documenta 14: Schüler aus Frankenberg helfen "Parthenon" in Kassel

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Teil des „Parthenon-Projektes“ –
BWS-Schüler aktiv auf der „documenta 14“

Es gibt nicht so wirklich viele Möglichkeiten für die Besucher der „documenta 14“ in Kassel, selbst künstlerisch aktiv zu werden – eigentlich fast keine…

Die Klasse 9b der Burgwaldschule jedoch hat einen Weg gefunden, trotzdem ein ganz kleines bisschen Teil des wohl berühmtesten Kunstwerkes auf dem Friedrichsplatz zu werden: Die Jugendlichen beteiligten sich am Buchprojekt der Argentinierin Marta Minujìn „Parthenon der Bücher“.

Dieses einmalige, gewaltige und weithin sichtbare Kunstwerk der engagierten Südamerikanerin soll an die weltweiten Verbote von Texten in vielen Ländern erinnern und auf die Verfolgung zahlreicher Schriftsteller, Dichter und Autoren aufmerksam machen. Gerade der Friedrichsplatz vor dem Fridericianum könnte von schlimmen Ereignissen berichten…

Schon im Deutschunterricht hatten sich die Jungen und Mädchen mit dieser Thematik beschäftigt, kürzlich erst war die 9b dabei gewesen, als der Autor Michael Paul in der Bibliothek der Schule aus dem Roman „Haus der Bücher“, der in Königsberg spielt, gelesen hatte.

Mit der Bahn war die Klasse von Frankenberg über Korbach bequem nach Kassel gereist, um bei der 14. Auflage dieser seit Jahrzehnten berühmten Welt-Kunstausstellung „live dabei sein und mitmachen zu können“…

Wohl über 100.00 Bücher werden in Kassel benötigt, um das Parthenon in voller Bücherblüte unter klaren Kunststofffolien im Sonnenlicht erstrahlen zu lassen. Doch viele Werke fehl(t)en noch, etwa drei Viertel der sehr hohen Seitenwände sind erst mit Büchern verschönert worden. Doch die Wirkung ist bereits gigantisch!

Und so nahm jeder 9b-Schüler ein Buch von zu Hause mit, versah es mit einem eigenen Text ganz vorne im Buch und übergab es den Initiatoren. In eine große Sammelbox mussten die Schüler schließlich alles werfen, damit am Tag darauf die Bücher von Helfern mithilfe von Hubwagen eingebaut werden konnten. „Unsere Romane kommen ganz nach oben auf der Südseite des Parthenon“, hatte Emily im documenta-Büro in Erfahrung gebracht. „Mal seh`n, ob ich es demnächst mit dem Fernglas vielleicht wiederfinden kann!“

Und so wurden die 25 Jugendlichen zusammen mit ihrem Klassenlehrer ein „winzigstkleiner Teil dieses einmaligen Parthenon-Nachbaues in der Stadt der documenta 14“, freute sich Michael.

Dass sich das Original auf der Akropolis hoch über Athen befindet, wissen alle Beteiligten jetzt außerdem. Das steinerne Bauwerk wurde von 447 bis 438 vor Christi Geburt errichtet. Aus Dankbarkeit widmete man es der bekannten Göttin Pallas Athena, die den Griechen im letzten Krieg gegen die Perser beigestanden und besonders den Athenern geholfen hatte.

Freilich ließen es sich die Frankenberger nicht nehmen, auch noch ungezählte andere interessante und spannende „Kunstwerke unserer Zeit“ aufzusuchen und Deutungsversuche zu starten.

Freude hatten sie an einem besonderen Werk beim Staatstheater: den überdimensionalen Tonröhren mit individuell gestalteten „Röhren-Zimmern“.

Ins Nachdenken über die Geschichte der Menschheit kam man in der Orangerie neben der hölzernen „Blutmühle“ aus den Anden.

Die Bilder zeigen…

-die Klasse 9b vor dem „Kunstwerk aus Stahl und Büchern“

>Emily, Vanessa, Mariella und Josephine bei ihrer Bücherübergabe am Parthenon

Fotos: Kubat, Hans-Friedrich

Bürgerreporter:in:

Hans-Friedrich Kubat aus Vöhl

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