DinnerKrimi „Alles Gute, liebe Leiche“

Wenn auf einem heruntergekommenen Familiengut Geburtstag gefeiert wird, dann kann viel passieren. Das erleben die Gäste beim DinnerKrimi „Alles Gute, liebe Leiche“. Bei dem genießt das Publikum ein Viergangmenü und wird zugleich Zeuge von Geschehnissen im Hause der Familie von und zu Waldau. Schnell kommt man mit den Sitznachbarn im festlich gedeckten Tisch ins Gespräch und schließlich gilt es, Täter und Mordmotiv aufzuschreiben. Dabei stehen Genuss und Unterhaltung im Mittelpunkt des Geburtstagskrimis von Pia Thimon, der bundesweit in Hotels und Eventlocations präsentiert wird.

Gerade war man noch im Foyer des Mercure Parkhotel Krefelder Hof, doch wenig später ist man schon im beschaulichen Örtchen Schabernack im idyllischen Landkreis Waldau. Dort hat Henrike, Freifrau von und zu Waldau, den Geburtstag ihrer Schwester Ela organisiert. Doch eigentlich geht es ihr um etwas anderes, denn sie möchte das in die Jahre gekommene Schloss in ein Eventhotel mit Mörderpartys verwandeln. Wie spannend das werden kann, möchte sie im Rahmen der Geburtstagsparty vorführen und so bei der lokalen Prominenz Unterstützung gewinnen. Schier entsetzt über diese Pläne sind ihre Schwester und deren Mann Walter, die auf dem Gut eine kleine, verschlafene Gärtnerei betreiben. Auch die anderen Protagonisten sind sich alles andere als grün. Der neu engagierte Sternekoch Maître Bouillon und das Hausfaktotum Isi liefern sich einen Wettstreit um die Macht in der Küche. Alte Affären kommen wieder zum Vorschein, andere Konflikte brechen auf. Doch bevor es soweit ist, muss erst einmal das Publikum ankommen.

Das eilt mit schnellem Schritt und zum Teil festlich gekleidet in den in die Jahre gekommenen Saal des Hotels, der damit zur perfekten Location für dieses Stück wird. Wandhohe Spiegel, eine mehrere Meter hohe, verzierte Decke und Kerzenleuchter passen perfekt zum Gut der von Waldaus. Die begrüßen ihre Gäste an der Tür des Saals und führen sie zu den reservierten Plätzen an mehreren, langen Tafeln. Dabei sind sie auf der Suche nach Freiwilligen, die im Laufe des Abends in die Rolle von Bürgermeister, Pfarrer, Ärztin oder auch Gesangverein schlüpfen und dafür mit kleinen Requisiten ausgestattet werden. Dann beginnt das eigentliche Stück. Nach und nach werden die verschiedenen Rollen vorgestellt und beginnen sich mit spitzer Zunge und widersprüchlichen Interessen ineinander zu verhaken. Henrike ist mit Stock und weißer Handtasche unterwegs und will die anderen zu Veränderungen zwingen. Gärtner Walter spricht mit starkem Akzent und zieht einen Wagen mit Material durch die Gänge des zur Gärtnerei heruntergewirtschafteten Guts. Auf dessen langen Tischen liegen Tannenzapfen und Nüsse. Ob die Dekoration giftig ist wie – so die Worte Walters – die Freifrau?

Als die den anderen eröffnet, dass das Gut in ein Eventhotel umgebaut werden soll, sind Walter und seine Frau entsetzt. Ein altes „Schauerbuch“ aus dem Familienbesitz soll der Kern künftiger Events und Seminare werden. Gerade weil der Raum so gut zum Stück passt, gelingt die Inszenierung der Atmosphäre fast ohne Kulissen. Lediglich ein paar Tische und Dekorationen machen aus dem Saal das Landgut Waldau. Auch das Publikum ist gefordert. Gemeinsam mit den Schauspielern singt man das Schabernack-Lied, das für Ortsfremde nicht ganz so leicht zu intonieren ist. Noch vor dem ersten Gang entsteht zwischen den Rollen neuer Streit. Der Maître fühlt sich schlecht behandelt und droht mit der Abreise. Höchste Zeit für den ersten Gang aus einer milden Lachsmousse mit Gurken und Tomatenwürfeln, Salat und kleinen Reibekuchen.

Nach der Vorspeise geht das Stück weiter. Die Situation spitzt sich weiter zu und immer neue Konflikte brechen auf. Dabei wird gerade verbal reichlich ausgeteilt. Todsein sei die richtige Lebensform für die Rivalen. Ein Blumengesteck aus giftigen Blumen wird gebracht und der anderen diagnostiziert, „verrückt wie eine Wespe im Herbst“ zu sein. Die revanchiert sich und erinnert ihre Schwester an den „Drang nach unten“ und ihren Hang zu nicht standesgemäßen Männern. Auch der Maître greift ein. Er will seine heimliche Liebe vor „Drachen“ retten. Dann überrascht die Freifrau ihre Gäste mit einer Demonstration des von ihr geplanten Mörderspiels. Über die können die Gäste beim zweiten Gang diskutieren. Serviert wird eine giftgrüne Kräuterrahmsuppe mit luftigen Klößchen aus Putenfleisch.

Frisch gestärkt wird das Publikum erneut zum gemeinsamen Singen eingeladen. „Kein schöner Mord…“ ist eine gelungene Überleitung zu den folgenden Szenen, in denen ein Leben sich seinem Ende nähert. „Du solltest tot sein“, muss eine überlebende Person sich anhören und schon beginnt das große Rätseln, wie es zu dem Todesfall kam. Nach einiger Zeit und vielen Verdächtigungen wird zum Hauptgang geläutet. Der besteht aus zarter Hähnchenbrust mit Gries-Schnitte und Gemüse. Bei der Aufklärung des Falls erwartet die Gäste eine echte Überraschung. Dazu gibt es mit Williams Birne an Walnusseis und Rotweinsabayon ein delikates Dessert. Dann steht die Aufklärung des Falls an. Die Polizei bittet um Mithilfe aus dem Publikum und fragt nach Täter und Motiv. Wer richtig liegt und etwas Glück hat, gewinnt zum Ende des unterhaltsamen Abends einen Preis. Gezeigt wird der Dinnerkrimi an verschiedenen Orten. Da die Menüs unterschiedlich sind und die Preise variieren lohnt es sich, den Ort ganz nach dem eigenen Geschmack zu wählen.

Bürgerreporter:in:

Christian Kolb aus Essen

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