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Kindheitslexikon: Bahnhof Kölleda/Rund ums Thema Schienenverkehr

  • Der Kölledaer Bahnhof in einem traurigen, verlassenen Zustand im Jahr 2010. (© 2010 by Edelgard Koch, Kölleda. Bild wurde im Auftrag des Autors erstellt.)
  • hochgeladen von Christoph Altrogge

Geschichte des Kölledaer Bahnhofes

Die Bahnlinie, an die Kölleda angeschlossen ist, ist die so genannte Saale-Unstrut-Bahn. Ihre Volksmundbezeichnung ist "Pfefferminzbahn". Pfefferminze war in der Zeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert herum ein Hauptfrachtartikel auf dieser Bahnlinie, weil an der Strecke sehr viel davon angebaut wurde.
Ihre Länge beträgt 52,8 Kilometer. Sie führt von Straußfurt nach Großheringen.
Eröffnet wurde sie am 14. August 1874. Maßgeblich verantwortlich für das Vorhaben war der Weißenseer Stadtverordnetenvorsteher Christian Brand. Finanziert wurde das Ganze durch die Emission von Aktien.
Während der Bauarbeiten stellte sich heraus, dass man sich um eine Meile verrechnet hatte.
Bald nach Fertigstellung waren die Schulden der Bahn so groß, dass sie 1882 an die Nordhausen-Erfurt-Eisenbahn verkauft werden musste. Die Gläubiger der Bahngesellschaft sahen bei diesem Deal "durch die Finger". Also, man sieht, Geschichten, wie sie sich rund um die Finanzkrise 2008 abgespielt haben, fanden durchaus auch schon früher statt.
Zu Beginn war die Akzeptanz der Bahn unter der Bevölkerung nicht sehr hoch. Noch 1910 gingen die Weißenseer lieber zu Fuß nach Sömmerda, als in die Bahn einzusteigen.
Ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte ging auch an dieser Bahnstrecke nicht vorüber: Auch über die Saale-Unstrut-Bahn fanden während der Zeit des Nationalsozialismus Transporte in die Konzentrationslager statt.
Zu DDR-Zeiten besaß die Bahn große Bedeutung als Berufspendlerstrecke und als Transportstrecke für landwirtschaftliche Güter.
Ab Beginn der Siebziger Jahre Erneuerung des gesamten Oberbaus der Strecke, sodass danach über die nunmehr mit Betonschwellen versehenen Gleise auch Güterzüge mit größerer Last fahren konnten.
Am 17. und 18. August 1974 fanden entlang der Strecke Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Bahn statt.
Während der Feier fuhr unter anderem die Dampflok 896009 vor. War in jenem Jahr zuvor bereits beim 100-jährigen Jubiläum der Saale-Bahn, an die sich die Strecke Großheringen-Straußfurt anschließt, mit von der Partie. Für die Feier auf der Pfefferminzbahn-Strecke zog sie einen Sonderzug mit Plattformwagen, Blaskapelle, Speisewagen und Schaffnern in historischen Kostümen von Straußfurt nach Großheringen.
Auf dem Bahnhof Sömmerda gab es während dieses Wochenendes eine Ausstellung mit Dampflok, Diesellok, Reisezugwagen und Gleisbaugeräten. Am Sonntag fand ebenda eine Modellbahnschau, im Kulturhaus "1. Mai" eine Münz- und Briefmarkenausstellung mit Sonderstempel und Ersttagsbrief und für die Kinder eine Kindereisenbahn statt. In einer Festveranstaltung wurden verdiente Eisenbahner geehrt.

Wenn man mit dem Zug von Sömmerda kommend in den Kölledaer Bahnhof einfuhr, gestaltete sich das Bild auf der Nordseite so: Zunächst die Schrebergärten entlang der Gleisanlagen. (Auch wir hatten dort nach dem Krieg mal einen Garten.) Die Angerstraße, jene Straße entlang des Frauenbachs, welche zur Kegelbahn auf dem alten Sportplatz führte. Gleich darauf erschien das alte Stellwerk, praktisch gleichzeitig der Schrottplatz. Zug hält.

Entlang der Südseite der Gleise verlief ein Feldweg. Er begann ungefähr zehn Meter westlich vom neuen Stellwerk. Von dort aus verlief er zunächst parallel zu den Gleisanlagen. Mit der Zeit verschob er sich dann mehr und mehr Richtung Süden.
An seinem Ende traf er senkrecht auf einen sehr viel längeren Horizontalweg, der in Nord-Süd-Richtung verlief. Dieser Weg wiederum begann an der Landstraße nach Frohndorf und verlief von dort aus kerzengerade Richtung Norden, Richtung Weimar. Ganz bis zu seinem Ende habe ich ihn niemals erkundet.
Wieder zurück zu dem ursprünglich beschriebenen Weg. Ungefähr in seiner Mitte existierte ein Verbindungsstück zum Bahnhof und von dort aus direkt weiter zur Angerstraße. Nach der Wende ist dieser Weg deshalb gern als Schleichweg von den Fahrern der Klein-Lkw der Speditionsfirmen genutzt worden, welche Waren vom Bahnhof abholten.

Wenn ich mich richtig erinnere, gab es auf dem Bahnhofsgelände auch einen alten Güterschuppen in Backsteinbauweise. Riesige Berge Kohle waren dort in der Nähe immer gelagert.

Die Unterführung unter den Gleisen des Kölledaer Bahnhofes hatte sich vom Zeitpunkt ihrer Errichtung bis zum Ende der Achtziger Jahre baulich nicht verändert.
Die Überdachungen am Ein- und Ausgang waren aus massivem Metall. Und sie sahen aus wie die Gehäuse von historischen Personenwaggons, offenkundig waren sie diesen auch nachempfunden worden. So hatten sie die gleiche Grundfläche, die gleiche Höhe, wenn ich mich nicht ganz täusche, waren auch ein paar Fensterscheiben eingebaut, aber das möchte ich jetzt nicht mit Bestimmtheit sagen, und sogar die Dächer sahen aus wie bei alten Personenwagen.
Wenn man die Treppe zum Bahnsteig hochging, hing da an der rechten Wand ein uraltes Schild mit der Aufschrift "Zu den Zügen Straußfurt-Großheringen". Ich habe keine Ahnung, wie alt dieses Schild war, aber der historischen Schriftart nach konnte es gut und gerne seit den Zeiten des deutschen Kaiserreiches dort gehangen haben.

Unbedingt erwähnenswert: die alte Personenwaage. Wenn man das Bahnhofsgebäude betrat, stand da gleich rechts in der Ecke eine steinalte (Kam mir als Kind zumindest so vor.) Personenwaage. Betreiber war kurioserweise eine Süßwarenfabrik in Dresden, wie einem Schild vorn drauf zu entnehmen war.
Das Ding sah fast ein bisschen unheimlich aus. Es hatte nämlich an seiner Spitze eine Art Glashaube, sodass man in das Innere blicken konnte. Dort brannte Tag und Nacht eine Art Kontrolllampe, die aussah wie eine handelsübliche Glühbirne und von einem kleinen Schirm gehalten wurde. Gefürchtet hatte ich mich vor dem Gerät nicht, aber es hatte irgendwie schon etwas sehr "Psychedelisches" an sich.
Wenn man sich auf die Plattform gestellt und ein Geldstück (Ich glaube, es waren 20 Pfennig.) in den Schlitz geworfen hatte, erklang ein dunkler, sehr mechanischer Brummton, der einmal hoch und gleich wieder runter fuhr. (Als Kinder hatten wir das Geräusch oft nachgemacht.) Danach lag die Wiegekarte, die übrigens die gleiche Größe hatte und aus demselben Material gemacht war wie die Fahrkarten jener Zeit, in einem runden Ausgabefach.

Um den Zeitpunkt der Wiedervereinigung herum wurde an der östlichen Hälfte der Vorderfront des Bahnhofsgebäudes ein Getränkedosenautomat angebracht. Das war für uns damals natürlich etwas ganz Besonderes, weil wir das von früher her nicht kannten.
Ich kann mich noch erinnern, als ich im Sommer 1991 jeden Nachmittag – wie üblich in den Sommerferien – mit dem Fahrrad losgefahren bin, um die Umgebung zu erkunden, habe ich vor Beginn oft erst einmal bei dem Automaten Station gemacht.

Direkt neben dem Bahnhofsgelände, stadteinwärts, getrennt nur durch die Straße, die im Volksmund "Ladestraße" genannt wurde, lag die Spedition Axthelm. Sie war mit dem Bahnhof durch ein eigenes Anschlussgleis verbunden.
Die Firma Carl Axthelm, Johannistor 2/Bahnhofstraße 16, gegründet 1873, war laut historischer Eigenwerbung auch bahnamtliche Spedition.
Um die Zeit der Wiedervereinigung stieg dieses Unternehmen mit einem westlichen Partner namens Zufall (Hieß wirklich so.) ins internationale Geschäft ein. Ich kann mich noch erinnern, wie auf den Planen ihrer Lkw zu lesen war: "Axthelm und Zufall. Täglich Mailand."

Ein Kapitel für sich sind die Güterwaggon-Schuppen. Also Schuppen (Für unsere Leser des bajuwarischen Zungenschlages: Stadl.) in Privatgärten, die früher einmal das Gehäuse eines geschlossenen Güterwaggons waren. Also praktisch Güterwaggons ohne den Unterbau.
Solche Objekte gab es meinen Informationen nach zwei Stellen in unserer Stadt.
- Ein Garten "hinten raus" auf der Südseite der Karl-Marx-Straße, also nur einen Steinwurf von den Gleisanlagen entfernt.
- Langer Weg/Straße des Friedens: Siehe auf der Seite gleich nach dem Foto von der Vorderansicht des Kölledaer Bahnhofes die Skizze von Maxi Herta Altrogge (In der Mitte, markiert durch das Wort "Tuuuut".):

Die Häuser in der Bachstraße zwischen Weimarisches Tor und Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule – sie folgten vom Baustil alle einer typischen Werksiedlungsarchitektur der Zwischenkriegszeit – befanden sich im Eigentum der Reichsbahn und wurden von dieser an ihre Mitarbeiter vermietet.

Neben dem Bahnübergang Olbersleben, hinter dem Ort, Richtung Buttelstedt, stand noch lange bis in die Zeit nach dem Krieg hinein ein wetterfestes Schrankenwärterhäuschen. Wenn der Schrankenwärter telefonisch Bescheid bekam, dass ein Zug kam, ging er heraus und kurbelte mit der Begleitmusik Bim-Bim-Bim händisch die Schranke herunter.

Ich war noch ziemlich klein, ich ging zu dem Zeitpunkt noch nicht in die Schule, da hatte ich mal einen Begriff geschaffen: "Das sieht so arbeitlich aus." Das bezog sich auf ein Eisenbahn- oder Werksgelände, auf dem Schienen in den Boden eingelassen waren und auf dem allgemein "kreatives Durcheinander" herrschte. Die Phantasievokabel "arbeitlich" wurde danach zu einem feststehenden Begriff in unserer Familie.

Als ich Kind war, hatte meine Mutter für mich mal ein "Schaltpult" für den Führerstand einer Eisenbahnlokomotive gebastelt. Es handelte sich dabei um eine rechteckige Hartfaserplatte, auf die sie etliche Kreise aus Buntpapier geklebt hatte. Jede Reihe dieser Kreise war am Anfang mit dem Lok-Typ beschriftet: Dampflok, Diesellok, E-Lok, Zwecke.
Manchmal rückte ich dann die Stühle und Sessel zusammen und "fuhr damit Eisenbahn".

Deutsche Reichsbahn der DDR

Einige Ausbildungsberufe bei der Deutschen Reichsbahn der DDR, aufgeschlüsselt nach Aufgabenbereichen, entnommen einer entgeltlichen Werbeeinschaltung in einem DDR-Kursbuch:
Betriebs- und Verkehrsdienst:
+ Facharbeiter für Eisenbahntransporttechnik.
+ Eisenbahntransportfacharbeiter.
+ Betriebs- und Verkehrsgehilfe.
­ Maschinenwirtschaft:
+ Fahrzeugschlosser für Triebfahrzeuge.
+ Elektromonteur.
+ Instandhaltungsmechaniker.
­ Wagenwirtschaft:
+ Fahrzeugschlosser für Wagen.
+ Elektromonteur für Wagen.
+ Fahrzeugwart.
+ Fahrzeugreiniger.
­ Bahnanlagen:
+ Facharbeiter für Eisenbahnbautechnik.
+ Gleisbaufacharbeiter.
+ Gleisbauer.
­ Signal- und Fernmeldewesen:
+ Elektrosignalmechaniker.
+ Facharbeiter für Nachrichtentechnik.

Diesen Lokomotiven der Deutschen Reichsbahn der DDR gilt mein besonderes Interesse:
- Diesellokomotiven der Baureihe V 100 (ab 1970: Baureihen 110, 112).
- Diesellokomotiven der Baureihe V 180 (ab 1970: Baureihen 118, 119).
- Diesellokomotiven der Baureihe V 300 (ab 1970: Baureihen 130, 131, 132, 142).
- E-Lokomotiven der Baureihe E 11 (ab 1970: Baureihen 211, 212).
- E-Lokomotiven der Baureihe E 42 (ab 1970: Baureihe 242).
- Diesel-Rangierlokomotive V 60 (ab 1970: Baureihen 105, 106).

Und da ich gerade beim Thema Schienenfahrzeuge bin, möchte ich abschließend zu diesem Punkt noch erläutern, was in dem Zusammenhang das Wort "Zwecke" bedeutete. Es war die umgangssprachliche Bezeichnung für eine dieselhydraulische Rangierlokomotive für den mittelschweren Rangierdienst der Baureihe V60. Die sowohl zum Rangieren wie auch für bestimmte Zugfahrten auf kurzen Strecken bis zu etwa 20 Kilometern eingesetzt wurde. (Wobei hier in der Vergangenheit teilweise auch kleine Dampflokomotiven eines mir unbekannten Typs eingesetzt wurden; auch diese wurden volkstümlich mit "Zwecke" umschrieben.)
Der Begriff leitete sich von dem Wort "Zweckverband" ab, einem Teil der Bezeichnung für die staatliche Betreibergesellschaft, in dessen Eigentum sich diese Lokomotiven zu sozialistischen Zeiten befanden. Der vollständige Name der Gesellschaft ist mir unbekannt und war auch nicht mehr eruierbar.

Kleines Eisenbahnlexikon

Der nachfolgende kleine Glossar zum Thema Eisenbahn und Modelleisenbahn ist im Laufe meiner journalistischen Tätigkeit als Nachschlagewerk für mich selbst entstanden. Ein Großteil der Begriffe bewegt sich – dem Roten Faden des Buches entsprechend – vor den Hintergründen deutsche Zweistaatlichkeit, Kalter Krieg sowie Mitteldeutschland.

"Auf kleiner Spur"/"Auf schmaler Spur": Eisenbahnsendung des Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Zumeist zu Feiertagen ausgestrahlt.

Bahnhofsmission: In der DDR gab es eine einzige Bahnhofsmission. Sie lag in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofes. Die Adresse war: Langestraße 31, DDR-Berlin 1017. Telefon: 439 69 44.
Es handelte sich dabei um einen etwas schwer zu findenden, roten Backsteinbau, der einstmals eine Schule beherbergte. Die Einrichtung wurde ökomenisch von der Katholischen und Evangelischen Kirche geleitet. Sie war täglich von 15:00 bis 7:00 Uhr am nächsten Morgen geöffnet. Gegen Ende der DDR verfügte sie über 16 Betten. Vorbestellungen waren nur in Ausnahmefällen möglich.
1989 übernachteten 1.827 Ausländer in der Mission. Dies waren mehr als ein Drittel aller Gäste. An erster Stelle standen Gäste aus der damaligen UdSSR, danach kamen Polen, Tschechoslowaken und Rumänen.
1992 erfolgte der Umzug in den Hauptbahnhof unmittelbar.

"Bahnorama": Eisenbahnsendung des Bayerischen Rundfunk (BR).
Unabhängig davon trug mal ein Aussichtsturm während der Umbauarbeiten auf dem Gelände des Wiener Südbahnhofes von 2009 bis 2013 diesen Namen.

Balisen: In Kilometerabstand zwischen den Gleisen montierte, transponderartige Geräte. Ersetzen die alther bekannten Signale entlang des Schienenstrangs.
In den Balisen sind feste Informationen einprogrammiert, zum Beispiel über den Ort, wo befindet sich der Zug gerade und die Geschwindigkeitsinformation. Und diese Information sammelt der Zug auf, und vergleicht die über Funk eingegebenen, die im Stellwerk generiert werden, vergleicht die, stimmt die ab und dann folgt die entsprechende Reaktion.
Ganz ohne Zutun des Lokführers bremst dann der ICE, weil er dem vorausfahrenden Zug zu nahe gekommen ist, oder er beschleunigt, um eine Verspätung aufzuholen.
(Quelle: www.deutschlandfunk.de, Abruf vom 2. April 2018)

Begegnungsverbot: Wenn zwei Züge auf einer zweigleisigen Strecke nicht zwischen zwei Haltepunkten verkehren dürfen.

Bespannen: Fachterminus für das Ankoppeln von Waggons an eine Lokomotive.

Berner Oberland-Bahnen: Schmalspurbahngesellschaft im Berner Oberland in der Schweiz. Sie besitzt die am 1. Juli 1890 eröffnete und 1914 elektrifizierte Meterspurbahn von Interlaken Ost über Zweilütschinen nach Lauterbrunnen inklusive Grindelwald sowie die Schynige-Platte-Bahn in 80-Zentimeter-Spur.

Berninabahn: Eingleisige, meterspurige Eisenbahnlinie der Rhätischen Bahn (RhB). Sie verbindet den Kurort St. Moritz im Schweizer Kanton Graubünden über den Berninapass mit der italienischen Stadt Tirano. Sie gilt als höchste Adhäsionsbahn der Alpen und – mit bis zu sieben Prozent Gefälle – als eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt.

"Brotbüchse": Die ČSD-Baureihe S 458.0, ab 1988 Baureihe 210, ist eine elektrische Rangierlokomotive für das mit 25 kV bei 50 Hz elektrifizierte Streckennetz der ehemaligen Tschechoslowakischen Staatsbahn ČSD. Ihre umgangssprachliche Bezeichnung lautete aufgrund ihres Aussehens "Brotbüchse".

"Büffel": Vor allem im Bahnmitarbeiter-Milieu übliche umgangssprachliche Bezeichnung für einen Gleisbauwagen.

Canadian National Railway: Wichtigste kanadische Eisenbahngesellschaft.

Canadian Pacific Railroad (CPR): Kanadische Eisenbahngesellschaft.

Chihuahua-Pacifico-Railroad: 650 Kilometer lange Strecke in Mexiko, verbindet Ciudad Chihuahua mit Los Mochis am Golf von Mexiko, 86 Tunnel und 38 Brücken werden befahren. Überwunden werden ferner rund 2.500 Meter Höhenunterschied. Highlight der Fahrt ist aber mit Sicherheit die atemberaubende Barranca des Cobre, zu Deutsch Kupferschlucht.

DMV: Abkürzung für "Deutscher Modelleisenbahn-Verband der DDR". Gegründet 1962.

Dom: "Schornstein" bei einer Dampflokomotive.

Doppeltraktion: Ein Zug wird von zwei Lokomotiven gezogen.

"Eisenbahn-Romantik": Eisenbahnsendung des Sündwestrundfunk (SWR).

Epochen: Die Eisenbahngeschichte wird in mehrere Epochen unterteilt. Nachfolgend das Modell für Deutschland:
- Epoche I: 1835 bis 1920.
- Epoche II: 1920 bis 1950.
- Epoche III: 1949 bis 1970.
- Epoche IV: 1965 bis 1990.
- Epoche V: 1990 bis 2006.
- Epoche VI: ab 2007.

Feste Fahrbahn: Vormals auch schotterloses Gleis oder schotterloser Oberbau. Ein bei Eisen-, Straßen- und U-Bahnen verwendeter Schienenoberbau, bei dem der Schotter und die Bahnschwellen durch einen festen Oberbau-Fahrbahnstrang aus Beton oder Asphalt ersetzt werden.

Fichtelbergbahn: Führt von Cranzahl nach Oberwiesenthal im südöstlichen Deutschland. Als sie unter Betriebsführung der BVO Bahn GmbH kam, lies diese die Lokomotiven wieder unter ihren alten Reichsbahnnummern verkehren.

Fo: Bei der Deutschen Reichsbahn übliche Kennzeichnung von Streckentelefonen.

Ghega, Carl Ritter von: Erbauer der Semmeringbahn.

Heavy Rail: Industriebezeichnung für den Bereich der U- und S-Bahnen.

HO: Die Spurbezeichnung HO bedeutet "halbe Null" und kommt daher, dass diese Spur exakt halb so groß ist wie die Spur Null.

Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" in Dresden: Ausbildungsstätte für die Führungskräfte der Deutschen Reichsbahn der DDR.

Industriebahn-Gesellschaft Berlin: Am 23. Dezember 1988 wurde die Industriebahn-Gesellschaft Berlin mbH (IGB) zur Koordinierung und zum einheitlichen Betreiben aller Berliner Industriebahnen – bis dahin 16 Klein- und Privatbahnen in West-Berlin – gegründet.

Kletterweiche: Nur bei Straßenbahnen und Feldbahnen eingesetzt. Wird behelfsmäßig meist wegen Bauarbeiten auf das bestehende Gleis gelegt, um Züge auf ein anderes Gleis umzuleiten. Besteht aus fest miteinander verbundenen Schienenprofilen. Über abgeflachte Enden können die Züge auf die Behelfsweiche auffahren und umgeleitet werden.

"Kokel-Fred": Volksmundbezeichnung für die Mansfelder Bergwerksbahn.

Kuppelwellen: Bewegliche Metallstangen an den Rädern von Dampflokomotiven.

Lézard Rouge: Zu Deutsch "Rote Eidechse". Luxuszug, den der Bey von Tunis 1910 von der französischen Regierung geschenkt bekam. Mohammed Naceur Pacha und sein Nachfolger nutzten den Privatzug bis 1945. Seit 1997 rollt der "Orient-Express Nordafrikas", wie er oft genannt wird, wieder, diesmal als Touristenattraktion. Die Strecke führt entlang auf den Gleisen der Phosphat-Abbau-Bergbahn zwischen Redeyef und Metlaoui durch die gewaltige Seldja-Schlucht im Atlasgebirge.

Lösche: Fachbezeichnung für den Rückstand, den verbrannte Kohlen im Kessel einer Dampflok hinterlassen.

"Ludmilla": Umgangssprachliche Bezeichnung für eine sowjetische Diesellokomotive, die bei der Deutschen Reichsbahn der DDR unter der Typenbezeichnung V 200 lief.

Magnetbahn: 1989 wurde in West-Berlin die Magnetbahn auf der Strecke zwischen Kulturforum und Gleisdreieck eröffnet.

"Miniaturwunderland": Modelleisenbahn-Ausstellung in Hamburg.

Nenngrößen: Nenngröße - Maßstab

M 1:13,5

F 1:20,32

2 oder II 1:22,5

H 1:24

1 oder I 1:32

0 ("Null") 1:43,5; 1:45; 1:48

Z0 1:60

S/früher auch H1 ("Ha-Eins" oder "Halb-Eins") 1:64

00 ("Null-Null") 1:76,2

H0 ("Ha-Null" oder "Halb-Null") 1:87

OOC 1:100

TT3 1:101,6

TT ("TableTop") 1:120

N 1:160

K 1:180

Z 1:220

ZZ 1:300

HZ 1:440

T 1:450; 1:480

"Nietenzähler": Modelleisenbahner, der bei der Gestaltung seiner Anlage manchmal etwas übertriebene Genauigkeit an den Tag legt.

NOHAB: Abkürzung für "Nydqvist & Holm AB". Dieselloktyp, welcher in Trollhättan in Schweden fabriziert wird. Wurde unter anderem auch ins sozialistische Ungarn geliefert.

Nordwestbahn: Im Jahr 2004 finanzierte die niederösterreichische Landesregierung mit rund € 69.000,-- aus EU-Mitteln die Vorarbeiten für die Elektrifizierung der Strecke von Retz nach Znaim.

Oberleitungsbusse oder Trolleybusse gelten, so kurios sich das auch anhört, verkehrsjuristisch als Eisenbahnen. Ihre Stromleitungen werden als Gleise angenommen.
Von 1948 bis 1993 gab es auch in Weimar mehrere Oberleitungslinien, ich kann mich noch gut an diese Fahrzeuge erinnern.

Ostdeutschland: Folgende Bahnlinien befinden sich auf dem Gebiet der fünf neuen Bundesländer:
- Amerikalinie: Bremen–Uelzen–Stendal–Magdeburg.
- Anhalter Bahn: Berlin–Jüterbog–Dessau–Köthen, Jüterbog–Röderau und Zweigstrecken.
- Berkaer Bahn: Weimar–Kranichfeld und Bad Berka–Blankenhain.
- Berlin–Dresdner Eisenbahn: Berlin–Dresden.
- Berlin–Frankfurter Eisenbahn: Berlin–Frankfurt/Oder.
- Berlin–Görlitzer Eisenbahn: Berlin–Görlitz.
- Berliner Außenring und Güteraußenring: Berlin, Potsdam.
- Berliner Nordbahn (Preußische Nordbahn): Berlin–Stralsund.
- Berliner Ringbahn: Berlin.
- Berliner Stadtbahn: Berlin–Charlottenburg–Berlin Ostbahnhof.
- Brandenburgische Städtebahn: Treuenbrietzen–Brandenburg–Neustadt (Dosse).
- Brockenbahn: Drei Annen Hohne–Brocken.
- Buckower Kleinbahn.
- Chemnitz–Riesaer Eisenbahn.
- Elbtalbahn (Dresden–Bodenbacher Bahn): Dresden–Schöna–Dečin.
- Elstertalbahn: Gera–Weischlitz.
- Erzgebirgsbahn.
- Fichtelbergbahn: Cranzahl–Kurort Oberwiesenthal.
- Fichtelgebirgsbahn: Hof–Marktredwitz–Wiesau.
- Görlitzer Bahn: Berlin–Görlitz.
- Harz-Elbe-Express.
- Harzquerbahn: Nordhausen–Wernigerode.
- Heidekrautbahn: Berlin–Basdorf–Wensickendorf–Liebenwalde und Basdorf–Groß Schönebeck.
- Hinterlandbahn: Eisfeld–Sonneberg.
- Holzlandbahn: Weimar–Gera.
- Kassel–Naumburger Eisenbahn.
- Königs–Wusterhausen–Mittenwalde–Töpchiner Kleinbahn (Motzenersee–Bahn): Königswusterhausen–Töpchin.
- Kremmener Bahn: Berlin–Velten.
- Lehrter Bahn: Berlin–Lehrte.
- Leipzig–Dresdner Eisenbahn: Leipzig–Dresden.
- Lloydbahn: Neustrelitz–Warnemünde.
- Lößnitzgrundbahn, Lößnitztalbahn, Lößnitzdackel: Radebeul–Radeburg.
- Magdeburg–Leipziger Eisenbahn: Magdeburg–Leipzig.
- Mecklenburg–Pommersche Schmalspurbahn.
- Mitte-Deutschland-Verbindung: (Chemnitz–)Glauchau–Weimar(–Aachen).
- Molli: Bad Doberan–Ostseebad Kühlungsborn.
- Neißetalbahn: Görlitz–Zittau.
- Neukölln–Mittenwalder Eisenbahn: Berlin–Neukölln–Berlin–Rudow–Mittenwalde.
- Niederschlesisch–Märkische Eisenbahn: Berlin–Breslau.
- Nord–Süd–Bahn (Nord–Süd–Tunnel): Berlin Stettiner Bahnhof (Nordbahnhof)–Berlin Anhalter Bahnhof.
- Oberweißbacher Bergbahn (Flachstrecke): Lichtenhain–Cursdorf.
- Oderbruch–Bahn.
- Pfefferminzbahn.
- Preßnitztalbahn: Wolkenstein–Steinbach–Jöhstadt.
- Preußische Nordbahn (Berliner Nordbahn): Berlin–Stralsund.
- Preußische Ostbahn: Berlin–Küstrin–Eydtkuhnen.
- Prignitz–Express: Wittenberge–Pritzwalk–Wittstock–Neuruppin–Hennigsdorf–Berlin–Charlottenburg.
- Rasender Roland (Rügensche Kleinbahn): Lauterbach–Göhren.
- Rübelandbahn: Blankenburg–Königshütte–Tanne.
- Rügenbahn.
- Saalebahn: Saalfeld–Großheringen.
- Sachsen–Franken–Magistrale: Dresden–Nürnberg.
- Sächsisch–Bayerische Eisenbahn: Leipzig–Hof.
- Sächsisches Dreieck: Leipzig–Dresden–Zwickau/Reichenbach–Leipzig.
- Schlesische Bahn: Berlin–Frankfurt (Oder)–Breslau.
- Schönbuchbahn.
- Schwarzatalbahn: Rottenbach–Katzhütte, Teil der Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn.
- Selketalbahn: Gernrode–Eisfelder Talmühle und Abzweigungen nach Harzgerode und Hasselfelde.
- Siemensbahn: Berlin Jungfernheide–Berlin-Gartenfeld.
- Spreewaldbahn.
- Stadtbahn (Berlin): Berlin–Charlottenburg–Berlin Ostbahnhof (Schlesischer Bahnhof).
- Stettiner Bahn: Berlin–Stettin.
- Thüringerwaldbahn.
- Vogtlandbahn.
- Vorpommernbahn (Usedomer Bäderbahn).
- Waldeisenbahn Bad Muskau.
- Wannseebahn: Berlin Potsdamer Platz (Potsdamer Bahnhof)–Wannsee–Potsdam.
- Windbergbahn (Sächsische Semmeringbahn, Possendorfer Heddel): Freital–(Dresden–)–Gittersee–Possendorf.
- Wriezener Bahn: Berlin–Wriezen.
- Zittau–Oybin–Jonsdorfer Eisenbahn.
(Stand 2005.)

Perron: Aus dem Französischen stammende, historische Bezeichnung für Bahnsteig.

Raimo: Deutsche Modelleisenbahnfirma.

"Russe": Umgangssprachliche Bezeichnung für eine sowjetische Diesellokomotive, die bei der Deutschen Reichsbahn der DDR unter der Typenbezeichnung V 200 lief.

Santa-Fe-Railroad: Transkontinentale Bahnlinie in den USA.

Schattenbahnhöfe: Für den Betrachter unsichtbare, weil unter dem Tisch oder hinter einer Landschaft gelegene Gleisbereiche auf größeren Modellbahnanlagen, auf denen Züge zwischengeparkt werden. Es geschieht dies zum einen, damit dem Betrachter der Anlage Abwechslung geboten wird und er immer mal wieder neue Züge zu sehen bekommt und zum anderen, dass die Züge nicht durch Dauerbetrieb überbeansprucht werden.

Schlitzen: Fachausdruck für das Öffnen eines Tunnels nach oben hin, um modernere und leistungsfähigere Lokomotiven auf der Strecke verkehren lassen zu können.

Semmeringbahn: Im Sommer 1848 wurde mit den Bauarbeiten an der Semmeringbahn begonnen. Bis zu 20.000 Arbeiter waren an dem Vorhaben beschäftigt. Schwierige geologische Bedingungen, Schluchten und Bergrücken erschwerten die Verlegung der Schienenstränge, was die zusätzliche Konstruktion von Tunnels, Viadukten und Brücken unabdingbar machte. Bereits am 17. Juli 1854, nach nur fünfeinhalb Jahren Bauzeit, fuhr der erste Personenzug über den Semmering. Die Bahn überwindet eine für damalige Verhältnisse unglaubliche Höhendifferenz von 457 Metern, der höchste Punkt liegt auf 896 Metern. Die Strecke umfasst rund 41 Kilometer, 16 Viadukte, davon mehrere zweistöckig, 15 Tunnels und 100 gemauerte Bogen-brücken beziehungsweise Eisenbahnbrücken.

"Sergej": Umgangssprachliche Bezeichnung für eine Diesellokomotive sowjetischer Bauart bei den seinerzeitigen tschechoslowakischen Staatsbahnen, welche bei der Deutschen Reichsbahn der DDR unter der Typenbezeichnung V 200 lief.

Siding: Im anglophonen Raum Betriebsbahnhof, der dem Kreuzen oder Überholen von Zügen dient.

Silberling: Umgangssprachliche Bezeichnung für eine Gattung von Personenwagen der Deutschen Bundesbahn. Diese Bezeichnung verdanken diese Nahverkehrswagen ihrem Wagenkasten aus poliertem Edelstahl. Die Wagen wurden, als Nachfolger der yl-Wagen, zwischen 1961 und 1980 in über 5.000 Exemplaren gebaut. Die meisten der nach ihrer Gattungsbezeichnung offiziell als n-Wagen bezeichneten Fahrzeuge wurden um den Beginn des 21. Jahrhunderts herum nach mehreren Umbauten im gerade aktuellen Regio-Farbkonzept verkehrsrot-lichtgrau lackiert.

Snaefell Mountain Railway: Elektrobahn auf der britischen Isle of Man.

Stellen: Ausdruck, welcher Signalen vorbehalten ist. Wird umgangssprachlich fälschlich oft auch für Weichen verwendet. Weichen werden geschaltet!

Sturzbühnen-Bekohlungsanlage: Die Wagen werden von Hand zur Schütte geschoben.

"Taigatrommel": Umgangssprachliche Bezeichnung für eine sowjetische Diesellokomotive, die bei der Deutschen Reichsbahn der DDR unter der Typenbezeichnung V 200 lief.

TT: Die Modelleisenbahnspur TT kommt aus dem Amerikanischen und bedeutet "Table Top".

"Taucherbrille": Die ČSD-Baureihe T 478.3, ab 1988 Baureihe 753, ist eine dieselelektrische Universallokomotive der ehemaligen Tschechoslowakischen Staatsbahn (ČSD). Ihre umgangssprachliche Bezeichnung lautete aufgrund ihres Aussehens "Taucherbrille".

V 200: Lokomotive der Deutschen Bundesbahn während der Zeit der deutschen Zweistaatlichkeit.

Vorspannlok: Zweite Lokomotive bei einer Doppeltraktion, der Zuglok nachgeordnet.

Zugbildungsanlage: Die eigentliche Rangieranlage innerhalb eines gesamten Zugbildungsbahnhofes.

Zugbildungsbahnhof: Andere Bezeichnung für Rangierbahnhof.

Zuglok: Vordere Lokomotive bei einer Doppeltraktion, der Vorspannlok vorgeordnet.

Straßenbahn

Erinnerungen wieder "kreuz und quer durch den Gemüsegarten".

Eine sehr frühe Kindheitserinnerung. Es war an einem sonnigen Sonnabend Vormittag. Mutter und Großmutter waren irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs. Ich befand mich mit meinem Großvater in der Stube oben. Er saß in seinem Sessel, ich spielte auf dem Teppich mit meiner großen, gelb-grünen Plastikstraßenbahn.

Ich war fünf Jahre alt und befand mich an der Hand meiner Großmutter vor dem Kaufhaus auf dem Erfurter Anger. Von rechts näherte sich eine Straßenbahn. – Es war übrigens die erste Straßenbahn, die ich im Leben "live" gesehen habe – Meine Großmutter sagte: "Da kommt die 'Elektrische'."
Ich weiß noch, ich habe sooo gelacht, weil ich den Ausdruck noch nie zuvor gehört hatte! Der Begriff stammte aus ihrer Kindheit, in der es noch Pferdestraßenbahnen gab. Die Einführung der elektrisch betriebenen Straßenbahn, im Volksmund fortan "die Elektrische" genannt, war ein Schritt in Richtung High-tech wie etwa die Gründung der heutigen Form des Internets.
Schätze mal, wenn ich in dem Alter bin, werden die Angehörigen der dann jungen Generation wahrscheinlich lachen, wenn ich "E-Mail" oder "Browser" sage, weil das in der Zukunft dann irgendwie ganz anders heißt …

"Johanna" ist der Titel einer siebenteilige Fernsehserie, die im Auftrag des Fernsehen der DDR in den Jahren 1988 und 1989 produziert wurde. Autor und Regisseur war Peter Hagen. Gedreht wurde im VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) in Berlin. In der Serie wurden private und berufliche Themen der Hauptgestalt und ihrer Arbeitskollegen behandelt.

Geschichte der Chemnitzer Straßenbahn:
-15. 07. 1879:
Der englische Ingenieur W. Roebuck erhält die "Concession zum Bau und Betrieb einer Pferdeeisenbahn in Chemnitz".
-22. 04. 1880:
Eröffnung des Pferdebahnbetriebes zwischen Centralbahnhof und Nikolaibrücke auf einer Spurweite von 915 Millimeter.
-16. 05. 1880:
Erste Erweiterung des Netzes. Zwischen Neustädter Markt, heute Theaterplatz, und Wilhelmplatz, heute Wilhelm-Külz-Platz, verkehrt nun die "gelbe" Linie.
-17. 07. 1880:
Der Zentrumsring wurde geschlossen, nachdem an diesem Tag Gleise von der Nikolaibrücke über die Theaterstraße bis zum Johannisplatz in Betrieb genommen wurden.
-14. 08. 1880:
Etwa bei der Zwickauer/Goethestraße ist die Stadtgrenze zum Nachbarort Kappel erreicht.
-10. 09. 1880:
An der Zwickauer Straße in Kappel wird der erste Betriebshof, ausgestattet mit Wagenschuppen, Pferdestall, Futtermagazin und Dienstgebäude, eröffnet. Vorher waren die Pferde und Wagen in einem provisorischen Depot am Hauptbahnhof untergebracht.
-14. 10. 1884:
Verlängerung vom Wilhelmplatz über die Wettiner Straße, der späteren August-Bebel-Straße, zum Schlachthof am späteren Thomas-Mann-Platz.
-15. 05. 1892:
Mit diesem Tage erreichte die Pferdebahn durch eine Ausdehnung der Kappeler Strecke bis nach Schönau, wo sie am "Wintergarten", etwa bei der Zwickauer/Guerickestraße, endete, ihre bis dahin größte Ausdehnung. Die Streckenlänge betrug nun 7,15 Kilometer.
-19. 12. 1893:
Beginn des elektrischen Straßenbahnbetriebes zwischen Altendorf und Hauptbahnhof auf einer Spurweite von 915 Millimeter. Chemnitz war damit die neunte Stadt im Deutschen Reich mit einer "Elektrischen".
-23. 12. 1893:
Eröffnung der Linie zwischen Holzmarkt, heute östlicher Teil des Rosenhofes, und Rosenplatz.
-06. 01. 1894:
Elektrifizierung zwischen Schönau und Nikolaibrücke.
-12. 01. 1894:
Elektrifizierung der "gelben Linie" zwischen Schönau und Schlachthof.
-06. 02. 1894:
Abschluss aller Elektrifizierungsarbeiten durch Inbetriebnahme der Fahrleitung auf der Theaterstraße.
-1898:
Ausmusterung der letzten Pferdebahnzüge, die noch in verkehrsschwachen Zeiten verkehrten.
-01. 01. 1908:
Straßenbahn wird städtisches Eigentum. Fahrzeugbestand: 129 Trieb- und 108 Beiwagen.
-01. 11. 1908:
Inbetriebnahme der Strecke von der Theaterstraße über Kaßbergauffahrt zur West-/Ulmenstraße.
-01. 11. 1908:
Ringschluss der Hauptbahnhof-Schleife durch die Georgstraße.
-21. 12. 1912:
Verlängerung der Gablenzer Strecke bis zur Augustusburger/Eubaer Straße.
-11. 10. 1913:
Verlängerung der Bernsdorfer Strecke bis zur Bernsdorfer/Pappelstraße.
-01. 07. 1914:
Verlängerung der Kaßbergstrecke bis zur West-/Kochstraße.
-06. – 23. 03. 1945, 16. 04. – 17. 05. 1945:
Kein Straßenbahnverkehr aufgrund andauernder Kriegshandlungen.
-01. 04. 1949:
Angliederung des Verkehrsbetriebes an die Kommunalen Wirtschaftsunternehmen (KWU).
-01. 05. 1951:
Straßenbahnbetrieb nun unter der Flagge der VEB Verkehrsbetriebe der Stadt Chemnitz.
-19. 12. 1953:
Eröffnung der ersten Neubaustrecke nach dem Zweiten Weltkrieg.
-1960:
Durch die Umbenennung der Stadt Chemnitz in Karl-Marx-Stadt Umbenennung des Betriebes in VEB Nahverkehr Karl-Marx-Stadt.
-08. 05. 1964:
Betriebsaufnahme auf dem ersten regelspurigen Abschnitt – 1435 Millimeter – der Linie 5 zwischen Altchemnitz und Uhlestraße.
-25. 02. 1969:
Erste TATRA T3D als Solowagen zwischen Scheffelstraße, Annaberger Straße und Hauptbahnhof.
-06. 11. 1988:
Einstellung der letzten Schmalspurstraßenbahnlinie 3 zwischen Rottluff und Zentralhaltestelle.
-27. 05. 1994:
Indienststellung der ersten Niederflur-Variobahn zischen Schönau und Gablenz.
-31. 03. 1999:
Roll-out für die ersten fünf Variobahnen in Zweitrichtungs-Bauart; erstmals werden klimatisierte Bahnen eingesetzt.
-Februar 2002:
Erste Regio-Variobahnen im CVAG-Netz unterwegs.
-31. 07. 2002:
Letzter TATRA T3D der Baureihe 1976 stellt den Linienbetrieb ein.
-15. 12. 2002:
Eröffnung der Pilotstrecke des Chemnitzer Modells zwischen Chemnitz und Stallberg mit Regio-Variobahnen.
(Quellen: Chemnitzer Verkehrs-AG, Wikipedia)

  • Der Kölledaer Bahnhof in einem traurigen, verlassenen Zustand im Jahr 2010. (© 2010 by Edelgard Koch, Kölleda. Bild wurde im Auftrag des Autors erstellt.)
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  • Hier die Lageskizze des Güterwaggon-Schuppens in der Straße des Friedens. Ob sich er sich zu meiner Zeit dort auch noch befand, entzieht sich meiner Erinnerung.
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  • Meine Wenigkeit im Alter von neun Jahren in der Nähe des Kölledaer Stellwerkes.
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  • Bahnübergang im Kölledaer Nachbardorf Olbersleben. Aufnahme vom September 1992.
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  • Dieser Spruch war zu Zeiten des Deutschen Reiches mal vor unbeschrankten Bahnübergängen zu finden. Meine Großmutter hat ihn eines Tages aufgeschrieben. (Das "oder" am unteren Rand gehört übrigens nicht mehr dazu, das war irgendetwas Anderes.)
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2 Kommentare

Eine sehr schöne Doku,danke !

Lieber Manfred!
Meinen herzlichsten Dank für diese Anerkennung von Christoph Studien zu diesem Thema! Er würde sich ganz bestimmt S E H R darüber freuen!!!
Er hat sich all die Jahre sehr intensiv mit unserer Heimatgeschichte auf den verschiedensten Gebieten mit sehr großer Freude beschäftigt!
Nochmals DANKE
und liebe Grüße!
Maxi

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