Viele Teilnehmer genießen ein tierisches Konzert – NABU zieht positive Bilanz im Laubfroschschutz

Die Schallblase beim Laubfrosch ist fast so groß wie der Körper des Tieres - was die Lautstärke der Rufe erklärt.
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  • Die Schallblase beim Laubfrosch ist fast so groß wie der Körper des Tieres - was die Lautstärke der Rufe erklärt.
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Traditionell veranstaltet der Naturschutzbund (NABU) Langenhagen am ersten Samstag im Mai eine Laubfroschexkursion. Hierbei hatten die 21 Teilnehmer die Gelegenheit sich über das Amphibienschutzprojekt »Ein König sucht sein Reich« zu informieren. „Der Laubfrosch ist eine sogenannte »Zeigerart« im Naturschutz. Er stellt hohe Ansprüche an seinen Lebensraum, wie beispielsweise Wasserqualität und Strukturvielfalt in der umliegenden Landschaft.“ erläuterte Ricky Stankewitz, 1. Vorsitzender vom NABU Langenhagen einleitend zur Exkursion. „Vereinfacht ausgedrückt kann man sagen, wo sich der Laubfrosch wohlfühlt, fühlen sich auch viele andere Tier- und Pflanzenarten wohl. Mit der Sicherung von Laubfroschlebensräumen wird also auch ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität geleistet.“ so der Naturschützer weiter.

Nachdem im Naturpark Steinhuder Meer mehr als 70 neue Kleingewässer angelegt wurden, beherbergt Langenhagen »nur noch« die zweitgrößte Laubfroschpopulation der Region Hannover, wobei die Laubfrösche, die jetzt wieder am Steinhuder Meer rufen ursprünglich aus Langenhagen stammen. Im Herbst und Winter führen Aktive im NABU Langenhagen regelmäßig Pflegeeinsätze an den Kleingewässern in Kananohe durch. „Durch die Freistellung dieser Gewässer kann die Sonne das Wasser auf die für die Entwicklung des Laubfroschlaiches notwendige Temperatur erwärmen. Außerdem wird so auch der Laubeintrag, der zur Verschlammung der Kleingewässer führt, verhindert.“ erklärte Stankewitz.

An den Kleingewässern angekommen genossen die Teilnehmer das Konzert. Viele rufende Laubfroschmännchen brachten die Ohren zum klingeln. „Es ist wirklich unglaublich, welche Lautstärken diese Tiere erreichen können, wo sie doch gerade einmal so groß wie eine 2 Euromünze sind.“ sagte eine begeisterte Teilnehmerin. Trotz aller Erfolge sind Amphibien noch immer zahlreichen Gefahren ausgesetzt. So kann ein einzelner freilaufender Hund schon zu Vernichtung einer Laubfroschgeneration führen. Dazu erläuterte Stankewitz: „Wenn ein Hund in einem Kleingewässer tobt und badet, wühlt er dabei den Gewässergrund auf. Diese Partikel setzten sich anschließend auf den Laich ab, wodurch dieser abstirbt. Ich bitte daher alle Hundehalter ihre Tiere nicht in Kleingewässern baden zu lassen, die Leinenpflicht während der Brut- und Setzzeit einzuhalten und somit auch einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz zu leisten.“

Weltweit sind Amphibien die am stärksten vom Aussterben bedrohten Tierarten. „Unser Projekt zeigt, das es möglich ist diese Tiere zu erhalten.“ so Stankewitz abschießend. Wer Fragen zu heimischen Amphibien oder zum Projekt „Ein König sucht sein Reich“ hat, kann sich im Internet unter www.NABU-Koenig.de informieren.

Bürgerreporter:in:

Ricky Stankewitz aus Langenhagen

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