luis

danke für diesen sehr informativen Beitrag. Kommt mir gerade recht, denn ein wenig Verschnaufen vom fast schon versauten Wahlkampf tut gut. Brauchtum zu erhalten und anderen Menschen näher zu bringen halte ich für eine sehr wichtige Tradition. Klasse dass du uns das so auch vermittelst.

Gruß Max

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