Am Ende des Tages ein Lächeln in den Kindergesichtern

Das fast fertige Waisenhaus in Kenia | Foto: Eheleute Mareike und Claus Müller
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  • Das fast fertige Waisenhaus in Kenia
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Bei der Lektüre der Oberhessischen Presse vom 19. Januar fiel mir der Artikel "Behörden lassen Aidswaisen warten" besonders auf. Berichtet wird hier über das Waisenhaus-Projekt des Kirchhainer Ehepaares Müller in Kenia. Dieser Artikel hat mich so sehr beschäftigt, das ich heute die Eheleute Mareike und Claus Müller besuchte, um mich selbst über ihr Engagement in Kenia zu informieren.

Herr Müller öffnete mir die Haustür und begleitete mich in das Haus. Am Computer zeigte er mir begeistert die Fotos über die Bauarbeiten in Kenia und auch die Internetseite Shining Orphans Children Home. Nun kam auch Frau Müller hinzu und berichtete, was sie dazu bewegte, ihre ganze Kraft und Zeit in das Waisenhausprojekt in Kenia zu investieren:
"...seit 1989 verbringen wir unseren Urlaub in Kenia und so kam es, das wir seit 1991 oder 92 hier auch ein Patenkind und seine Familie unterstützen. Bei einem Besuch in der Schule unseres Patenkindes, waren wir schockiert von den dortigen Zuständen. Spontan sammelten wir Geld, damit die Schulkinder wenigstens ein Mittagessen bekamen.
Im März 2007 wurden wir auf ein Aids-Waisenhaus in einem Vorort von Mombasa aufmerksam gemacht, was wir besuchten. Mit einigen Kilo Reis, Maismehl, Zucker, Öl, Kartoffeln, Gemüse und Holzkohle und einem Mitbringsel für die Kinder in Form von Keksen und Orangensaft sind wir zu den Kindern gefahren. Die Zustände waren menschenunwürdig:
-die Ernährung war nicht sicher gestellt
-die Schlafplätze befanden sich auf dem Fußboden
-es war keine medizinische Versorgung vorhanden
-es gab keine sanitären Anlagen.
Als Soforthilfe kauften wir wieder Nahrungsmittel, Decken und Schaumstoffmatratzen.
Der Gedanke an diese Kinder beschäftigte uns auch nach unserer Rückkehr nach Deutschland. Eine Kaffee- und Kuchenverkaufsaktion des Rewe-Marktes in Kirchhain bescherte uns ein Startkapital von 1.200,-- Euro. Dieses Geld ermöglichte es uns, gemeinsam mit einigen Bekannten, in Kenia das Dach des Waisenhauses vor Beginn der Regenzeit zu erneuern.
In Deutschland machten wir durch Zeitungsberichte und viele Gespräche auf die Situation der Aids-Waisenkinder in Kenia aufmerksam und erhielten so viele Spenden. Im Mai 2008 konnte mit diesem Geld ein 5.600 qm großes Grundstück in Kashani gekauft werden und im Juni 2008 begannen 34 Personen mit den Ausschachtungsarbeiten.
Bei unserer Rückkehr nach Kenia im September 2008 waren wir beeindruckt, von dem was in der Zwischenzeit entstanden war. Die sieben Arbeiter hatten gemeinsam mit dem afrikanischen Bauleiter und dem ständig vor Ort anwesenden Hausmeister die Arbeiten soweit abgeschlossen, das im Dezember 2008 bereits der Rohbau fertig war. Im Februar 2009 erhielt das einstöckige Gebäude sein Dach, so dass im April 2009 der Innenausbau beginnen konnte. Mit viel Geschick und Ruhe und ohne elektrische Arbeitsgeräte führten die Arbeiter die Fliesen-, Verlege-, Verputz- und Schreinerarbeiten durch. Im Außenbereich wurde ein Garten zur Selbstversorgung angelegt und auch eine Vorrichtung für einen Wassertank errichtet. Am 23.12.2009 wurde der 10.000 Liter Wassertank auf der Vorrichtung installiert.
Wenn die noch ausstehenden Arbeiten so weiter voran gehen, kann das Waisenhaus Ende Februar 2010 eröffnet werden."

Für die 20 Waisenkinder im Alter von 2 bis 14 Jahren steht nach der Fertigstellung eine Fläche von insgesamt 200 qm zur Verfügung. Zur Betreuung der Kinder werden 1 Hausmutter, 1 Hausmeister, 1 Haushilfe und 1 Person für die Organisation benötigt. Zur Unterhaltung des Hauses und des Personals rechnet man mit einem monatlichen Betrag von etwa 800,-- bis 1.000,-- Euro. Diesen monatlichen Betrag hoffen die Eheleute Müller durch Spenden und Mitgliedsbeiträge zusammen zu bekommen. Anträge auf Mitgliedschaft im eingetragenen Verein "Shining Orphans Children Home Deutschland e.V." finden sie auf der Internetseite www.shiningorphans.com. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 15,-- Euro.

Während des Gesprächs hat mir Herr Müller die Bilder über den Fortschritt bei den Bauarbeiten gezeigt und war begeistert, was die Arbeiter mit den einfachsten Arbeitsmitteln und vor allem ohne Strom errichtet haben. Besonders beeindruckt haben mich die Fotos über die kleine Weihnachtsfeier in dem zukünftigen Waisenhaus mit den Kindern und den derzeitigen Pflegeeltern. Frau Müller erzählte mir, das diese Pflegeeltern Kinder aufgenommen hätten, obwohl sie selbst kaum genug zu Essen haben. Daher ist es nachvollziehbar, das die während der Weihnachtsfeier überreichten und mit Grundnahrungsmitteln gefüllten "Care-Pakete" die Kinderaugen zum leuchten brachten.

Das Ehepaar Müller versicherte mir, das diese Freude der Kinder während der Weihnachtsfeier, eine Entschädigung für alle Mühe und Ärger sei.

Ich danke den Eheleuten Mareike und Claus Müller für ihre Informationen und wünsche Ihnen, das ihr Waisenhaus-Projekt in Kenia weiterhin viel Unterstützung findet.

Bürgerreporter:in:

Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain

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