Kurzwelle: Zeit der Überreichweiten hat begonnen

So zeigt sich die Sonne am 1. Mai 2009. Foto: NASA /ESA | Foto: NASA / ESA
  • So zeigt sich die Sonne am 1. Mai 2009. Foto: NASA /ESA
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Funkamateure in der Region Hannover jubeln: Der Kurzsprung über die Alpen ist auf der Zehn-Meter-Welle wieder möglich. Toll lief es zuletzt am Freitag, 1. Mai: Zahlreiche Funkstationen meldeten sich vornehmlich aus dem südlichen Italien im Sprechfunkbereich um 28,500 MHz (SSB). Seit einigen Tagen schon gibt es Überreichweiten auf der oberen Kurzwelle in direkter Nachbarschaft zum VHF-Bereich. Sporadic E nennen die Funker dieses Frühjahrsphänomen.

Weitverbindungen in Sporadic E sind dann möglich, wenn sich in etwa 100 Kilometer Höhe eine ionisierte Schicht bildet. Sporadic E oder abgekürzt 'Es' wird daraus abgeleitet, dass eine Reflexion an der E-Schicht der Ionosphäre, und dort eben nur sporadisch auftritt. Die Beobachtung zeigt, dass diese Schichten, die räumlich begrenzt sind, zu bestimmten Jahreszeiten (Frühjahr, Sommer) verstärkt auftreten. Diese Erscheinungen treten selbst bei ruhiger Erdmagnetik auf. Manche Quellen behaupten, dass neben den Magnetfeldern der Erde starke Meteoritenschauer und Gewitter Einfluss auf die Bildung der Es-Schichten haben. Ein Zusammenhang mit dem 11-jährigen Sonnenfleckenzyklus konnte bisher nicht sicher bewiesen werden.

Die Es-Schichten bilden Wolken ionisierten Gases von mehreren 100 Metern bis zu etwa 1000 Metern Stärke. Die Ausdehnung einer solchen Schicht variiert sehr stark. Eine Bestimmung der flächenmäßigen Ausdehnung ist nur schwer möglich. Man vermutet aber, dass sie bis zu 100 Kilometer mal 100 Kilometer groß sein können und in Bewegung sind. Die Signale sehr stark mit Feldstärkeschwankungen behaftet. Die Schichten (Wolken) wandern durch die Drehung der Erde in westliche Richtung.

In einigen Gebieten Europas werden verstärkt Es-Öffnungen beobachtet: Reflexionszentren befinden sich über Norditalien, der Schweiz oder Süddeutschland. Eine gewisse Häufigkeit von Es-Öffnungen tritt in den Monaten von Mitte Mai bis Mitte August auf.

Besonders in den ersten beiden Wochen im Juni kommt es tagsüber zu zahlreichen und stark ausgeprägten Überreichweiten.

Diese Öffnungen können von einigen Minuten bis zu einigen Stunden anhalten. Die Reichweiten erstrecken sich von mindestens 1000 bis ca. 2200 Kilometern.

Mehr: www.darc.de

Bürgerreporter:in:

Rainer H. David M.A. aus Hannover-Herrenhausen

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