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Mein Rezept: "Bolo di Caco" (Süßkartoffelbrot)

Das wird „Bolo di Katscho“ gesprochen … um allen Missverständnissen vorzubeugen :-) ... Nachbemerkung: wir waren inzwischen mehrfach auf Madeira und haben von Einheimischen auch gehört, dass man doch "cako" sagt ... wie auch immer).

„Bolo“ heißt „Kuchen“ auf Portugiesisch. Es ist aber eher ein flaches, kreisförmiges Brot.

Gebacken wird es traditionell auf einem „Caco“, einer flachen Basaltsteinplatte.

Man könnte also durchaus einen Backstein nehmen – sofern vorhanden.

Da man da aber nicht viele Bolos drauf bekommt, würde der Backprozess schon seeeehr lange dauern. Man sollte pro Durchgang (nach 20 Minuten wenden) schon 30-35 Minuten rechnen.

Diese Spezialität aus Madeira wird dort in jeder Familie gebacken und es gibt unzählige Variationen, „geheime Hausrezepte“, die oft schon lange Zeit überliefert werden.

Und so findet man auch sehr, sehr viele Rezepte, die sich z. T. erheblich unterscheiden.

Das geht schon mit dem Mehl los: in Portugal und Spanien gibt es völlig andere Mehle als bei uns – und auch ganz andere Typen-Bezeichnungen. Auch das Backverhalten ist ganz anders!

Deutsche Bäcker in den Urlaubsgebieten müssen sich das Mehl per Spedition aus Deutschland schicken lassen, um vergleichbare, deutsche Brote, Brötchen und Kuchen herstellen zu können.

Oft wird Sauerteig (aus eigener Führung, oder sogar aus/mit Rosinen) genommen.

Drum muss man Rezepte von dort auf unsere Verhältnisse umstellen und das Ergebnis testen, bis es dem Original sehr nahe kommt.

Man könnte theoretisch das „einheimische“ Mehl von dort kommen lassen – aber für Privatleute rechnet sich das für Kleinmengen überhaupt nicht.

Da wir dieses Brot (besonders, wenn warm serviert, mit frischer Knoblauchbutter!!!) wirklich zu schätzen gelernt haben, ging zu Hause natürlich gleich die Testphase los.

Freunde und Familie sagen inzwischen: „Schmeckt klasse – genau, wie auf Madeira!“

So, und aus all diesen Gründen steht im Titel des Beitrags: „Mein Rezept“.

(Für ca. 8 normale „Bolo di Cacos“, oder 16 „brötchengroße“ Bolos)

Zutaten:

400 Gramm geschälte Süßkartoffel (Grundsätzlich: je roter die Süßkartoffel, desto aromatischer)

500 Gramm Mehl, Typ 550 (405 geht aber auch)

Ein Tütchen Trockenhefe oder ½ Würfel Frischhefe

75 Gramm warmes Wasser

10 Gramm Salz

Backanleitung:

1.) Die geschälten und in Stücke geschnittenen Süßkartoffeln mit Wasser gar kochen (wie Kartoffeln) und etwas abkühlen lassen.

2.) Die nun weichen Süßkartoffeln durch die „Flotte Lotte“ (ein Passiersieb) drehen.

3.) Das Wasser (warm) in den Rührkessel geben und die Hefe darin lösen.

4.) Mehl, Süßkartoffelbrei und das Salz zugeben.

5.) zunächst langsam und dann schnell alles zu einem Teig verrühren.

6.) So lange Rühren, bis sich der Teig von der Schüsselwand löst. Ich rühre 8 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit (bei meiner Maschine!). Das kommt aber sehr auf die Möglichkeiten der Maschine an – also besser die Sache im Auge behalten.
7.) Der fertige Teig ist geschmeidig und etwas klebrig.

8.) Den Teig in der Rührschüssel mit etwas Wasser besprühen und bei ca. 40 Grad für 90 Minuten gehen lassen. Schüssel mit Folie abdecken – der Teig darf nicht austrocknen.
Das Teigvolumen muss dabei deutlich mehr werden.

9.) Dann den Teig aus der Schüssel holen und flache Teiglinge daraus formen.
Meistens mache ich aus dieser Menge 16 kleine „Brötchen“. Man kann aber, z. B. für ein Buffet oder zum Grillen gereicht, auch größere „Fladen“ machen.

10.) die Teiglinge kommen auf ein mit Backpapier versehenes Blech und müssen dann wieder 90 Minuten ruhen/gehen, diesmal im Backofen bei Umluft / 50 Grad.

11.) Dann die Bleche aus dem Backofen herausholen, mit einem Tuch abdecken und den Backofen auf 220 Grad aufheizen. Dauert bei mir so ca. 12 – 14 Minuten.
Schon jetzt sollte in der unteren Schiene ein tiefes Blech (oder eine feuerfeste Schale) mit aufgeheizt werden – da kommt beim Backen dann etwas Wasser hinein!

12.) Wenn der Ofen heiß ist, werden die Bolos eingeschoben und sofort werden circa 2 Tassen heißes Wasser in das unterste Blech geschüttet. Es wird also „mit Schwaden“ gebacken.

Kleine Bolos lasse ich 20 Minuten im Ofen. Sie sollen nicht zu dunkel werden.
Leicht gebräunt und mit knuspriger Kruste ist ideal.

Bei großen Bolos nimmt man die Temperatur nach 5 Minuten um 20 Grad herunter und backt etwas länger: beobachten!

Unser Highlight ist warmes „Bolo di Caco“ mit herzhafter Knoblauch- / Kräuterbutter.

Aber wir essen die kleinen "Brötchen" auch sehr gern zum Frühstück.
Die schmecken auch mit Marmelade, Quark und diesen Dingen sehr gut.

  • Eine Süßkartoffel. je roter, desto aromatischer!
  • hochgeladen von Wilhelm Kohlmeyer
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  • Dann durch die "Flotte Lotte" jagen oder anders zu Brei werden lassen.
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  • In der Küchenmaschine in wenigen Minuten gerührt - "von Hand" dauert das viel länger.
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  • Der Teig muss deutlich aufgehen. Die rötliche Farbe kommt von den Süßkartoffeln.
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  • Dann Teiglinge machen und aufs Blech damit.
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  • Hier einige "große" Stücken - meist halbiere ich die noch einmal.
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7 Kommentare

Wahnsinnig - würde es ja gerne probieren, aber selber herstellen - lieber nicht, glaube kaum, dass ich soviel Geduld hätte.

Wilhelm, warum wohnst du auch nur soooo weit weg von uns????

"Wilhelm, warum wohnst du auch nur soooo weit weg von uns???? "

Ähhhh, das ist doch anders herum ... IHR wohnt so weit weg von hier, oder? :-))

Hallo Wilhelm, ich war in Funschal und habe dort das herrliche Bolo de Caco kenngelernt. Wie gut das ich dein Rezept gefunden habe. Bei uns wird dazu Kräuterbutter Verrichtung das dann zu plattem Huhn nach Madeira Art gegessen. Leeecker.
VG Ulla

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