„Gesamtkonzept Elbe“: Profitable und nachhaltige Lösung gesucht

Jährlich anderthalb Millionen Euro kostet das Ausbaggern der Elbe zwischen Dömitz du Hitzacker. Der Fluss fließt hier zu langsam, es bilden sich Sandbänke. Die Binnenschifffahrt wird schwieriger, Vertreter aus Wirtschaft und Tourismus sind unzufrieden. Das „Gesamtkonzept Elbe“ würde eine möglichst nachhaltige Sanierung des Flusses für rund zehn bis zwölf Millionen vorsehen.

Noch diesen Herbst soll das Konzept des Bundesverkehrs- und Bundesumweltministeriums fertiggestellt sein. Eine Sanierung würde die Nutzung von Schiffen auf dem für Hamburg strategisch wichtigen Gewässers gewährleisten. Aber auch der Naturschutz soll weiterentwickelt werden. Hierzu benötige man laut Naturschützern ein Gesamtkonzept. Man könne den Strom nicht von Ort zu Ort unterschiedlich beeinflussen. Um Ökonomie und Ökologie bei der Planung unter einen Hut zu bringen, werden Interessensgruppen als allen Spektren miteinbezogen: Umweltverbände, Häfen und Verbände der Binnenschifffahrt, Tourismusverbände und Kirchen werden an der „Flussgebietskonferenz Elbe“ im Herbst teilnehmen.

„Wichtig für die Wirtschaft unserer Region“

Jürgen Klimka, Wandsbeker Bundestagsabgeordneter, ist Vorsitzender der AG Elbe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Er forderte eine schnelle Erarbeitung des Konzepts. Nicht nur Unter- und Außenelbe sollen wie beschlossen ertüchtigt werden - auch Mittel- und Oberelbe müssen saniert werden, um den Druck aus Tschechien, das sich eine bessere Anbindung an den wichtigsten tschechischen Exporthafen Hamburg wünscht, nachzugeben. "Das ist auch für die Wirtschaft unserer Region wichtig. Deshalb brauchen wir endlich ein Gesamtkonzept für die Elbe, das ökonomische, ökologische und touristische Aspekte berücksichtigt", sagte Klimke dem Hamburger Abendblatt. Auch der für Hitzacker wichtige Wassertourismus wird durch den aktuellen Zustand eingeschränkt.

Weniger Nutzung seit dem Hochwasser 2002

Die Binnenelbe ist mit 728 Kilometern die längste Bundeswasserstraße. Doch der Abschnitt des Flusses zwischen Dömitz und Hitzacker, die sogenannte Elbereststrecke oder auch der sogenannte „Flaschenhals“, kann nicht ohne das ständige Abbaggern von Sand für Schifffahrt genutzt werden. Die Elbe fließt hier aufgrund kürzerer Buhnen langsamer – es bilden sich Sandbänke. So verhindert zum Beispiel eine riesige Sandbank das Auslaufen aus einem Sportboothafen. Noch vor dem verheerenden Hochwasser von 2002 hatte die Bundeswasserstraße einen höheren Nutzungsstand. Eine 1,40 Meter tiefe Elbe wäre nötig und für etwa zehn bis zwölf Millionen Euro umsetzbar.

Bürgerreporter:in:

Sandra Ebert aus Augsburg

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