Exotische Instrumente und ein fremdartiger Gesang – Sedaa

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Die Besucher:innen dieses Abends waren entweder kundig, weil sie Sedaa schon einmal irgendwo erlebt hatten, oder neugierig, weil sie sich nichts unter der Ankündigung hatten vorstellen können. So war die Stimmung vor den Konzerten. Und es kam der Satz: „Wir wissen nicht, was uns erwartet, aber hier sind wir noch nie enttäuscht worden, wenn wir uns auf das Experiment des Unbekannten eingelassen haben.“

Und was war nun zu erleben? Zwei Musiker mit mongolischer Heimat und ein Musiker mit persischer Heimat. Das zusammen ist es Weltmusik der ganz eigenen Art. Und es gibt keinen Vergleich, der nicht irgendwie hinken würde. Die Pferdekopfgeige ist ein Hingucker. Aber sie wird auch von einem Musiker gespielt, der es versteht, den zwei Saiten die virtuosesten Töne zu entlocken. Er versteht es, Stimmungen zu erzeugen. Mit seiner später gespielten mongolischen Oboe – Bischgur- verführt er total in die Welt aus 1001-Nacht. Und wenn man erlebt, dass dieser Musiker auch noch zum Kehlgesang ansetzt, kennt das Staunen keine Grenzen. Nasaa Nasanjargal scheint Luft ohne Ende zu haben. Sehr ungewöhnlich ist dieser Gesang, bei dem zwei Töne gleichzeitig zu hören sind.

Omid Bahadori aus dem Iran glänzt nicht nur an der Gitarre oder am Cajon an diesem Abend. Er scheint sich fast in Trance zu spielen, als der die Rahmentrommel in die Hand nimmt. Seine Vielseitigkeit zeigt sich auch, als für ein Musikstück – entstanden in der Corona-Pause – ein Hang in Einsatz kommt. Seine Art dieses Instrument zu spielen ist sehr kraftvoll und doch gefühlvoll. Auch Omid Bahadori ist mit Kargyraa, dem Untertongesang zu hören.

Der Mongole Naraa Naranbaatar führt eine Bassgeige, die Ikh Khuur, und beherrscht sowohl den Untertongesang als auch den Kehlgesang. Klingt doch seine Stimme ganz anderes als die seines Partners aus der Mongolei, so gibt diese dem Trio eine Abrundung. Aber auch, wenn seine Stimme einzeln erklingt, ist es ein Genuss. Die Bassgeige ist in dieser Gruppe mehr als nur als ein begleitendes Element zu sehen.

Eine Zugabe wurde herbeigeklatscht. Und ohne diese hätten die Besuche:innen die 3 wohl auch nicht gehen lassen. Alle verließen begeistert die Kirche – die Musiker und die Besucher:innen.

Weiter bei 12xk geht es mit Jazz am 12. November 2021. Infos dazu gibt es hier.

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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