Leseprobe aus dem Roman: Römische Legionellen.

Wen interessieren eigentlich die Römer? Waren das nicht diese selbstherrlichen Machthaber, die damals die Welt unterjochten und mit ihren Legionellen überall die Länder besetzten? Frug Carla mehr sarkastisch als interessiert ihre Mutter. „Carla, die Stimme ihrer Mutter nahm bedrohlich an Schärfe zu, habe ich dir nicht mindestens 10 Mal in den letzten 2 Stunden erklärt, das es Legionäre waren und nicht Legionellen! „Du wirst die Geschichtsprüfung noch versemmeln. Und was dann ist, kannste dir selbst ausmalen. Du bekommst nicht das Duale Studium von Paola Francechetti Internationale finanziert, wenn du die einfachsten geschichtlichen Zusammenhänge nicht zusammen bekommst, geschweige denn logisch wiedergeben kann. Ich habe dir damals schon gesagt, streng dich die letzten 2 Jahre fürs Abitur an. Aber nein, meine Madame loserte lieber und jetzt haben wir das Dilemma. Mit einem Notendurchschnitt von 2,5744 kannst du in Deutschland nirgendwo mehr studieren, da kannst du froh sein, wenn du als Klofrau bei P&C einen Halbtagsbeschäftigung bekommst.

Ja, so war Sie die Mutter von Carla, manchmal übertrieben eilfertig, wenn es darum ging, ihrem Töchterchen die Schlechtheit der Welt in einem Satz zu verkaufen, damit dieses Kind endlich mal in der Wirklichkeit ankommt. Dabei hatte Carla mit 19 Lenzen, die sie jung war, durchaus ihre eigenen Wertigkeiten entwickelt, die wichtig waren in Ihrem Leben. Fürs Abi büffeln brauchte sie damals nicht, jobmässig kellnern tat sich auch schon immer, zumindest seit sie wusste, dass sie den gleichen Tick mit shoppen hatte wie ihre Mutter. Lass jetzt gut sein, schlug Carla ihrer Mutter vor, Du könntest auch mal positiver sein. Es wird schon alles gutgehen und damit klappte sie den Aktenordner mit den Prüfungsfragen zu, den ihre Mutter extra für sie angelegt hatte…

Und was essen wir heute liebe Mamuschka? Carla konnte so liebevoll mit ihrer Mutter reden, dass diese nie merkte wie sie von ihrer Tochter eingewickelt wurde. Im Augenblick wollte Carla eben nichts mehr von den Römern hören……Jetzt zerfloss Miriam vor Gluckenstolz und überlegte fieberhaft, was man an einem Samstagmittag auf die Schnelle kochen könnte. Kochen war nämlich Miriams Leidenschaft. Und dafür vergaß sie alles und jedem um sich rum. Das wussten alle im Haus, nur eben nicht Miriam. Wir könnten Bigos machen schlug Miriam ihrer Tochter vor. Das geht Ruck zuck, macht nicht dick, und dabei tätschelte sie ihrer Tochter die Wange, wohlwissend dass Carla immer sehr bewusst und wenig zu sich nimmt. Und Carla feixte, „Aber nur wenn wir anstelle des Goulaschs das Filetfleisch für Sonntag vom Metzger nehmen! Sag mal Fräulein, ich glaube , es hackt, glaubst du eigentlich ich bin Krösus? Klar Mamuschka, wieso hast du sonst studiert? Und jetzt wo ich endlich mal einsehe, das es wichtig ist anständig zu studieren, soll ich plötzlich sparen, nur weil meine Mutter letze Woche aus einer Laune heraus ein Küchengerät gekauft hat, mit dem man Gemüse häckseln und Suppe kochen kann. Das hätten wir doch wirklich nicht gebraucht! Zumal die Spülmaschine schon über eine Woche kaputt war. Das es dir nicht erst in den Sinn gekommen ist, die zu erneuern, ist ja ml wieder typisch für dich! Carla hasste nämlich das Teller und Tassen spülen von Hand.

Jetzt war es Miriam die langsam die Geduld verlor mit Ihrer Tochter. Sag mal was bist du so anmaßend? Peter hat schon recht wenn er sagt, du denkst , dass du hast hier den Prinzessinnen-Status innehast. Jetzt reichts mir.
Zur Feier des Tages, verweigere ich mich, irgendeinen Finger für dich krumm zu machen, geschweige denn das Filetfleisch für das Sonntagsmenü für die Prinzessin auf der Erbse zu verkochen. Wärm uns doch stattdessen die Broccoli suppe auf, die noch im Kühlschrank ist. Und sag mir nicht , wie ich und Peter zu denken haben. Kümmer du dich besser um dein „Hasenbärchen“ Hasenbärchen, so nannte Carla ihren Freund, schon erwachsen und auch nicht mehr zu Hause wohnend, ein junger Mann, wie Miriam sich immer einen fast-Schwiegersohn vorstellte. Zurückhaltend, gut erzogen und freundlich. Zumindest ihr gegenüber. Und schon drei Jahre älter als Carla.

Mit Peter konnte er es nicht so, nachdem die zweimal aneinander geraten waren. Hasenbärchen studierte mal mehr oder weniger intensiv Politikwissenschaften in Bonn. Trank gern am Wochenende einen über den Durst und kiffte regelmäßig.
Nachdem beide die Suppe ausgelöffelt hatten, die Carla für sich und ihre Mutter in der Mikrowelle erwärmt hatte, kam die schon nächste Hürde für Carla. Mamuschka, bevor du jetzt deinen Zähnen die Borsten deiner elektrischen Zahnbürste zeigst, müsste ich jetzt auf der Stelle und nicht erst heute Abend mein Taschengeld haben. Ich bin gleich mit HB verabredet wir wollten nach Hamburg übers Wochenende und sein Tank ist leer. Ich schulde ihm noch was, wo du doch immer sagst Spielschulden sind Ehrenschulden!
Hä? Miriam verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Du Nasenbär, doch nur, wenn wir mal wieder beim Canastaspielen deine Spielschulden haben anschreiben müssen. Nimm es dir aus dem Bücheregal, du weißt ja wo es immer liegt. Ich bin jetzt erst mal im Bad und lass mich jetzt mal in Ruhe meine Zähne putzen… damit verabschiedete sie Ihre Tochter mit einem Kuss auf die Wange, ging ins Bad rüber, ließ heißes Wasser mit Badezusatz ins Wasser laufen undwollte gerade ihre Zähne putzen, als sie die aufgerollte Tapete entdeckte.

Sie hörte wie eine Tür ins Schloss fiel und rief laut: Peeeeeeeeter, wie war es beim Squaaaash..? Bevor du jetzt wieder überall deine Sportsachen gleichmäßig verteilst, gehst du bitte in die Küche und schaust da unter der Spüle, ob da noch das angebrochene Paket Tapetenkleister ist. Wenn ja, bringst du es mir bitte…wir müssen heute noch was handwerkeln hier im Bad. Und vergiss mein Ipad nicht, nachher in der Wanne würde ich gerne den Sonnenuntergang beobachten und danach in der Myheimat Online-Zeitung das Neuste von Claudia L. lesen. (Vor allem ihren Beitrag in der Gruppe "Alles nur Geschmacksache").

Bürgerreporter:in:

Claudia L. aus Knüllwald

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