Vorhang auf für einen musikalisch garnierten Wurstsalat

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So umschrieb der Moderator des Konzertes der BFSM den etwas anderen Charakter dieser musikalischen Darbietung auf der Bühne des Krumbacher Stadtsaals. Reich garniert mit allerhand Zutaten an musikalischer Vielfalt an erlerntem Können servierten die Studenten dennoch für die begeisterten Zuhörer, dem Publikum eine leichte und gut verdauliche Kost. Matthias Müller erläuterte als Moderator die einzelnen Menüs und somit den Verlauf eines Studentenalltags der Krumbacher Berufsfachschule für Musik.

Das Jahreskonzert der Krumbacher Berufsfachschule für Musik, das wieder in dem Rahmen des „Musikalischen Frühlings im schwäbischen Barockwinkel“ statt fand, sollte dieses mal einen anderen Charakter bekommen. Ließ der Titel „Vorhang auf“ eher eine Theaterstück hoffen, wurde hier dieses Mal in einer besonderen Form auf das Können der Studenten hingewiesen. „Wurstsalat“ wurde es im Lehrerzimmer der BFSM als Arbeitstitel bezeichnet, so der Moderator Matthias Müller in seiner Begrüßungsrede und der Vorstellung des Konzertes. Das Publikum sollte Einblicke gewinnen in den Alltag dieses musikalischen Instituts. Einblicke über das Lernen und auch über die geringe Freizeit eines Musikschülers.

Mit dem „March“ for Timpani and Brass von Brent Heisinger wurde ein klangvoller Auftakt geschaffen. In dem von Berthold Leicht einstudierten Stück zeigte Roman Schlonski ein erstes Paukensolo mit Bravour. Gefolgt von den einer Einstudierung von Stefan Blum zeigten drei Schlagwerker in dem Stück „Ticonderoga“ for 2 Snare Drums an Bass Drum von Haskell W. Harr ihr Können. Der große Chor der BFSM begann mit einem alten Volkslied vn Robert Schuhmann, „Wenn ich ein Vöglein wär‘“, leitete über zur „Waldesnacht“ von Johannes Brahms. Mit dem modernen Klassiker „It’s my life“ von Bon Jovi bekindeten sie das ihr Leben die Musik sei, frei weg nach dem Spruch „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ von Nitschke. Das auch der Chor unter der Leitung von Josef Wiedenmann ein facettenreiches Programm in der Ausbildung hat, machte mit „Bourrèe“ von Johann Sebastian Bach nochmals deutlich.

Selbstverständlich kam der Insturmentalunterricht nicht zu kurz. Mit dem von Günther Beugel einstudierten Stück für 2 Klarinetten und Fagott von Benedetto Carulli „Allegro moderato“ aus dem Trio B-Dur, op.1 war ein hervorragendes Ergebnis zu hören. Das die Schüler auch Freizeit haben, wenn auch eng bemessen, stellte Matthias Müller in einer weiteren Moderation heraus. Wie diese engagierte Studenten, die Musik im Blut haben und mit ganzem Herzen auf ihre Instumente übertragen, zeigte der E-Gitarrist Seeleitner. In seiner Freizeit nimmt er seine Bluesgitarre in die Hand und schalltet so vom Unterrichtsalltag ab. Während dessen hatte sich Roman Schlonski hinter dem geschlossenen Bühnenvorhang vorbereitet. Was in den Räumen des Kellergeschosses des musikalischen Instituts noch lles gelehrt wird, sollte hier zum Vortrag kommen. Stefn Blum hatte das Stück „Restless“ für Marimba solo von Rich O’Meara einstudiert und der anschließende Applaus bekundete den exzellente solistischen Vortrag von diesem Stück.

Die Vielfalt des Euphoniums studierte Peter Seitz mit seinen Studenten ein. In dem Stück „Four Pieces“ for Four Euphonium von Gareth Wood kamen „Tango“ – „Song“ – „Parody“ – „Lament“ künstlerisch hochwertig zum Klang. Da ließ es sich dann mit tollen Impressionen in die Pause gehen, um diesen ersten Teil auf sich wirken. Und anderes als gewohnt, sollte auch die Pause zu Ende gehen. Nicht die Glocke sollte erklingen, sondern Akkordeon – und Flötenklänge. Wie es in großen Theatern üblich ist, wurde auch hier musikalisch auch auf den zweiten Teil der Veranstaltung hingewiesen. Sonja Sanders studierte das Stück „Theatermusik“ für Flöte und Akkordeon von Hans-Christian Schaper ein.

Der zweite Teil gehörte zu Beginn der Oper und dem Operngesang. Stilvoll und mit verständlicher Präzision verwies Matthias Müller weiter auf die Ausbildung an der Berufsfachschule für Musik. Das hier die Gattung „Oper“ nicht fehlen darf stellte er richtig heraus. Das schwere Fach mit exzellenter Leichtigkeit auf die Bühne gebracht hatte Alexandra Jörg. Silke Kaiser hatte mit ihr aus der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ die Arie der Frau Fluth „Nun eilt herbei....“ von Otto Nicolai instudiert. Die Studentin mit Hauptfach Gesang, Silvia Hartmann entführte anschließend das Publikum in den Saigon. Aus der Oper „Samson et Dalila“ sang sie aus der Arie der Dalila „Mon coeur s’ouvre a ta voix“ von Camillie Sanit-Saens, einstudiert von Siglinde Damisch-Kusterer. Vom Saigon direkt nach Afrika ging es mit dem Saxofonquartett von Günther Beugel. „Ulla in Afrika“ von Heiner Wiberny wurde gekonnt und showreif mit Sopran,-Alt,-Tenor- und Baritonsaxofonen vorgetragen.

Was wäre ein Menü in Form eines Wurstsalates wäre hier nicht noch ein Dessert gefällig. Und dieses Dessert bescherte unter der Leitung von Berthold Leicht die BFSM – Bigband. „I’ve got you under my skin“ von Cole Porter mit dem Vocalgesang von Alexandra Jörg kam als erstes Stück zur Aufführung. Der klangvolle Musikkörper dieser Band brachte im Anschluss „A Brazilian Affair“ von Bob Mintzer und „The Chicken“ von Alfred James Ellis den Saal zum swingen und Mitklatschen.

So ging nach gut zwei Stunden eine künstlerisch hochwertiges, musikalisch vielfältiges und für das Publikum hochkarätiges Konzert zu Ende. Welch ein Veranstalter kann in dieser Form so kostengünstig und mit solch großer Präzision in einer derartigen Vielfalt ein Konzert bieten. Wieder einmal mehr bewies hier die Krumbacher Berufsfachschule für Musik des Bezirks Schwaben, die zurecht „Talentschmiede“ und „musikalische Perle“ genannt wird, welch ein wichtiges Mosaik sie im kulturellen Leben der Stadt und des Bezirks Schwaben ist. Wieder einmal mehr stellte sie mit ihren Studierenden unter Beweis, wie wichtig für junge Talente diese Einrichtung in fast 26 Jahren geworden ist. Sie ist eine musikalische wie auch kulturelle Perle, ein Edelstein im Bezirk Schwaben und darüber hinaus. Und wer denkt hier einen Rotstift ansetzen zu müssen, wer denkt hier Einsparungen erwirken zu müssen, diese Einrichtung nicht gebraucht wird, wie es auf politischer Ebene immer wieder zu hören ist, ist gewaltig im Irrtum, denn wie Nitschke sagte, ohne Musik wäre das ganze Leben ein Irrtum..................

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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