myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Russische Juden kämpfen um das Wahlrecht in der jüdischen Gemeinde Koblenz - und haben gewonnen. Jedoch das Recht wird ignoriert. Lesen Sie bitte die Kommentare dieses Beitrags.

Der Zentralrat der Juden versucht zu vermitteln, habe ich im Radio gehört. Laut dem Zentralrat gäbe es keine einzige jüdische Gemeinde in Deutschland mit so strengen Vorschriften wie in Koblenz. Meines Wissens nach dürfen nur ca. 250 Mitglieder wählen von 950.

Niemand, der heute in irgendeiner Weise mit dem deutschen Judentum verbunden ist, zweifelt daran, dass eine der größten jüdischen Diasporen, die noch vor kurzem einen Rekordwachstum verzeichnete, vom Aussterben bedroht ist. Es gibt drei Gruppen, die für diese traurige Bilanz verantwortlich sind.

Die erste Gruppe - die jüdischen Funktionäre, sowohl deutscher Herkunft, als auch die dazu gehörenden Einwanderer. Diese Menschen sind anscheinend nur fähig, das Judentum formell darzustellen. Sie haben sich als unfähige erwiesen, das Judentum, seine Traditionen und Kultur der Masse der Einwanderer näher zu bringen. Deswegen sind heute weniger als die Hälfte der jüdischen Einwanderer Mitglieder jüdischer Gemeinden.

Die zweite Gruppe, das sind die sogenannten „russischen Juden“. Ihre Ankunft hat die Religiosität deutscher Gemeinden gesenkt, was einen Teil deutschsprachiger Juden vertrieben hat. Auf Grund des staatlichen Antisemitismus (in ihren Herkunftsländern - Anmerk. der Verfasserin) haben diese Juden keine jüdische Erziehung erlebt. Hier ist ein großer Nachholbedarf, damit das jüdische Bewusstsein nicht verschwindet. Besonders bei ihnen bemerkt man ein starkes Desinteresse am Judentum, den jüdischen Gebräuchen und der Kultur. Vom völligen Bruch mit der Gemeinde halten sie ein einziges rituelles Problem ab: der Wunsch ewig und kostenfrei in der Erde des jüdischen Friedhofs zu liegen.

Die dritte Gruppe sind die staatlichen und kommunalen Amtsträger. In vielen Städten waren es gerade die Stadtverwaltungen, die eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis an die Mitgliedschaft in der Gemeinde geknüpft haben. Das hatte zur Folge, dass viele ungläubige Juden in den Gemeinden waren, was die Situation der gläubigen Juden sehr erschwert hat. Die staatlichen Organe, die den Vorwurf, als antisemitisch bezeichnet zu werden, fürchten, haben jegliche Kontrolle der jüdischen Strukturen abgegeben. Folglich, sind die Vorstände der Gemeinden keine Rechenschaft schuldig und besitzen de facto gerichtliche Immunität, obwohl sie, wie alle anderen Juden Deutschlands nur die Rechte, Pflichten und Verantwortungen haben sollten, wie alle anderen Bürger auch.
Quelle: «Forum für die Zukunft des Judentums in Deutschland e.V.»

Weitere Beiträge zu den Themen

KoblenzUser der WocheStreikJudenjüdische GemeindejüdischesWahlrecht

8 Kommentare

Es ist ein Skandal. Heinz Kahn, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz, K.d.ö.R. ignoriert die Schiedssprüche, auch die des Schieds- und Verwaltungsgerichts beim Zentralrat der Juden in Deutschland. Juden können also machen was sie wollen?! Obwohl sich Heinz Kahn der Schiedsordnung des Schiedsgerichts beim Landesverband der Juden in Rheinland-Pfalz unterworfen hat, ignoriert er sie. Damit wird das Recht mit den Füssen getreten und die Demokratie ausgehebelt. Es ist eine Arroganz sondergleichen. Im staatlichen Recht kann man Gerichtsurteile oder Beschlüsse vollstrecken lassen. Im innerjüdischen „Rechtsystem“ ist dies nicht möglich. Damit wird ein Schiedsspruch zur Farce. Kahn reiht sich damit in andere Unverträglichkeiten, wie in Bielefeld geschehen, ein. Es hängt daher von der Laune des Unterlegenen ab, ob er, obwohl im Unrecht, er sich diesem Schiedsspruch beugt. Hätte er gewonnen, würde er diesen Schiedspruch für sich ausschlachten. Verliert er, pfeift er drauf. Ein Rechtsmittel gibt es nicht, er aber lässt dies verkünden. Anfechtbar ist der Schiedsspruch nicht mehr. Er verkündet es laut. Lauter Lügen um der Selbstgefälligkeit Willen. Da man sich untereinander kennt, hat der Bundesgerichtshof zu Recht kritisiert, dass eine Unabhängigkeit wohl kaum gegeben ist, so dass die Zivilprozessordnung (ZPO) keine Anwendung findet. Heinz Kahn nutzt etwas aus, einen vermeintlichen Verdienst als Shoa-Überlebender, was kein Verdienst ist. Ihn kümmert es nicht. Denn es hat in den 60ig Jahren keinen gegeben, der es gewagt hätte, ihn zu kritisieren. Sofort wäre der Vorwurf des Antisemitismus, Rassismus und der Täterschaft laut geworden. Sein unerträgliches Handeln in seiner Gemeinde, seine Überheblichkeit und seine Arroganz wurde in der Jüdischen Zeitung, Ausgabe November 2012 thematisiert. Es gibt keinen Freibrief für Juden andere Menschen, Minderheiten oder Gemeindemitglieder zu demütigen, sich über demokratische Grundsätze hinwegzusetzen, weil man selbst Unrecht erlitten hat. Das wird auch ein Heinz Kahn erfahren müssen. Damit wird auch jedes Bekenntnis nach außen hin zur Farce. Und die Reichspogromnacht wieder instrumentalisiert, um längst ausgegangene Argumente am Leben zu halten. Schuldzuweisung an eine Generation, die keine Schuld hat. Aber damit kann man immer noch gut Geld machen.
Alois Wasser
Rechtsanwalt

Es ist nicht zu fassen.

Als diese Ausgrenzung begann, und sie begann schleichend damit, dass die Damen des Frauenclubs Bereschit ihren Schlüssel zur Küche der Synagoge abgeben mussten, sagten einige der älteren Damen zu mir: "Gisela, das haben wir schon einmal erlebt. Damals in den 30er Jahren. So fing es auch an".

Ich hätte niemals gedacht, dass es so weit geht, über öffentlich an den Pranger stellen einzelner Personen und verweigern des Wahlrechts des größten Teils der russischen Juden bis hin zur Ignoranz des Schieds- und Verwaltungsgerichts.

Und tatsächlich. Wir hatten gestern am 09. November Gedenken an die Pogromnacht 1938. Schüler unseres Gymnasiums hier in Linz gestalten jedes Jahr dieses Gedenken. Sie führten auf, wie die Rechte der Juden ab 1933 immer mehr beschnitten wurden. Mir fiel es schwer an 1938 dabei zu denken. Meine Gedanken schweiften immer wieder ab und ich musste an die Behandlung der russischen Juden in Koblenz durch ihre eigenen Glaubensbrüder denken.

Mir persönlich drängt sich der Gedanke auf, Heinz Kahn gibt das weiter bis zu einem gewissen Grad, was er selbst in seiner Jugend erfahren und erlitten hat. Das ist meine ganz persönliche Empfindung, da ich immer wieder versuche mich in ihn hinein zu versetzen um ihn zu verstehen. Das Verstehen gelingt mir aber nicht.

Hier wird die Situation in Koblenz näher erläutert: http://www.myheimat.de/koblenz/politik/diskriminie...

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite