Hannover: Amateurfunk – Philip zeigt es allen – gute Erfolge nur mit der abgestimmten Monobandantenne

Funkamateur Philip – DO1PSH – überprüft den Koaxanschluss am Balun auf Nässe. Check ok. Der Funkbetrieb kann starten. Foto: Reginher
  • Funkamateur Philip – DO1PSH – überprüft den Koaxanschluss am Balun auf Nässe. Check ok. Der Funkbetrieb kann starten. Foto: Reginher
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Philip Schwartz (15) – bekannt unter seinem Rufzeichen DO1PSH – zählt zu den jüngsten Funkamateuren des Ortsverbandes Hannover (H13) im Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC e.V.). Der Gymnasiast an der hannoverschen Leibnizschule, Crack in den Fächern Mathematik und Physik, hat vielen anderen Funkamateuren in der Region Hannover trotz seiner Jugend manches voraus. So durchdringt er die Materie Elektrotechnik, Mathematik und Physik nicht nur theoretisch.

Vielmehr hat er auch eine sichere Hand für die Praxis. Seinen Sende-Empfänger für Kurzwelle, einen Transceiver mit kleiner Sendeleistung bis maximal zehn Watt Hochfrequenz, einen „Elecraft K2“ nach einem US-Bausatz, hat er selbst aufgebaut. Das Gerät hat inzwischen einige 100 Betriebsstunden hinter sich und läuft weiter gut.

Die Ergebnisse beim Senden und Empfangen mit einer kurzen Drahtantenne von etwa vier Metern Länge fallen zunächst jedoch recht bescheiden aus: Nur einige wenige Funkpartner in Hannover können das Rufzeichen DO1PSH lesen und mit Operator Philip Verbindung herstellen und halten. Oft ist das Signal aus Hannovers Stadtteil Bothfeld – und hier ganz aus der Nähe der ehemaligen Prinz-Albrecht-Kaserne seinerzeit mit dem traditionsreichen Fernmeldebataillon 1 als Hauptnutzer – nur an der Grenze zur Wahrnehmbarkeit.

Das ändert sich schlagartig, als Philip eine abgestimmte und vertikal in einer Birke aufgehängte Monoband-Drahtdipolantenne für das von ihm bevorzugte Zehnmeter-Band der Funkamateure (28 MHz bis 29,7 MHz) einsetzt. Seitdem setzt er weit über die Grenzen Hannovers hinaus deutliche und laut hörbare Zeichen. Ein Hochfrequenz-Übertrager – ein so genannter „Balun“ („Balanced / unbalanced“, Dipol/Koax) sorgt dafür, dass die Antenne nicht schielt und dass es keine Störungen gibt. Inzwischen hebt ein Monoband-Röhrenverstärker
(mit der guten alten Elektronenröhre EL519 als Kraftwerk) das Sendesignal bisweilen auf unüberhörbare 100 Watt Sendeleistung an. Davon macht Philip jedoch selten Gebrauch. Er ist ja inzwischen – beispielsweise Sonntag für Sonntag nach den Rundsendungen, die immer um 10.30 Uhr in Hannover beginnen, auf der Frequenz 28,780 MHz (SSB) im Zehnmeter-Band mit guten Signalen zu hören.

„Ich habe auch schon Verbindung mit Stationen außerhalb von Deutschland gehabt“, bekennt Philip, „und ich freue mich schon auf die Sommersaison mit vielen guten Kontakten in ganz Europa und vielleicht gar darüber hinaus.“
Als Inhaber der Lizenzklasse „E“ ist für ihn auf Kurzwelle durchaus schon allerlei möglich.

Sein jüngstes Projekt ist die Errichtung einer Monoband-Drahtdipolantenne für das 15-Meter-Band (21 MHz bis 21,450 MHz). „Ich erlerne das Morsen und bin dann auf dem 15-Meter-Band auch mit Sendeleistungen um fünf Watt herum weltweit dabei“, freut sich der kreative 15-Jährige. Morsekenntnisse haben – das weiß Philip – einen unschätzbaren Vorteil bei der Identifizierung automatisch arbeitender Sender, so genannter Baken, in Europa und Übersee, die Aufschluss über mögliche Überreichweiten geben, indem sie rund um die Uhr ihr Rufzeichen und ihre Koordinaten in Morsetelegraphie senden.

Weitere Projekte hat der Leibnizschüler im Blickfeld: So will er zu passender Gelegenheit von seiner Lizenzklasse „E“ zur Lizenzklasse „A“ aufstocken, um alle Amateurfunkbänder erreichen zu können.

Eine Drahtantenne für das 80-Meter-Band, die schon bereit liegt, muss noch aufgehängt werden. Dann wird sich Philip auch im Frequenzbereich von 3,5 MHz bis 3,8 MHz orientieren und zunächst besonders nächtlichen Klönrunden lauschen.

Und für schnelle Verbindungen unterwegs erwägt Philip den Einsatz eines VHF-/UHF-Handfunkgerätes, um seine Freunde auf der Zweimeter-Welle der Funkamateure (144 bis 146 MHz) und auf der 70-Zentimeter-Welle (430 bis 440 MHz) auch im Portabelbetrieb FM erreichen zu können.

www.darc.de/h13 und www.baerenfunk.de

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Bürgerreporter:in:

Rainer H. David M.A. aus Hannover-Herrenhausen

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