Damals in Döhren: 1983 feierten die Döhrener ein Wiehbergparkfest

Im Rahmen der 1000-Jahr-Feier gab es in Döhren auch ein Wiehbergpark-Fest.
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Mehrere hundert Menschen kamen Anfang August 1983 zum Wiehbergparkfest an die Döhrener Leine. Der Hobby-Historiker und spätere Bezirksratsherr Günter Porsiel organisierte die Parkfete und wollte sich damit von der aktiven Beteiligung an der 1000-Jahr-Feier des Stadtteils (die mit verschiedenen Aktionen das ganze Jahr 1983 über andauerte) verabschieden. Porsiel, selbst Anlieger der etwas versteckt gelegenen Gartenanlage, kam die Idee zu dem Fest, um „allen Mitbürgern die Möglichkeit zu geben, sich mit ihrer Lebensumgebung zu identifizieren“. Er wies seinerzeit darauf hin, dass viele der Besucher durch das Freiluftfeier den Wiehbergpark überhaupt zum ersten Mal kennenlernten.

Siegfried Hebestreit von der AGDV eröffnete in seiner Funktion als Vorsitzender des Festkomitees „1000 Jahre Döhren“ das Wiehbergparkfest. Anschließend wünschte der damalige Vize-Bezirksbürgermeister Bernhard Wedler im Namen des Stadtbezirksparlaments „gutes Gelingen“. Wedler, der mit seinen Hund Oskar gekommen war, bat die Bürger, seinem Beispiel zu folgen und die Vierbeiner in öffentlichen Anlagen immer an der Leine zu führen.

Döhren wurde im August 1983 auch um eine Pflanzenart reicher. Der Bezirksratsherr und frühere Döhrener Ratsherr Dr. Rudolf Wohlrab brachte eine Pflanze mit, die den klangvollen Namen „Urtica Pilulifera“ trug. Es handelte sich um eine mediterrane Brennesselart, die Wohlrab aus Carcasson in Frankreich mitgebracht und in seinem Garten in Waldheim heimisch gemacht hatte. Zum Parkfest schenkte er die Pflanze Günter Porsiel, der sie zunächst in seinen Schrebergarten anpflanzen und später Ableger im Wiehbergpark ansiedeln wollte.

Neben den bei Festen dieser Art üblichen Bier- und Bratwurstständen konnten die Besucher aber auch auf Informationsstände des Vogelschutzvereins und des Bundes für Umwelt- und Naturschutz treffen. Ebenfalls vertreten war der Volkshochschul-Arbeitskreis „Döhren wird verändert“, der über die Ausbaupläne in der angrenzenden „Südlichen Leineaue“ informierte. Die damalige Gestalt des Wiehbergparks selbst ging bereits auf Vorschläge der Bürgerplaner aus dem Arbeitskreis zurück.

Natürlich wurde seinerzeit den Besuchern auch etwas fürs Auge und Ohr geboten. Mädchen der Hannoverschen Funkengarde und des Hannoverschen Majoretten-Corps unterhielten die Zuschauer mit Showtänzen. Viel Anklang fanden daneben die Akteure der „Bunten Bühne“. In diesem Laientheater der städtischen Altenhilfe wirkten seinerzeit 18 Frauen und Männer im Alter zwischen 65 und 87 Jahren mit. Für den musikalischen Rahmen sorgten der Musikkreis im Harzclub Hannover sowie Fritz Hamburg und Thomas Werner mit ihren Gitarren. Das Abschlusskonzert gab der Posaunenchor der Stadtmission.

Gegen 20 Uhr war das Fest vorbei. Nur die Unentwegten drängelten sich da noch um die Biertresen. Das kühle Getränk gab es um diese Zeit allerdings nur in Pappbechern. Die ursprünglich ausgegebenen Biergläser waren im Lauf des Nachmittags nach und nach von Spitzbuben entwendet worden.

Der Wiehbergpark, in dem noch die Nachtigall singt und der Waldkauz ruft (jedenfalls wird davon noch 1983 berichtet), besitzt als wohl einziger öffentlicher Garten in Hannover eine Hausnummer. Bei der Straßentaufe der Straße „Am Wiehbergpark“ erhielt er die Hausnummer 1. Die Grünanlage selbst geht in ihrem Ursprung auf den Park des früheren Rittergutes Döhren zurück.

Seit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch daran oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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