La Gomera (2)

Palmen, Benjamins und Bambus
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Inzwischen sind Waltraud und Eberhardt eingetroffen und heute soll es eine richtige Wanderung geben. Der Linienbus bringt uns von der Haltestelle Casa Maria nach El Guro – einem sog. „Künstlerdorf“ – diese Bezeichnung stammt wohl mehr von den Bewohnern, welche sich dort niedergelassen haben und mit künstlerischen oder teilweise meditativem und spirituellem Themen versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Gomeros nennen es etwas abwertend „Las casas de los locos“ . Wir lassen die letzten Häuser von El Guro hinter uns und folgen dem schmalen Pfad, der uns- unter einer hohen Riffel-Felswand entlang in den Barranco de Arure führt.

Auch hier stoßen wir bald wieder auf üppigen Bambusbewuchs . Auch hier hat man bereits nach wenigen Metern das Gefühl, man befinde sich im Urwald. Noch ist das Bachbett ausgetrocknet - dicke Kunststoffrohre jedoch, deuten uns an, dass weiter oben im Barranco Wasser eingesammelt und in den Ort transportiert wird. Das üppige Grün der Pflanzen im Barranco zeigt trotzdem, dass alle Pflanzen hier gut im Saft stehen. Im Gegensatz zu den über 30 Grad in La Playa ist es hier angenehm kühl. Häufig kommen uns Wanderer entgegen und berichten von der „tollen Schlucht in prächtiger Landschaft“. Wir sind gespannt.

Bald nehmen wir das Rauschen und Sprudeln von Wasser wahr und etwa eine halbe Stunde später zeigt sich zunächst ein Rinnsal , welches sich weiter oben immer stärker zu einem Bach verbreitert. Immer wieder müssen wir die Äste von Bäumen und Sträuchern anheben und beiseite schieben, um problemlos voran zu kommen. Es ist seltsam still hier in dieser Schlucht. Man hört nichts als die eigenen Schritte und das Geräusch des fliessenden Wassers. Wir überwinden einige Felsstufen außerhalb des Bachbetts und nehmen einige rutschige Passagen im Aufstieg unter die Füße, dann hat der Bach eine Führung und wir bewegen uns problemlos an seinen Ufern weiter nach oben. An einem Wegrand lichtet sich der Wald und am Wegrand entdecken wir eine aus Palmenblättern geflochtene Hütte. Ein Blick ins innere sagt uns, dass auch dieses „Haus“ bewohnt ist. Wir gehen weiter und erreichen einen Felsen. Hier sitzt ein etwa ein etwa 20 – 30 Jahre alter Mann und produziert in mühevoller Handarbeit Modeschmuck, den er den vorbeigehenden Wanderern zum Kauf anbietet. Er meint, es sei jetzt nicht mehr weit bis zum Wasserfall. In der Tat, bereits nach wenigen Metern sind wir beim Wasserfall angelangt. Dieser „Salto di Aqua“ ( Wasserfall ) läuft an hohen bemoosten Wänden herunter in einen kleinen See. Das Wasser ist wohlschmeckend und vor allem kalt. Auf dem Kiesbett haben sich Wanderer Steine und Holzreste zusammengeklaubt und aus ihnen Sitzgelegenheiten „gebaut“ – die Brotzeit schmeckt allen – auch uns. Doch dann erhalten wir Besuch: wohl durch das rascheln unserer Verpackungen aufmerksam geworden kommt eine Katze auf uns zu - hier am Ende der Schlucht, wo niemand wohnt. Die Katze bettelt uns an und gibt Laute des Wohlbefindens von sich als sie von Margot mit einem Stückchen Wurst belohnt wird

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Kremser aus Krumbach

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