Ausbau des Stichkanal Linden unwahrscheinlich

Das hannoversche "Deutsche Eck": Hier teilt sich der Stichkanal in die Richtung "Leineabstiegskanal" und "Lindener Hafen".
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Nach einem Bericht der HAZ auf ihrer Homepage vom 20.11.2011 ist der für € 200 Millionen veranschlagte und geplante Ausbau des Stichkanal Linden geplatzt. Aus Sicht der Bewohner im Westen der Stadt Hannover und auch besonders der Limmer und Ahlemer Bürger ist das eine sehr beruhigende Nachricht.
Der Ausbau hätte in Lohnde begonnen und im Lindener Hafen geendet. Das hätte Auswirkungen auf dem gesamten Westen der Landeshauptstadt Hannover gehabt. Durch den Ausbau hätten a l l e Brücken entlang der B 441 erhöht werden müssen. Monatelange Sperrungen und Umleitungen der "Ahlemer Straße", "Wunstorfer Landstraße" und der "Heisterbergallee" wären die Folge gewesen. Auch die Linie 10 der Stadtbahn hätte unterbrochen werden müssen. Endstation wäre wahrscheinlich wieder in Limmer "Schleuse" (jetzt Brunnenstraße) gewesen. Die Verbindung nach Ahlem hätte nur mit Bussen aufrechterhalten werden können.

Und warum das alles?

Um den Lindener Hafen für die sogenannten "Rheinklasse" erreichbar zu machen. Diese Binnenschiffe, sogenannte Großmotorgüterschiff (GMS) bzw. die noch größeren Übergroßmotorgüterschiff (ÜGMS) haben Ausmaße von 110m/140m Länge, 11,40m/15m Breite und einem Tiefgang von 2,80m, sowie eine Tragfähigkeit von ca. 2.100t. Dafür ist der Stichkanal nicht groß genug. Am Lindener Hafen sind ein Stahlhändler, ein Recyclinghändler, ein Großhändler für Getreide sowie ein freier Tanklagerist auf den Kanal angewiesen. Derzeit werden sie noch mit "normalen" Binnenschiffen angefahren. Ob die Firmen allerdings auch nach einem Ausbau oder gar vorher eine Art Garantie für ihren Standort abgegeben hätten, damit sich für den Steuerzahler die Investition gelohnt hätte ist fraglich.
Der Rat der Landeshauptstadt Hannover hat sich mehrheitlich für einen Ausbau ausgesprochen, weil die Stadt die Hafengebühren als Eigentümerin der "Städtischen Häfen" (Nordhafen, Brinker Hafen und Misburger Hafen) - zu denen auch der Lindener Hafen gehört - behalten darf. Der Ausbau wäre aber zu über 90% vom Bund und einem kleinen Teil vom Land finanziert worden. Die Überlegungen jetzt einen "neuen" Hafen direkt am Mittellandkanal zu bauen, der die modernen Anforderungen an einen Logistikdienstleister erfüllt, ist logisch. Ein Teil der jetzt gesparten € 200 Millionen könnte als Wirtschaftsförderung des Bundes in die Verlegung der o.g. Firmen an den neuen Standort investiert werden. Wenn das abgeschlossen ist, bieten die Grundstück am Lindener Hafen neue Perspektiven für eine neue Nutzung z.B. zum Wohnen am Wasser. Auch der Naherholungswert ist dann Nachhaltig gesichert. Langfristig muß man auch darüber nachdenken, die Häfen in der Region Hannover zusammenzuschießen und in die Verantwortung der Region zu übergeben. Die Logistik ist ein wesenlicher wirtschaftlicher Faktor für die Versorgung, für den es in der Region keiner Konkurenz bedarf. Hauptsache sie bleiben in der Hand der Kommunen. Wobei eine Minderheitsbeteiligung der privaten Wirtschaft - vergleichbar bei den Stadtwerke Hannover AG - offen bleiben kann.

Bürgerreporter:in:

Volker-Udo Höhne aus Hannover-Ahlem

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