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Hannover 96 gegen Eintracht Braunschweig – Eine Nullnummer, nicht nur des Ergebnisses wegen

  • Freitagabend in der HDI Arena.
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Flutlichtspiele an einem Freitagabend haben ihre besondere Atmosphäre. Und ganz besonders dann, wenn der Gegner Eintracht Braunschweig heißt. Derbys sind reizvoll. Spiele gegen den HSV und Werder gehören zu den Höhepunkten einer Saison. Doch gegen die Blau-Gelben aus der Löwenstadt ist es noch etwas ganz anderes. Diese Paarung ist eben noch reizvoller. Sie elektrisiert. Warum nun ausgerechnet das Zusammentreffen dieser beiden Mannschaften um noch so Vieles mehr attraktiver ist, kann wohl nicht eindeutig beantwortet werden. Vermutlich hat es mehrere Gründe. Ob es nun historische sind, da in den vergangenen 1000 Jahren mal die eine und mal die andere Stadt die wichtigere Rolle in der Politik spielte. Die Nähe der beiden Städte zueinander. Die 37jährige Abstinenz dieser Bundesligabegegnung. Oder was auch immer. Diesem Spiel haben wir entgegengefiebert seitdem wir wussten, dass Braunschweig den Aufstieg in die 1. Liga geschafft hat. Nur ein Spiel gegen die Bayern oder vielleicht noch gegen den BVB kann an diese Attraktivität heranreichen. Und so hätten leicht doppelt so viel Karten verkauft werden können. Doch es mussten in der HDI-Arena sogar einige Plätze freibleiben, aus Sicherheitsgründen. Zwischen den 96-Fans und den Eintracht-Fans blieben einige Reihen unbesetzt, damit sie sich im Eifer des Gefechtes nicht hätten zu nahe kommen können.
Und das ist leider das Traurige an dieser tollen Begegnung. Durch einige wenige, einige Hunderte Fanatiker, Adrenalin-Junkies, die nicht am Fußball interessiert, sondern nur auf Zoff aus sind, ist diese Partie in Misskredit geraten. Leider gibt es diese Typen überall in Deutschland, und auch überall auf der Welt. Sie brauchen irgendwelche Plattformen, um sich austoben zu können. Doch an dieser Stelle muss man der Polizei ein Kompliment machen. Sie hat es geschafft, diesen Abend ohne wirklich schwere Zwischenfälle über die Bühne zu bringen. Und das war für die 2500 Behelmten sicher nicht einfach. Sie griffen da ein wo es nötig war, geschickter Weise auch mit Wasserwerfer, und hielten sich andererseits zurück, um nicht zu provozieren.

Wenn man am Abend vor Spielbeginn auf das Stadion zuging, dann fühlte man sich schon ein wenig wie in einem Film. Kreisende Hubschrauber, Böllergetöse, Blaulicht, Polizeisirenen und mehr sorgten für eine außergewöhnliche Atmosphäre. Doch die meisten Zuschauer bekamen von den Ausschreitungen nicht viel mit. Nur an den Stadioneingängen musste man länger warten als gewöhnlich und wurde noch gründlicher gefilzt. Doch man wusste es vorher, und man nahm es gern in Kauf, um bei diesem Spiel dabei sein zu können. Und man wunderte sich später während des Spieles, dass es die Ultras dann doch wieder geschafft hatten, ihre Pyrotechnik mit in die Arena zu schmuggeln.
Und das war das Kuriose an diesem Bundesliga-Freitagabend. Gerade die Bengalo-Fackeln waren es, könnte man ironischerweise sagen, die für die meiste Stimmung im Stadion sorgten. Denn was sich da auf dem grünen Rasen tat, war eigentlich kein richtiges Fußballspiel, eben eine Null-Nummer. Kampf und Krampf waren angesagt. Die Blau-Gelben wollten nach vorne nicht mehr tun, waren einfach darauf bedacht ihren Kasten sauber zu halten und hatten im ganzen Spiel keine einzige Chance. Und die anderen, die Roten, wollten zwar, aber konnten einfach nicht. So war das Niveau des Spiels auf beiden Seiten schwach. Und weil die Heimmannschaft während der ganzen Partie nur eine einzige hochkarätige Tormöglichkeit zustande brachte, den Kopfball von Andre Hoffmann, hat sie bestätigt, dass sie sich in einer ausgewachsenen Krise befindet.
Dabei hatte die Saison für die Roten so gut begonnen. Doch in den letzten sechs Spielen konnten nur noch zwei jämmerliche Punkte geholt werden. Und so können sämtliche Gedanken an die Europa-League erst mal gestrichen werden. Wir wären schon mit einem gesicherten Platz im Mittelfeld zufrieden. Doch nun ist es selbst zum Tabellenkeller nicht allzu weit. Doch so weit wollen wir dann auch nicht denken. Die meisten Mannschaften nehmen sich irgendwann in der Saison mal eine Auszeit. Nicht schlecht wäre es allerdings, wenn diese in zwei Wochen in Hamburg beendet werden könnte, und damit auch die große Auswärtsmisere. Denn dann steht in der Imtech Arena das nächste Nord-Derby an.
Immerhin gab es an diesem Abend dann doch einen Gewinner, und das war die Braunschweiger Eintracht. Denn diese hat einen Punkt geholt, während die 96er zwei fest eingeplante Punkte verloren haben. Und auch wenn wir 96-Fans den Braunschweigern gerade diesen Punktgewinn nicht gönnen, so drücken wir ihnen doch alle Daumen, dass sie den Klassenerhalt schaffen werden. Es wäre toll, wenn sie weiter in der 1. Liga bleiben würden. Und das nicht nur des Derbys wegen, auf das wir uns in jeder Saison zweimal freuen könnten. Denn die Braunschweiger bereichern die Bundesliga, für die Älteren von uns allein schon aus Traditionsgründen.
Und im nächsten Jahr wird es zum Rückspiel kommen, und dann werden die Karten neu gemischt werden. Darauf freuen wir uns schon jetzt, egal wie schlecht der Kick am Freitagabend auch war. Leider steht zu berfürchten, dass es dann durch einige wenige Chaoten wieder zu Ausschreitungen kommen wird.

  • Freitagabend in der HDI Arena.
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  • Höchste Sicherheitsstufe. 2500 Polizisten im Einsatz. Zwei Hubschrauber. Weit über eine halbe Million Euro Kosten.
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  • 47 000 Fans freuen sich im ausverkauften Stadion auf einen großen Fußballabend.
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  • Die Stimmung ist vor dem Spiel toll.
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  • Und auch die Choreografie ist es, zumindest auf den ersten Blick. Doch wenn die Braunschweiger damit als Abschaum bezeichnet werden, disqualifiziert sie sich selbst. So etwas wollen wir nicht im Stadion haben. Ein Armutszeugnis für die Nordkurve.
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  • Dann betreten die roten und blau-gelben Akteure den grünen Rasen.
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  • Das Spiel lässt zu wünschen übrig. Zwei Mannschaften, die zurzeit nicht besonders gut drauf sind, stehen sich gegenüber.
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  • In der Nordkurve wird gezündelt.
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  • Und ein Spruchband der Ultras dort ist besonders überflüssig. Das hat mit Sport nichts mehr zu tun. Von Hass und Tod ist darin die Rede.
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  • Aber diese Fans, und das sind Gott sei Dank nur relativ wenige, die so in allen Vereinen aus der Rolle fallen, nehmen sich nichts. 4000 Braunschweiger haben ihren Platz in der Südkurve.
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  • Und auch dort wird mächtig gefackelt.
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  • Auch wenn die Bengalos für einige dazugehören, so sind sie doch beim Fußball nicht erwünscht.
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  • Und wer sich vermummt, der führt nichts Gutes im Schilde.
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  • Das Spiel allerdings, wollen wir schnell abhaken. Gähnen und Langeweile waren angesagt.
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  • Die Akteure bemühten sich zwar, aber vergebens. Es war ein trostloser Kick. Torchancen Mangelware.
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  • Die Braunschweiger konnten einen Punkt mitnehmen, für sie ein Erfolg.
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  • Aber natürlich freuen wir uns auf das nächste Derby. Im nächsten Jahr an der Hamburger Straße in Braunschweig. Und hoffentlich ohne Krawall, denn Nachbarschafts-Derbys sind ein Höhepunkt der Saison.
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4 Kommentare

Vielleicht sollte man den Fangruppen erlauben, sich vorher oder nachher im Stadion "kontrolliert" prügeln zu dürfen...

Gute Idee, dann könnten sie ihre Aggressionen ausleben und wären während des Spiels und auf An- und Abreise friedlich.

AUf http://www.myheimat.de/hannover-calenberger-neusta... habe ich meinen Leserbrief an die HAZ, NP und Bild veröffentlicht zu dem Thema.

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