Kindheit damals heute erleben: Der Bezirk zeigt in Schloss Höchstädt die interaktive Familienausstellung „Kinder, wie die Zeit vergeht!“

23. April 2013
Schloss, Höchstädt an der Donau
Ausflug im Josefinum Augsburg 1925, Foto: Katholische Jugensfürsorge der Diözese Augsburg
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  • Ausflug im Josefinum Augsburg 1925, Foto: Katholische Jugensfürsorge der Diözese Augsburg
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Höchstädt (pm). Wie war es, vor 60, 100, 200 oder gar 300 Jahren ein Kind zu sein? Wie haben Kinder damals gelebt, gespielt und gearbeitet? Was hat sich seitdem verändert und was ist über diese lange Zeit hinweg gleich geblieben? Diese Fragen stellt die Ausstellung „Kinder, wie die Zeit vergeht! Vom Kindsein in Schwaben gestern – heute - morgen“ von Dienstag, 23. April, bis Sonntag, 6. Oktober, in den Räumen des Bezirks Schwaben in Schloss Höchstädt (Landkreis Dillingen an der Donau). Sie veranschaulicht mit vielen historischen Ausstellungsstücken wie Kleidung, Schulsachen und Spielzeug den kindlichen Alltag der Ur-Ur-Ur-Großeltern. „Der historische Kontext schärft dazu den Blick für die Rahmenbedingungen heutiger Kindheit, lädt zur Rückschau auf die eigene Kindheit ein und fördert den Austausch zwischen den Generationen“, so Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert.

Die Kindheit hat eine wechselvolle Geschichte: Über die Jahrhunderte hinweg haben sich die Vorstellungen davon, wie Kinder sind und wie sie nach Ansicht der Erwachsenen sein sollten, grundlegend gewandelt. Die jeweilige Einstellung der Gesellschaft zum Kind spiegelt sich in künstlerischen Ausdrucksformen wie Malerei, Literatur und Mode wider.
Kindheit wie wir sie heute verstehen, das heißt als bewusst pädagogisch und „kindgerecht“ gestaltete Zeit des Heranwachsens, hat sich erst ab dem 18. Jahrhundert herausgebildet und war seitdem wiederum zahlreichen Veränderungen unterworfen. Ihre konkrete Gestalt war stets von vielen Faktoren abhängig und hing unter anderem von den kulturellen, geistigen und politischen Strömungen der Zeit ab. Auch Ort und Status hatten und haben großen Einfluss auf den Verlauf der Kindheit. Kindheit auf dem Land unterscheidet sich von der in der Stadt, ein Kind in Armut lebt anders als ein von Wohlstand umgebenes Kind.
Der Ausstellungsschwerpunkt liegt auf der anschaulichen Vermittlung konkreten kindlichen Alltags und nimmt die dazugehörigen Lebensbereiche in den Fokus. Historische Objekte und Bilder erwecken einen plastischen Eindruck davon, wie Kindheit ausgesehen hat. Die Schau beginnt mit dem Kind im Säuglingsalter und wirft einen Blick auf die Themenfelder Geburt, Säuglingsausstattung und –pflege, das familiäre Umfeld, die Kleidung sowie die Entwicklung des Kinderzimmers. Auch die Geschichte des Kindergartens, der Pädagogik, der geschlechtsspezifischen Erziehung, der Schule, der Kinderarbeit und des Spiels werden thematisiert. Innerhalb des Themenbereichs Spielzeug liegt das besondere Augenmerk auf den bedeutenden schwäbischen Spielzeugherstellern Steiff, Märklin und Käthe Kruse. Ergänzt wird das Spielzeugpanorama um bewegliches Blechspielzeug und Exponate der Augsburger Puppenkiste.

„In der Ausstellung darf nicht nur gelesen und betrachtet, sondern auch mit den Händen "geschaut" werden“, betont Stefanie Kautz, die die Schau realisiert hat. Dafür gibt es zahlreiche Ausprobier-Stationen, die kleine und große Besucher dazu einladen, die verschiedenen Facetten der Kindheit gemeinsam aktiv zu erkunden und mit allen Sinnen zu erleben. Nach Lust und Laune können mit Hilfe der Kinect Technologie historische Fotos mit neuem Leben gefüllt werden. Bei einem Touchscreen Computerspiel gilt es, Fingerfertigkeit zu beweisen und ein Kinderzimmer wartet darauf, mit Magnetbildern wohnlich eingerichtet zu werden. Eine Märklin Eisenbahn dreht ihre Runden, und ein Film lässt bewegliches Blechspielzeug lebendig werden. Der gemütlich ausgestattete Bücherwurmturm dagegen lädt zum ausgiebigen Schmökern ein.

Die Ausstellung wird zudem von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet: ob Aktionstag, Kindertheatervorstellung, Führung oder Ferienangebot – hier ist für Jeden etwas dabei. Kinderlieblinge wie die kleine Dickmadam, der Froschkönig, Ritter Rost und das Urmel kommen zu Gastspielen ins Schloss:

Eine kleine Dickmadam
Theaterkonzert, Fakstheater
Samstag, 27. April, 15 Uhr

Sonntägliche Überblicksführung für Erwachsene, jeweils 14 Uhr
28. April, 26. Mai, 23. Juni, 28. Juli, 25. August

Sonntägliche Familienführung mit Kreativteil, jeweils 15 Uhr
12. Mai: Märchenhaft? Kindheit auf dem Schloss
14. Juli: Alles Bullerbü? Kindheit auf dem Land
11. August: Auf der schwäbschen Eisenbahn
8. September: Kuschelweich - Käthe Kruse Puppen, Teddybär & Co

Der Froschkönig
Interaktives Theaterstück,Theater Fritz und Freunde
Mittwoch, 22. Mai, 15 Uhr

Ritter Rost
musikalische Lesung, mit Burgfräulein Bö Patricia Prawit
Mittwoch, 29. Mai, 15 Uhr

Kultur für Schwaben – 60 Jahre Bezirk Schwaben
Die Augsburger Puppenkiste zu Gast im Schloss!
Sonntag, 9. Juni

Ab 12 Uhr Sprechstunde Evis Puppen- und Teddyklinik
14 Uhr Familienführung: Laß die Puppen tanzen
16 Uhr Urmels große Reise
19 Uhr Puppenkisten-Kabarett für Erwachsene

Ene mene muh – Kinderspiele von gestern und heute
Aktionstag im Schlosshof
Sonntag, 7. Juli, 13 bis 18 Uhr

Malte Maulwurf
Interaktive Lesung mit der Kinderbuchautorin und -illustratorin Daniela Kulot
Donnerstag, 1. August, 15 Uhr

Die Puppe Mirabell
Theaterstück nach Astrid Lindgren mit Tanz und Live-Musik, Klexs Theater
Dienstag, 10. September, 15 Uhr

Drachenfest
Saisonabschluss mit Märchenzelt, Drachenbau, Führungen, Musik,…
Sonntag, 6. Oktober, ab 14 Uhr

Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm gibt es beim Bezirk Schwaben, Stefanie Kautz, unter Telefon 0821 3101-275 oder per E-Mail: stefanie.kautz@bezirk-schwaben.de

1953 wurden in Bayern die Bezirke als dritte kommunale Ebene geschaffen. Sie sind für die überörtliche Sozialhilfe zuständig, für die psychiatrische Versorgung und die Kultur- und Heimatpflege. Der Bezirk Schwaben beschäftigt mit seinem Kommunalunternehmen „Bezirksklinischen Schwaben“ rund 4.000 Mitarbeiter. Jährlich erhalten mehr als 20.000 Menschen soziale Einzelfallhilfen, über 60.000 Menschen werden in den Bezirkskliniken versorgt. Der Bezirkshaushalt umfasst (ohne Kommunalunternehmen) über 600 Millionen Euro. 2013 wird der Bezirk Schwaben durch verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen auf seine Aufgaben aufmerksam machen. Informationen dazu finden sich unter www.60-jahre-bezirk-schwaben.de.

Ausflug im Josefinum Augsburg 1925, Foto: Katholische Jugensfürsorge der Diözese Augsburg
Geschwister, 1930er Jahre, Foto: Rieser Bauernmuseum Maihingen
Bürgerreporter:in:

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