Einer kam durch.

Nahe den Wolken
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Wenngleich der April uns unheimlich milde und schöne Tage bescherte, war dieses Wetter nicht unbedingt so, wie es sich Segelflieger vorstellen. Die Blauthermik war durch den verhältnismäßig kräftigen Ostwind sehr häufig nicht nutzbar. So saßen die Streckenflieger immer wieder vor ihrem PC und holten die Segelflugwetterdaten vom Deutschen Wetterdienst. Endlich, wurden für das letzte Aprilwochenende feuchtlabile Luftmassen angekündigt, die für großflächige Thermik sorgen sollten. Insbesondere der Sonntag sollte das tolle Wetter bringen, Hans Endris, Flo Kremser und Steffen Grosse hatten sich unterschiedlich große Dreiecke ausgesteckt. Aber alle planten zunächst ihre Strecken über die schwäbische und fränkische Alb, die thermische „Rennstrecke“ der Segelflieger. Doch manchmal kommt es ganz anders als dies am Boden über Wetterkarte und Karte sitzend geplant wird. Schon gleich nach dem Start, beim Ausfliegen der ersten Thermik (Bart) stellte Flo Kremser fest, dass entgegen dem Wetterbericht Richtung Gebirge eine satte Wolkenstraße mit den dazugehörigen Bärten aufgestellt war. Nach kurzer Flugzeit war er bereits östlich von Kempten und die Verlockung die Alpen zu überfliegen war nun groß. Bei Kempten gesellte sich noch ein Freund aus Weißenhorn zu ihm und über Funk nahm er wahr, dass auch sein Fluglehrer Kollege aus Augsburg ganz in der Nähe ist. Nun stimmten sich die drei ab und beschlossen sich die Alpen von oben anzusehen. Über Füssen ging es in das Lechtal dort wurde die notwendige Höhe erflogen um bei Lech in das Inntal zu wechseln. Vom Inntal ging es über Piztal, Ötztal, Zillertal Richtung Brenner. Ein phantastisches Panorama tat sich vor den Piloten auf. Saftige grüne Täler, gelbe Flächen von Raps und auch blühende Apfelplantagen und nicht so weit unten, noch schneebedeckte Gipfel. Als der Höhenmesser gut 3800m zeigte und Meran in Sicht war, beschlossen die drei zu wenden, wenngleich ein weiterfliegen bis Venedig möglich gewesen wäre. Weil sie hoch genug waren konnten sie bereits bei Imst wieder ins Lechtal wechseln und über Füssen den Heimweg antreten. Leider ist gegen abend der Nordostwind noch etwas stärker geworden und die Thermik ließ ebenfalls nach. In Bad Wörishofen endete der Flug dann auf dem Flugplatz Nord.
Hans Endris legte seinen Flug über die schwäbische-fränkische Alb und flog seine Route auch ab. Von Thannhausen ging es zunächst nach Beilngries und von dort nach Ehestetten. Von hier aus sollte es wieder zurückgehen nach Thannhausen. In 2400m über Weißenhorn begann er seinen Endanflug auf Thannhausen, doch auch er wurde ein Opfer des starken Nordostwindes. Ein Wiese bei Zaiertshofen war nach einer Strecke von 348km, nur noch wenige Kilometer von Thannhausen entfernt sein Landeplatz. Steffen Grosse der ebenfalls auf der Alb unterwegs legte seinen ersten Wendepunkt über Donauwörth von aus er nach Pfullendorf flog um von dort aus den Heimweg anzutreten. Er war nach einer Gesamtflugzeit von 5 Stunden und fünf Minuten und 384km Strecke der einzige der auch wieder die Heimkehr an den Flugplatz Thannhausen schaffte.

Nahe den Wolken
Über den Gipfeln
Bürgerreporter:in:

Wolfgang Kremser aus Krumbach

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