MORD

Das Absperrband der Polizei ... die Spurensicherung muss noch einmal ran.
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Am Stammplatz ermordet

Ich erinnere mich gut an den Obdachlosen, der hinter der Musikhochschule auf einer Bank seinen Schlafsack ausrollte.

Es war ein feiger Angriff auf einen mittellosen Menschen, der trotz seines Schicksals, zufrieden war. Die Menschen in der Umgebung haben ihn unterstützt, mit Kleidung und Essen versorgt, soweit das möglich war und er zuließ. Nicht immer wollte er die Hilfe annehmen.

Im Stadtwald Eilenriede wurde Dirk (+41) mit mehreren Messerstichen ermordet. Ein Spaziergänger hat den leblosen Mann auf der Bank am Rande der Eilenriede zur Kreuzung Bödekerstr./Hohenzollern entdeckt. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Die Ermittlungen nach dem / den Täter/n war bisher erfolglos.

Wer war/en der oder die feigen Täter?
War es hass gegen Obdachlose?
War es Hass auf Menschen überhaupt?

Die Angst geht in der Oststadt um ... man fragt sich, wie es zu der Tat kam. Es geschah in der Dunkelheit ... in der Nacht zum Dienstag den 06. Juni 2021.
Die Angst vor einem skrupelosen Menschen, dem das Leben anderer egal ist, ist real. Solche Menschen morden aus Lust am Töten.
Vielleicht ist das ein weiterer Höhepunkt, der mal wieder die Gespräche um die Obdachlosigkeit und dem Schutz dieser Menschen vorausgeht. Die Politik muss reagieren und den unverschuldet in diese Situation geratenen Betroffenen helfen. Wir brauchen Unterkünfte, die mit denen vergleichbar sind, die Flüchtlingen zugute kommen.
Selbst Asylanten sind der Meinung, dass es soetwas nicht geben darf.
Eine Frau fragte mich neulich (selbst Asylantin): "Wieso kümmert sich die Regierung nicht erst um die deutschen Obdachlosen? Haben die nicht vorang vor uns?"
Ich fand das bemerkenswert. Sie stammte aus Syrien und hat nun eine Anstellung (wie, was, wo, unterliegt der Schweigepflicht).

Eine kleine Abschiedsecke wurde von den BetreuerInnen und AnwohnerInnen eingerichtet, nachdem die Polizei den Fundort freigegeben und geräumt hatte. Das sind die Bilder und die Texte:

„Oh Mutter, die Finken sind tot,
Sie fressen kein Krümelchen Brot!“
„Und hättst du den Finken zu fressen gegeben,
dann wären die Finken am Leben geblieben.“
„Oh Mutter, die Finken sind tot!“

Du kannst nicht
Tiefer fallen als
In Gottes Hand

„Es gibt unzählig viele Gründe, warum jemand auf der Straße landet.
Aber es gibt keinen einzigen Grund, ihn nicht wie einen Menschen zu behandeln!“

Dirk
Am 06.07.2021 trat er einen weiteren Teil seiner Reise an.

Dirk, Du warst so unglaublich genügsam!
Dein „Warum nicht…?“ wird fehlen!

Ruhe in Frieden !

Dem kann ich mich nur anschließen.

Ich erinnere mich auch an die Diskussion über Datenschutz.

Ich hatte geschrieben, dass ich nie die Stand-/Schlaforte von Betroffenen benenne und das genau dies Datenschutz ist. Mir fällt nachträglich auf, dass ich noch viel härter hätte antworten können. Wo auch öffentliche Personen ein Recht auf Privatsphäre haben … und diese auch rechtlich verfolgt werden können – Strafanzeige wegen Rufschädigung z.B. („Pisser“ am türk. Pavillon – ein Skandal freilich, aber auch Rufschädigend, wie wir alle wissen).

@Wilhelm Bauer schrieb: „Seit zwei Jahren habe ich über die kalten Jahreszeiten regelmäßigen Kontakt zu einem Obdachlosen, der in der Eilenriede lebt. Einmal die Woche gibt es das, was zum Überleben wichtig ist. Speck, Kerzen, Vitamine, Wasser und alles was fehlt.
Fotos könnte ich machen, SW und ganz nah dran. Ist mir aber zu persönlich. Er müsste es wollen, aber Er hat es noch nicht zugelassen. Also warte ich......

Ps: Ich werde noch nicht einmal seinen Schlafplatz preisgeben.“

So habe ich es auch gehalten.
Ich kannte ihn, habe auch mit ihm gesprochen … das ist Jahre her.

Nun ist er tot.

Ich veröffentliche weiterhin Fotos, Zitate und Berichte, die Menschen auf die Situation von Anderen aufmerksam machen – auch, damit so etwas nicht mehr so einfach passieren kann.

Traurig, wie berühmt man werden kann, wenn man gestorben ist.
Doch wer will auf diese Weise schon berühmt werden ...

Obdachlose bestehlen ... schlagen ... anzünden ... erstechen ...

Schlimm genug, dass sie auf der Straße leben müssen, weil der Staat (damit ist außer den Politikern auch die Gesellschaft gemeint) nicht in der Lage ist, jenen zu helfen, denen man zuvor alles per Gerichtsbeschluss durch Gerichtsvollzieher genommen hat. ... und das alles, gegen das Wohnrecht im Grundgesetz verstoßend !

… von der noch nicht zur Tagesordnung übergegangenen Francis

Bürgerreporter:in:

Francis Bee aus Hannover-Südstadt

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