Greenpeace-Jugend Hannovers: „Schluss mit den strahlenden Lügen!"

Greenpeace warnt vor kontaminiertem Wasser.

Wer in diesen Tagen durch die Georgstraße bummelte, erlebte gespenstische Szenen: Junge Aktive von Greenpeace – in ABC-Schutzanzüge gekleidet – verteilten symbolisch „radioaktiv verseuchtes“ Trinkwasser. Gelbe Fässer mit Warnaufschriften, die Fässer mit Atommüll darstellten, säumten das Aktionsbild. Mit dem Bannerspruch „Radioaktives Wasser – nein Danke“ machte die Greenpeace-Jugend Hannover die Öffentlichkeit auf den – aus ihrer Sicht – „erschreckend verantwortungslosen Umgang mit dem Atommüll“ aufmerksam.

Aktueller Auslöser war insbesondere der Skandal um Asse II.
Das Forschungsbergwerk gilt als – in seiner Stabilität und Sicherheit – stark gefährdet. Der ehemalige Salzstock sei vollkommen ungeeignet, heißt es heute. Denn beständig tritt Wasser ein, zudem ist es bereits zu Austritten von gefährlicher, radioaktiver Salzlauge gekommen. Sorge der Greenpeace-Jugend: „Damit ist auch das Grundwasser der Region massivst durch eine mögliche radioaktive Verunreinigung bedroht.“ Die Kosten für eine Sanierung von Asse II werden den Steuerzahler voraussichtlich mit 4 Milliarden Euro belasten.

Unterdessen plädiert die Atomlobby unverdrossen für Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken. Rund 400 Tonnen hochradioaktiver Abfall fällt in den deutschen Atomkraftwerken an. Keiner weiß, wohin mit dem gefährlichen Müll.

„Atomkraft ist weder sicher, noch sauber oder gar billig. Wir möchten daher den Passanten verdeutlichen, wie leichtfertig und verantwortungslos einige Politiker und die Atomwirtschaft mit hochradioaktiven Stoffen und somit auch mit unser aller Gesundheit umgehen“, sagt der 18-jährige Hendrik Tietz von der Greenpeace Jugend Hannover, „es ist erschreckend, dass Atommüll in unterirdischen Kammern gelagert wird, die vom Absaufen und gar vom Einsturz bedroht sind. Den gleichen Fehler in Gorleben zu machen, wäre fatal und falsch.“

Die 16-jährige Lena Borghorst fordert daher endlich einen konsequenten Atomausstieg. Borghorst: „Es muss Schluss sein mit den strahlenden Lügen über Atomkraft und mit den verlängerten Laufzeiten. Wir fordern einen Atomausstieg bis zum Jahr 2015. Außerdem müssen die alten Pannenreaktoren wie Krümmel umgehend vom Netz genommen werden. Zudem sind die Skandale um die Endlagerung unbedingt lückenlos aufzuklären. Die Atomindustrie muss endlich in die Verantwortung genommen werden.“

Die Greenpeace-Studie „Klimaschutz: Plan B 2050. Energiekonzept für Deutschland“ ist ab sofort als PDF-Dokument erhältlich. Internet: www.greenpeace.de

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Bürgerreporter:in:

Rainer H. David M.A. aus Hannover-Herrenhausen

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