myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Familie Rauchschwalbe stellt sich vor

  • Rauchschwalbennest mit erfolgreicher ersten Brut
  • hochgeladen von Nicole Freeman

Gleich fünf junge Schnäbelchen hat Familie Rauchschwalbe dieses Jahr in der ersten Brut zu versorgen. Bei einem Gelege zwischen 2-6 Eier ist ein so volles Nest in diesem Stadium ein echter Erfolg. Wir Rauchschwalben sind schon froh, wenn wir überhaupt eines unserer Nester finden. Wenn wir aus Südafrika wieder zu euch kommen, müssen wir um Nistplätze bangen. Oft existieren unsere Nester vom Vorjahr nicht mehr, weil ihr Menschen sie weggemacht habt. Das bedeutet für uns ein komplett Neubau in unserer Kolonie. Wir kommen doch immer wieder in den gleichen Stall zurück. Wir sind doch unter Schutz gestellt. Daher ist es verboten, ein Schwalbennest zu entfernen oder zu zerstören. Das Umsiedeln ist ebenfalls untersagt. Gemäß Naturschutzbund müssen Hauseigentümer und Mieter die Tiere, inklusive Nester, dulden. Unser Nest kann teuer sein. Es wurde mir gezwitschert, das jemand zu einer Geldbuße von 300 Euro verurteilt wurde, weil er ein Nest mit Jungen zerstört hat. Warum macht ihr das? Das werden wir Rauchschwalben nie verstehen. Manchmal habt ihr nicht nur unser Nest abgeräumt. Immer öfter müssen wir erkennen, dass die Stalltür geschlossen ist, der Hof verlassen oder sogar abgerissen ist. Das Sterben der kleinen Bauernhöfe mit den Misthaufen und den alten Stallungen bedeutet für uns Wohnungsmangel. Die neuen Kaltställe, die gebaut werden, haben oft Durchzug. Da gibt es nicht so viele Fliegen in einem Stall und die kalte Zugluft tut unseren Küken nicht gut. Ja, was für Rinder klasse ist, ist für uns nicht so toll. Die alten Stallungen waren meist schön windgeschützt und ein gekipptes Stallfenster hat uns gereicht, um ein und aus zu fliegen. Auch wenn wir Rauchschwalben heißen, mögen wir diesen nicht besonders. Oft haben wir auch bei den alten Bauernhöfen neben dem Loch im unterm Dach gebaut. Weil wir dann durch den Rauch ins Innere des Hauses geflogen sind, habt ihr uns den Namen Rauchschwalbe gegeben. Aus Lehmkugeln und Stroh oder Grashalmen bauen wir unser Nest. Oft erkennt man sogar die Lehmkugeln unterhalb unserer Nester.Wir sind gesellige Tiere, lieben ein gutes Gezwitscher unter Nachbarn. Wir bauen gerne direkt nebeneinander. Das macht eine Unterhaltung erst nett. Unsere Nester sind oben offen müsst ihr wissen. Unsere Verwandte, die Mehlschwalbe baut ihre Nester fast zu. Dadurch schützt sie die Küken vor Kälte und Regen. Sie baut außen unter den Dächern ihre Nester. So jetzt könnt ihr schon mal unsere Nester unterscheiden. Jetzt sag ich euch noch, wie wir Rauchschwalben uns vom Gefieder von unserer Verwandtschaft unterscheiden.
Wir Rauchschwalben sind eben nicht nur schwarz-weiß. Wir haben ein rostbraunes Gesicht und unsere Schwanzfedern haben einen deutlichen Keil. Die Mehlschwalbe ist eben nur oben schwarz und unten am Bauch Weiß. Sie hat aber weiße Federn bis zu den Füßen. Der Schwanz ist zwar auch keilförmig aber nicht so groß wie bei uns. Auch wenn wir unterschiedlich aussehen, haben wir die gleichen Probleme im Überlebenskampf. Unsere Nester werden weniger, es gibt weniger Baugrundstücke für uns. Unser Futter wird weniger, denn wir fressen wirklich nur fliegende Insekten. Durch die intensive Landwirtschaft mit Einsatz von Pflanzenschutzmittel werden unsere Futtertiere weniger. Die Misthaufen gibt es kaum noch, weil Kuhschei... jetzt mehr wert ist als die Milch. In unserem Winterquartier werden wir sogar gejagt und von Menschen gefressen. Hier bei euch fressen uns nur Greifvögel, die mal Glück gehabt haben. Wir sind echt klasse Flieger und bestimmt keine leichte Beute, aber Hunger und Wohnungsnot sind unser großes Problem. Oft könnt ihr uns vor einem Gewitter sehr niedrig über Seen fliegen sehen. Da gibt es einfach noch ein paar Mücken, die wir im Flug fangen können. Wenn ihr uns helfen wollt, lasst die Tür oder ein Fenster im alten Stall offen. Bietet uns Lehmmatsch an, den wir zum Nestbau brauchen. Das geht einfach in eurem Garten. Eine kleine Kuhle feucht halten, das reicht schon. Den Rest machen wir. Ihr könnt aber auch Nester für uns bauen. Eine Anleitung gibt es hier.
https://www.youtube.com/watch?v=j6iRqLIB2ZE
Aber bitte denkt an den kleinen feinen Unterschied zwischen Rauchschwalbe und Mehlschwalbe.
Sorgt für genügend Futter in der Nähe. Das geht z.B. durch eine Ecke mit Wildblumen in Garten oder einen kleinen Gartenteich. Dadurch wird unser Futter angelockt. Bei der Fassadenreinigung eures Nestes lasst bitte unsere Nester hängen. Wir kommen wieder, wenn wir den Winter in Afrika überlebt haben. Sollten wir ausgerechnet über eurem Fenster bauen, könnt ihr ein Kotbrett oder Pappe auslegen. Dann sauen wir euch nicht die Fensterbank ein. Das ist echt keine Absicht von uns, aber wir mögen keinen Kot im Nest.
Übrigens, wir Schwalbenfrauen haben zwar meistens denselben Schwalbenmann das ganze Leben lang, aber das bedeutet nicht das er auch der Vater all unserer Küken ist. Er muss schon um unsere Gunst werben. Wird er nachlässig, darf er Küken von anderen Schwalbenmänner durchfüttern. Unsere Kinder helfen bei der Fütterung der zweiten Brut. Dadurch hat die zweite Brut größere Überlebenschancen als die Küken der ersten Brut.
Im Jahr 1979 waren wir Rauchschwalben Vogel des Jahres. Unsere Verwandte die Mehlschwalbe hat das bereits 1974 geschafft und die kleine Uferschwalbe 1983. Die Uferschwalbe werdet ihr an euren Nestern nicht sehen. Sie mögen Höhlen in sandigen Hängen an Flüssen oder Seen. Manchmal auch am Meer.
Wenn Menschen uns so richtig mögen und alles an ihrem Nest so gestalten, dass wir uns wohlfühlen, könnt ihr euer Nest ein schwalbenfreundliches Haus nennen.
Dafür gibt es eine Auszeichnung vom NABU.
Glaubt ihr nicht? Ich zeige es euch.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-un...

Wenn ihr uns nicht direkt an eurem Nest haben wollt, aber trotzdem nicht auf uns verzichten wollt, habt ihr die Möglichkeit ein Schwalbenhaus aufzustellen. Das ist eine künstliche Kolonie, die frei steht. Das könnt ihr selber basteln oder auch kaufen.

http://www.schwalbenschutz.de/

Manchmal sind unsere Nester leider zu klein für unsere Kinder. Ab und zu fällt dann mal ein Küken aus dem Nest. Wenn ihr so etwas seht, bitte helft uns. Ihr könnt das beim NABU melden. Die kümmern sich um unsere Kinder. Wenn ihr keine Erfahrung in der Schwalbenaufzucht habt, bitte probiert es nicht einfach mal. Unser Kinder sind anspruchsvoll. Wenn ihr beim NABU niemanden erreichen könnt, hilft euch ein Tierarzt oder eine Vogelklinik. Auch wenn ein Küken aus dem Nest fällt, hat es mit eurer Hilfe eine Überlebenschance!
So jetzt hab ich genug gezwitschert. Es gibt ja doch einige hungrige Schnäbelchen zu füttern. Wenn meine Kinder, wenn sie selber eine Familie gründen, dann bei euch ein neues Zuhause finden, würde mich das sehr freuen. In diesem Sinne viel Spaß beim Schwalbenschutz.

Zusatzinhalt abrufen Video

Um dieses Element anzusehen, öffnen Sie diesen Beitrag bitte auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Zusatzinhalt abrufen Video

Um dieses Element anzusehen, öffnen Sie diesen Beitrag bitte auf unserer Webseite.

Zur Webseite

  • Rauchschwalbennest mit erfolgreicher ersten Brut
  • hochgeladen von Nicole Freeman
  • Bild 1 / 9
  • verstecken im bereits sehr engen Nest
  • hochgeladen von Nicole Freeman
  • Bild 2 / 9
  • es gibt Futter bei den Rauchschwalben
  • hochgeladen von Nicole Freeman
  • Bild 3 / 9
  • Mehlschwalbennest unter dem Dach
  • hochgeladen von Nicole Freeman
  • Bild 4 / 9
  • künstliche Mehlschwalbennester
  • hochgeladen von Nicole Freeman
  • Bild 5 / 9
  • Die Auszeichnung des NABU schmückt
  • hochgeladen von Nicole Freeman
  • Bild 6 / 9
  • Frau Spruck vom NABU päppelt gerade eine Mehlschwalbe auf
  • hochgeladen von Nicole Freeman
  • Bild 7 / 9
  • seht ihr die weissen Federn an den Füßen?
  • hochgeladen von Nicole Freeman
  • Bild 8 / 9
  • Holt euch hilfe bei der Schwalbenaufzucht. Das ist nichts für Anfänger!
  • hochgeladen von Nicole Freeman
  • Bild 9 / 9

Weitere Beiträge zu den Themen

SchwalbenSchwalbenkinderSchwalbennestSchwalbenschutz

2 Kommentare

-- ganz umfangreicher, informartiver Bericht....

Schöne Info,Danke für die Bilder Nicole,Danke für´s zeigen !

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite