Neubauprojekt einer Wohnungsgenossenschaft sorgt für Unruhe in Waldheim

Auf der Juni-Sitzung des Bezirksrates Döhren-Wülfel ging es hoch her. Zahlreiche Waldheimer waren in das Freizeitheim Döhren gekommen, um gegen zwei Bauprojekte in ihrem Stadtteil zu protestieren. Zum einen will das Pflegeheim Wilkening erweitern, zum anderen plant die Wohnungsbaugenossenschaft Heimkehr schräg gegenüber zwischen Senator-Eggers-Weg und Roßkampstraße grundlegende Veränderungen. Das Wohnungsbauunternehmen möchte die vorhandenen Häuser abreißen und statt bislang 36 dann 55 Wohnungen und eine Tiefgarage anbieten. Dazu müssen aber erst einmal die Mietverträge mit den jetzt dort lebenden Bewohnern beendet werden.

Schon seit Wochen sind die Bauvorhaben Gesprächsthema im Stadtteil. Die Politiker im Bezirksrat wussten offiziell jedoch von nichts. Die Verwaltung informierte das Gremium nicht, obwohl der Wohnungsgenossenschaft längst ein positiver Bauvorbescheid erteilt worden war. Dies stellte sich auf Anfrage der SPD-Fraktion heraus. Aber auch die Vertreter von CDU und Grüne zogen nach und ließen ebenfalls Anfragen zu dem Thema auf die Tagesordnung setzen.

Stadtplaner Dr. Hans-Heiner Schlesier hält das Vorhaben der Heimkehr für rechtlich zulässig. „Es gibt keinen Bebauungsplan“, sagt er. Möglich ist nach dem Baugesetz deshalb alles, was sich in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt. Dr. Schlesier: „Der Antragsteller hat dann ein einklagbares Recht auf eine Genehmigung.“ Deshalb, so seine Antwort auf die Nachfrage der SPD-Fraktion, sei von der Stadt Ende Dezember 2017 ein positiver Bauvorbescheid erteilt worden, der die Grundzüge der Neubauplanung absegnet.

Die Sozialdemokraten im Bezirksrat sind zwar grundsätzlich für den Bau weiteren Wohnraums, teilen aber natürlich gleichwohl die Sorgen der bisherigen Mieter. Die müssen nun erst einmal ihre angestammte Heimat verlassen, und ob sie sich später die geplanten barrierefreien Neubauwohnungen mit einem wahrscheinlich höheren Mietpreis leisten können, steht noch nicht fest. Doch da es sich um ein privatrechtliches Mietverhältnis handelt, kann die Politik nicht eingreifen. „Wir können nur hoffen, dass sich Vermieter und Mieter einigen und den Mietern ein angemessener Ausgleich zugestanden wird,“ heißt es aus den Reihen der SPD-Fraktion.

Das Bauprojekt der Heimkehr wird auch nach der Sommerpause noch einmal auf der Tagesordnung stehen. Wie Stadtplaner Dr. Schlesier berichtet, hat „die Wohnungsbaugenossenschaft Heimkehr zugesagt, in der Bezirksratssitzung am 16. August über ihr Vorhaben zu informieren.“

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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