Einer der ältesten Landschaftsgärten Deutschlands vor der Haustür

Auenwald
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In dieser Woche nahmen meine Frau und ich das Angebot einer Führung durch den „Hinüberschen Garten“ in Marienwerder wahr.
Uns war diese Anlage bis dato gänzlich unbekannt. Mehrfach passierten wir auf einer Fahrradtour in der Vergangenheit eher achtlos dieses Kleinod – einen der ältesten Landschaftsgärten Deutschlands nach englischem Vorbild. Angelegt wurde dieser Garten im 18. Jahrhundert durch den damaligen Klosteramtmann Jobst Anton von Hinüber.
Die Anlage verkam bis in die 1980er Jahre. Sie wurde erst im Rahmen der Vorbereitungen zur EXPO wieder restauriert.
Unser ca. 2,5h dauernder Spaziergang begann vor der Klosterkirche und führte uns durch die nahezu natürlich belassene Aue. Bezeichnend sind hier die Wellenform – nichts ist aufgeschüttet, vielmehr hat die Leine durch regelmäßige Überschwemmungen die Form geprägt – und der abgelagerte Ton.
Durch die fachkundige Führung wurde der Blick auf Details der Anlage gewiesen. Baumgruppen inszeniert zu einem natürlichen Gesamtbild mit einer gewollten Tiefe – so habe ich Landschaft noch nie betrachtet!
Der bemerkenswerte Wechsel des Bewuchses von regelmäßig überschwemmten Terrain zu eher selten überschwemmten Bereichen. 200 – 300 Jahre alte Eichen und Rotbuchen in einem überwiegend naturbelassenen Wald.
Der Garten wurde als Lehrobjekt angelegt. Er sollte auf die Vergänglichkeit allen Lebens hinweisen, was sich unter anderem in dem als Ruine erstellten „Hexenturm“ darstellt. Hier findet man Teile von anderen Gebäuden als Bausteine wieder. Vom Hexenturm führt der Weg über eine sehr gut erhaltene Düne zum Einsiedlerhaus und dem Druidenaltar (3 schwere Findlinge, die auf der Düne platziert wurden). Von dort geht es hinab am See mit Blumeninsel vorbei zurück zum Ausgangspunkt der Führung.
Bestandteil des ursprünglichen Gartens war auch der Obelisk auf dem Glockenberg auf der anderen Seite der Garbsener Landstraße.

Bürgerreporter:in:

Jürgen Zempel aus Minden

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