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Am Tag der offenen Archive öffnete auch das Archiv für Volksmusik in Schwaben im Krumbacher alten Rathaus ihre Pforten

Zwar meinten es die himmlischen Kräfte um Petrus, die für das Wetter zuständig waren, nicht gerade gut mit dem Tag der offenen Archive, kam doch wieder ein richtiger Wintereinbruch mit kräftigen Schneefällen, so waren es doch einige Interessierte die Teils einen weiten Weg in das Krumbacher Archiv für Volksmusik fanden. Und sie kamen nicht nur zum Zuhören sondern auch mit ihren Saiteninstrumenten, spielten „vom Blatt weg“ aus den alten Notenhandschriften. Jene Stücke wurden von den Zitherspielern Joachim Gericke aus Donauwörth und Manfred Kronawitter aus Dillingen eigens zusammengestellt und in gedruckter Form aufgelegt.

Was sonst hinter den verschlossenen Mauern des alten Rathauses im 2. Stockwerk geschieht, das konnte man nun nicht nur sehen sondern auch hören. Trotz schlechter Wetterlage und Straßenverhältnissen fanden dennoch einige Musikanten den Weg nach Krumbach in Archiv für Volksmusik in Schwaben, das der Landesverein für Heimatpflege betreibt. Und die Leiterin des Archivs, Dagmar Held hat wieder ein abwechslungsreiches und interessantes Programm zusammen gestellt. So wurde überall musiziert, Dagmar Held und Joachim Gericke standen als Referenten zu Verfügung die über die verschiedenen ausgesuchten Stücke Erklärungen gaben, auch was die Entstehung betrifft oder wie man diese Noten richtig zum Klingen bringt.

Unter dem Titel „Jodler im Rucksack“ berichtete Dagmar Held und Volksmusikberater Christoph Lambertz über eine Exkursion durch das Oberallgäu, die sie letztes Jahr unternommen hatten. Denn zu den Aufgaben des Archivs für Volksmusik zählt auch die Forschung und steht an erster Stelle. So waren Dagmar Held, Christoph Lambertz, Hansjörg Gehring und Ulrike Zöller zu Fuß und mit Rucksack in der Gegend um Sonthofen und Gunzesried unterwegs um alte Lieder neu zu archivieren. Dabei erzählten Held und Lambertz von dem Gründer und ehemaligen Dirigenten der Blaskapelle Bihlerdorf – Ofterschwang, Alfred Bertele wie er zur Musik kam und über die Anfänge der Blaskapelle.

Weiter berichteten sie über ihren Besuch auf dieser Exkursion bei Waltraud Artmann, geb. Huber. Sie trat schon als Siebenjährige auf, sang dann mit Bruder und den Eltern als die „Allgäuer Singvögel“, bis sie dann mit ihrem Bruder Adolf im Duo sang und auch für Plattenindustrie entdeckt wurden. Aber auch über den Besuch in Gunzesried bei Paul und Franz Gehring, den Onkels von Hansjörg Gehring, berichteten die beiden Referenten. Mittels Bildervortrag und Hörbeispiele von den live aufgenommen Liedern wurde dieser Vortrag optisch und akustisch abgerundet.

Dann waren es auch Sangeslustige die kamen, um im Liedercafé mit Dagmar Held alte Lieder zu singen. Dabei wünschte sich eine treue Sängerin wieder mal das Lied von der „Musikalischen Familie“ wo nicht nur mitgesungen werden konnte, sondern auch richtig mitgemacht. Mit ihrer lockerer und fröhlichen Art erzählte Dagmar Held Geschichten über die Lieder, die gesungen wurden. Wo sie her stammen, wo sie diese entdeckte und wer sie ihr einst vorgesungen hatte. Viele davon wurden auf Exkursionen durch Schwaben und das angrenzende Württemberg wieder entdeckt, aufgenommen und niedergeschrieben. Viele der alten Lieder existieren nur noch in den Köpfen alter Sängerinnen und Sänger und wurden nie zu Papier gebracht.

Ein kleiner Männerchor kam eigens aus Unterroth nach Krumbach brachten ihre Lieder zum Vortrag. Und so wurde der etwas größere Aufwand an Vorbereitung für diesen Tag dennoch recht erfolgreich, wenn es am Vormittag noch nicht so ganz aussah. Sinn und Zweck des offenen Archives wurde somit auch erfüllt, denn die Forschungsarbeit und die dadurch wieder gefundene Lieder – und musikalische Kultur soll ja nicht hinter dunklen Archivwänden und in Regalen verstauben, sondern neuen, jungen Generationen nahe gebracht werden, dazu animieren wie zu spielen und zu singen, leben zu lassen. So wurde aus diesem Tag des Archives ein klangvoller Tag, mit vielen neuen Impulsen versehen, neuen Eindrücken und Einblicken in die Arbeit einer wichtigen kulturellen Institution, welche der Landesverein für Heimatpflege und der Bezirk Schwaben sich widmen……..

Eine Auswahl an alten Notenhandschriften, neu gesetzt von Joachim Gericke, kann in form eines geduckten Heftes beim Archiv für Volksmusik unter E-Mail dagmar.held@heimat-bayern.de zum Preis von 10 € bestellt und erworben werden.

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3 Kommentare

Ein Augen- und Ohrenschmaus, dieses nette Mitsinglied.

Jeder sollte viel öfters singen. Danke für Deinen schönen Bericht. In Marburg hatte am Tag der Archive das Staatsarchiv auch geöffnet. Da ich als Wahlhelfer bei der Bürgermeisterwahl eingeteilt war, konnte ich leider nicht in das Staatsarchiv.

Muss ich Dir Recht geben, lieber Hans-Christoph,
es gibt viele wissenschaftliche Ergebnisse darüber
das Singen, wie auch Lachen, dem Menschen und der Seele gut tut........

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