Alte Sage: Hanebuths Räuberhöhle lag beim Zoo-Eingang

Jaspers Bruder: Der Grabstein des Hinrich Hanebuth (gestorben 1661) befindet sich an der Bothfelder Kirche.
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  • hochgeladen von Jens Schade

Wenn sich die alten Hannoveraner gruseln wollten, erzählten sie sich die Sage vom Räuber Jasper Hanebuth. 19 grausame Morde gestand er unter der Folter, sein Schlupfwinkel wurde nie gefunden. Die Sage weiß aber, wo man suchen muss: In der Eilenriede, ganz nahe beim Zoo-Eingang, soll die Räuberhöhle liegen.

Der leider schon vor ein paar Jahren verstorbene Heimatforscher Helmut Zimmermann hat die Legende vom Räuber Hanebuth in seinem Buch „Die schönsten Sagen aus Hannover“ aufgeschrieben. „In der Höhle verbarg er die Beute seiner Raubzüge. Wenn jemand einen über den Weg gespannten Draht berührte, läutete ein Glöckchen in der Höhle, und dann kam Hanebuth heraus und zwang den Vorübergehenden, ihm seine Wertsachen zu überlassen“, erzählt Zimmermann.

Jasper Hanebuth hat es tatsächlich gegeben. In Groß-Buchholz wurde er im Februar anno 1607 als Sohn des Vollmeiers Hans Hanebuth geboren. Der Grabstein seines Bruders Hinrich Hanebuth ist noch heute in der Bothfelder Nicolaikirche zu sehen. Weil Jasper nicht den väterlichen Hof erbte, zog er als Landsknecht in den 30jährigen Krieg. Er stand wohl in (laut Wikipedia) schwedischen Diensten.

Jasper Hanebuth fand nach Kriegsende nicht mehr ins bürgerliche Leben zurück. Mit mehreren Spießgesellen raubte und mordete er in den Jahren nach 1643. Erst 1652 wurde Hanebuth verhaftet und schließlich am 4. Februar 1653 durch Zerstoßen seiner Glieder mit einem eisenbeschlagenen Rad hingerichtet. Doch die Erinnerung an ihn lebt fort. 1967 benannte die Stadt Hannover sogar eine Straße nach dem Raubmörder, den Hanebuthswinkel.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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