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Heidschnuckenherde „bewacht“ Weihnachtsbäume – das gibt es nur in Bothfeld

Ein großes Wiesengelände an der Straße Hintzehof (früher Vollmeierhof 11) mit Schuppen und alten, nicht mehr landwirtschaftlich genutzten Gerätschaften ist ein letztes Refugium bäuerlichen Lebens in Bothfeld.

Im Frühjahr, Sommer und Frühherbst ist hier nicht viel los. Nur eine 9-köpfige Heidschnuckenherde, die den Rasen kurz hält, wartet auf Betreuung und Trockenfutter.
Ca. vier Wochen vor Weihnachten erwacht das Areal aus seinem Dornröschenschlaf. Lastkraftwagen bringen Weihnachtsbäume, die hier zum Verkauf angeboten werden.
Verantwortlich für die Aktivitäten ist Martin Püschel, der den Weihnachtsbaum-Verkauf seit Jahrzehnten in eigener Regie steuert. Auch die Pflege und Vermarktung der ihm gehörenden Heidschnuckenherde gehört zu seinen Aufgaben. Ehefrau Ursel geb. Gosewisch (Vollmeierhof Kaltenweide) hilft ihm dabei. Sie ist von  Kindesbeinen an eine begeisterte Reiterin mit eigenem Pferd, hatte sie doch erst vor Kurzem an einer Schleppjagd mit der Niedersachsenmeute teilgenommen.

Wer ist dieser im 86. Lebensjahr stehende äußerst vitale Senior, den in Bothfeld (fast) jeder kennt?

Kurzvita :

Martin Püschel erblickte 1933 in einem kleinen niederschlesischen Ort das Licht der Welt. Nach der Vertreibung durch die Polen im Jahr 1946 fand er und seine Familie zunächst Unterkunft im Kreis Alfeld. Der junge Martin absolvierte eine landwirtschaftliche Lehre und besuchte die DEULA-Schule in Hildesheim, wo er Kenntnisse über die neuesten landwirtschaftlichen Maschinen erwarb. Danach arbeitete er in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Lamspringe.
1956 kam er nach Bothfeld. Zusammen mit dem Landwirt Harald Brüggemann baute Püschel einen erfolgreichen Milchvieh-Betrieb auf, der nicht nur in der Region Hannover Aufmerksamkeit erregte. Dank hoher Hygenie-Standards konnte "Vorzugsmilch", heute würde es "Biomilch" heißen, produziert werden.
1968 wurde der Milchviehbetrieb wegen ständiger Überflutung der Wiesen aufgegeben, ab 1970 bis 2002 übernahm Martin Püschel in alleiniger Verantwortung die Bewirtschaftung einer Weidefläche, die früher zum Kleinkötnerhof Homeyer (heute:Gosewisch) gehörte.

Parallel widmete sich Püschel dem Weihnachtsbaum-Vertrieb und baute ihn stark aus. Er belieferte zahlreiche Kirchen, organisierte das Aufstellen der Bäume, in der Regel Fichten, in Hannovers Innenstadt, beispielsweise am Kröpcke-Platz und vor der Marktkirche. Auch zahlreiche Verkaufsstellen im Stadtgebiet Hannovers unterhielt der umtriebige Bothfelder.
Heute beschränkt sich der Handel nur noch auf das Hintzehof-Gelände. Die Bäume holt Martin Püschel nicht mehr aus dem Wald ab, sondern lässt sie sich von einer Firma bringen.

Arbeit bleibt trotzdem noch eine ganze Menge für „die Püschels“. Erst nächste Woche wieder gibt es beim Kauf eines Weihnachtsbaumes den kostenlosen legendären Glühwein „mit und ohne Schuss“, weil Frau Ursel Bülthuis verh. Püschel in dieser Woche noch auf der Messe „Pferd&Jagd“ zu tun hat.

  • Im Hintergrund ist die Heidschnuckenherde zu sehen...
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  • ...sie kommt näher und näher...
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  • ...stoppt kurz vor dem Fotografen...
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  • ... und ergreift die Flucht, weil es kein trockenes Zusatzfutter aus dem Eimer gibt.
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  • Viele ausrangierte landwirtschaftliche Gerätschaften stehen...
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  • Nur kurz hatte Frau Ursel Bülthuis verh. Püschel Zeit für den Fotografen, sie war auf dem Sprung zur Messe "Pferd&Jagd".
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  • Die Arbeit ist geschafft, ein zufriedenes Lächeln macht sich breit.
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4 Kommentare

Ja, Werner, ein reiches Leben voller Arbeit, eine unglaubliche Lebensleistung, die es zu würdigen gilt.

Das ist wieder ein interessanter Bericht aus dem schönen Bothfeld.

>"....Bericht aus dem schönen Bothfeld."< Das wird die Bothfelderinnen und Bothfelder sehr freuen, Shima

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