Lehrstück für Politikverdrossenheit der Bürger

Dieses  beeindruckende Nachkriegsgebäude soll ohne Not abgerissen werden
  • Dieses beeindruckende Nachkriegsgebäude soll ohne Not abgerissen werden
  • hochgeladen von Bernd Sperlich

Es schien eine beschlossene Sache zu sein: Der Neubau des Landtagsgebäudes wird aus Kostengründen nicht realisiert, zumal das alte Gebäude nach Meinung vieler Experten unter Denkmalschutz steht. Für die HannoveranerInnen ist der Fall sowieso sonnenklar. Sie entschieden sich mit großer Mehrheit gegen einen Abriss. Online-Kommentare in Internet-Foren, Leserbriefe an hannoversche Tageszeitungen, Befragungen auf der Straße und Unterschriftsaktionen dokumentieren diesen Willen. Doch dieses klare Bekenntnis beeindruckte die Landtagsfraktionen von CDU, FDP und SPD nicht im Geringsten, stattdessen wurde eine neue Kostenschätzung (Sanierung oder Neubau) in Auftrag gegeben. Eine Million Euro aus Steuergeldern müssen die Auftraggeber dafür überweisen. Dieses Geld hätte man besser in den Umbau des alten Gebäudes gesteckt oder als Entschädigung dem Archtekten YI überwiesen, der für den Glaspalast verantwortlich zeichnet.
Auch die hannoversche Ratsspitze macht in dieser Debatte keine gute Figur. Erst war sie für den Yi-Entwurf, dann schlug sie unter dem "Druck der Straße"
zwei andere Standorte für einen Neubau vor. Alles nur halbherzig, ein eindeutiges Bekenntnis zu einer Sanierung des Oesterlen-Baues ist bisher ausgeblieben.
Jetzt bliebe nur zu hoffen, dass der bestellte Gutachter sich bei der Kostenanalyse nicht beeinflussen lässt, von welcher Seite auch immer. Eines scheint klar zu sein: Wäre ein Umbau kostengünstiger, ist der Neubau vom Tisch. Endgültig? Bei Politikern darf man sich nie zu sicher sein, leider ist das so.

Bürgerreporter:in:

Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld

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