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Kirchhain früher und heute

In einem Kalender, der mir vor Weihnachten in einer Kirchhainer Apotheke geschenkt wurde, sind Aufnahmen zu sehen, die Gebäude der Stadt Kirchhain vor etwa 60 bis über 100 Jahren zeigen. Sind sie heute noch in Kirchhain zu finden ?

Seit dem Jahr 1998 erhalten die Kunden der Apotheke Jung gegen Ende eines Jahres einen Kalender mit historischen Aufnahmen aus der Stadt Kirchhain. Die Aufnahmen sind etwa 60 bis über 100 Jahre alt und zeigen uns ein 'unbekanntes' Kirchhain. Mehrmals hatte ich mir schon vorgenommen, die dargestellten Orte in Kirchhain, so wie sie im Vergleich heute aussehen, aufzusuchen. Diesen Plan habe ich aber erst jetzt mit dem Kalender für das Jahr 2013 verwirklicht. Die Frage "Findest Du Plätze und Gebäude und kannst aktuelle Fotos davon zeigen" des Bürgerreporters Berti Bonacker war eine zusätzliche Motivation, der ich einfach nicht widerstehen konnte.

Leichter gesagt, als getan. Woran sollte ich mich orientieren, da einige gezeigte Gebäude bzw. Plätze so nicht mehr existieren. Ein Anhaltspunkt war der Kirchturm der Stadtkirche, der auf den alten Aufnahmen oft herausragt. Sehen Sie sich nun das Ergebnis meines Puzzlespiels an und begeben sich gemeinsam mit mir auf einen historischen Rundgang durch Kirchhain. Lernen Sie dabei gleichzeitig das alte und das heutige Kirchhain kennen:

JANUAR - Die historische Aufnahme hat mir recht viel Kopfzerbrechen bereitet und nur anhand des Blickwinkels auf den Kirchturm der evangelischen Stadtkirche fand ich den Bauernhof wieder: Küferei Ludwig Thielemann. Im Jahre 1737 errichtete Caspar Thielemann ein 'Wohnhaus mit Scheune und Stall, Küferwerkstätte und Wohnung, Holzremise mit Futterboden und Scheune' in der heutigen Borngasse 38.

FEBRUAR - Wir sehen hier die Papiermühle, deren Mühlrad von dem Flüsschen 'Wohra' angetrieben wurde. Die Mühle und das Wohnhaus wurden in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 während der Kämpfe um die Stadt Kirchhain vernichtet. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde sie wieder aufgebaut, diente in den 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts als Getreidelager und Wohnung. Das Gebäude ist heute im Besitz der Stadt Kirchhain.

MÄRZ - Die Luftaufnahme zeigt recht deutlich den historischen Stadtkern von Kirchhain. In den 8oer Jahren des vergangen Jahrhunderts ist Kirchhain über die Main-Weser-Bahn hinausgewachsen und auch in östlicher Richtung wurde die Stadt erweitert.

APRIL - Im Jahre 1886 wurde in Kirchhain mit der Verlegung der Wasserleitung begonnen. Bei den Arbeiten in der Borngasse ist auf der linken Seite der "Hessische Hof" und rechts das Gasthaus "Zur Sonne" zu erkennen. Ein Torpfeiler des Borntores ist in der Mitte des historischen Bildes im Hintergrund zu erkennen. Auf dem aktuellen Foto sind auch noch die beiden Gasthäuser zu erkennen.

MAI - Die historische Aufnahme entstand auf dem Hof des ehemaligen Landratsamtes des Kreises Kirchhain. Der kommissarische Landrat von Goldammer mit den Glocken, die im Juli 1917 zum Einschmelzen abgeliefert werden mussten, weil ihr Metall für Kriegszwecke gebraucht wurde. Im Hintergrund das Gasthaus "Niederrheinische Hof". Das ehemalige Kreishaus dient seit der Auflösung des Kreises Kirchhain als Amtsgericht. Das ehemalige Gasthaus "Niederrheinische Hof" wurde im Jahre 1900 erbaut und gehört heute zu einem Ärztezentrum.

JUNI - Die alte Ohmbrücke wurde im Jahre 1665 gebaut und gegen Ende des zweiten Weltkriegs beschädigt. Beim Ausbau der Straße wurde eine neue breitere Brücke in der Nachbarschaft errichtet und die alte abgebrochen.

JULI - Die historische Aufnahme entstand während der 600-Jahrfeier der Stadt Kirchhain im Jahre 1952. Das am Marktplatz ansässige Hotel Mosebach bewirtete während dieser Zeit die Gäste in einem 'Biergarten' vor der Halle von Herrn Noll. Heute ist die Halle umgebaut und der Enkel von Herrn Noll betreibt hier eine Autowerkstatt.

AUGUST - Die Häuser am Amöneburger Tor sind beim Blick über die alte Brücke zu erkennen. Es handelt sich hierbei um die Brücke über das Flüsschen 'Klein'. Heute ist diese Brücke nicht mehr zu erkennen.

SEPTEMBER - Das im Jahre 1908 erbaute Haus des Spenglers und Installateurs Gottfried Seibert auf der Südostseite des Marktplatzes. Heute befinden sich hier eine Eisdiele und Teile der Stadtverwaltung. Im Volksmund wird das Gebäude als "Storchennest" bezeichnet, da Mitte des vergangenen Jahrhunderts jahrzentelang ein Storchenpaar auf dem Schornstein seine Jungen aufzog.

OKTOBER - Die weidenden Gänse sind auf den Wiesen südlich der Stadt Kirchhain zu sehen. Heute ist hier die Reithalle und das Sportgelände des TSV Kirchhain.

NOVEMBER - Das Kalenderblatt zeigt die Häuserzeile auf der Westseite des Marktplatzes, mit dem Gebäude der Druckerei Schröder im Vordergrund. An Stelle der beiden im Vordergrund zu sehenden Gebäude, wurde im Jahre 1971 das städtische Verwaltungsgebäude errichtet.

DEZEMBER - Der Winter hat Kirchhain fest im Griff, wie man bei einem Blick über die Kleinbrücke auf das Amöneburger Tor und die Stadtkirche sieht. Da es im Januar 2013 nun auch bei uns geschneit hat, konnte ich diese Aufnahme der Häuser am Amöneburger Tor machen.

Nun, wie hat Ihnen der Rundgang gefallen ? Haben sie alle 'alten Örtlichkeiten' wiedererkannt ? Ich hoffe, mein Beitrag und die Fotos können eine Brücke zwischen der Vergangenheit und dem Heute schlagen.

Den Büchern "Hausbesitzer der Altstadt Kirchhain" von Frau Elisabeth Fröhlich und "Kirchhain einst und jetzt" von Herrn Hermann Dippel und Herrn Paul Koch habe ich zu meinem obigen Artikel wichtige Hinweise entnommen und verwendet.

  • Nur anhand des Blickwinkels auf den Kirchturm der Stadtkirche fand ich diese Vergleichsaufnahme.
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  • Kalenderblatt FEBRUAR - Mühlrad und Stauwehr der ehemaligen Papiermühle an der Wohra.
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  • Das Mühlrad befand sich an der Stelle des Balkonanbaus. Die Mühle wurde in den letzten Kriegstagen zerstört.
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  • Die Luftaufnahme ist aus den 8oer Jahren des vergangenen Jahrhunderts und stammt aus dem Buch "Kulturdenkmäler in Hessen - Band I Landkreis Marburg-Biedenkopf".
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  • Kalenderblatt APRIL - Verlegung der Wasserleitung in der Borngasse. Auf der linken Seite ist die Gaststätte "Hessischer Hof" und rechts das Gasthaus "Zur Sonne" zu erkennen.
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  • Auch heute sind die beiden Gasthäuser in der Borngasse noch vorhanden.
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  • Kalenderblatt MAI - Die Aufnahme entstand auf dem Hof des ehemaligen Landratsamtes und zeigt im Hintergrund die Gaststätte "Niederrheinischer Hof".
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  • Vom Hof des heutigen Amtsgerichtes blicken wir auf das im Jahre 1900 errichtete ehemalige Gasthaus, das heute zu einem Ärztezentrum gehört.
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  • Kalenderblatt JUNI - Die alte Ohmbrücke aus dem Jahre 1665 wurde im 2. Weltkrieg beschädigt und später beim Ausbau der Straße abgebrochen.
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  • Die heutige Ohmbrücke wurde nicht mehr an der Stelle der alten Brücke errichtet.
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  • Kalenderblatt JULI - Die Aufnahme entstand während der 600-Jahr-Feier der Stadt Kirchhain im Jahre 1952.
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  • Auf dem Geländer der alten Halle befindet sich heute eine Autowerkstatt.
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  • Kalenderblatt AUGUST - Im vordergrund ist die Brücke über das Flüsschen 'Klein' zu sehen.
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  • Kalenderblatt SEPTEMBER - Das im Jahre 1908 erbaute Haus auf der Südostseite des Marktplatzes.
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  • Heute befindet sich in dem sogenannten "Storchennest" ein Eis Cafe und Teile der Stadtverwaltung.
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  • Kalenderblatt OKTOBER - Weidende Gänse auf den Wiesen vor der Stadt Kirchhain.
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  • Wo einst die Gänse weideten, befindet sich heute eine Reithalle und das Sportgelände des TSV Kirchhain.
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  • Kalenderblatt NOVEMBER - Im Vordergrund, der auf der Westseite des Marktplatzes stehenden Häuser, ist das Gebäude der Druckerei Schröder zu sehen.
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  • Im Jahre 1971 wurde das moderne Verwaltungsgebäude der Stadt Kirchhain errichtet.
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  • Kalenderblatt DEZEMBER - Blick auf die verschneite Brücke über die Klein und das Amöneburger Tor.
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5 Kommentare

Danke für die schönen Fotos und die vielen Informationen! Das war ein toller Spaziergang durch Kirchhain!

Danke für Deine Mühe... auch wenn ich Kirchhain nicht persönlich kenne ist dieser Vergleich sehr interessant

Vielen Dank für diesen Beitrag, hat mir sehr gut gefallen und ich hätte die Fotos gerne für meinen computer. Wie kann ich sie bekommen?

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