Die Rabeninsel
Frostig neblicher Spaziergang

Märchenwiese, die alten Weiden stehen hier. Im Hintergrund einige junge Weiden.
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  • Märchenwiese, die alten Weiden stehen hier. Im Hintergrund einige junge Weiden.
  • hochgeladen von Yvonne Rollert

Die Rabeninsel, eine kleine Binneninsel, wird von der Saale und der wilden Saale umspült. Sie ist etwa 3 km lang und 41 ha groß. Ein Rundweg, der Schlenkerweg führt über die Insel. Man "schlenkert" über die Rabeninsel.
Diese Hartholzaue ist sehr beleibt, nicht nur bei Läufern, Familien auch bei Ornithologen. Viele kleine geschützte Hüpfer sind hier zu hören. Heckenbraunelle, Klappergrasmücke, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Pirol, Spechtarten, Weidenlaubsänger, Drosselarten und Zaunkönig sind einige die hier nachweislich brüten.
Den flinken Eisvogel erspähte ich noch nicht, dafür den Milan und jeden Menge Krähen oder Raben. Krähen (Dohlen, Nebel-, Saat-, Raben- ) der Winterschlafplatz. Früher heiß die Insel auch Krähenholz.
Auf der Insel stehen noch einige ca 250-jährige Stiehl-Eichen, außerdem alte Pappel und Ulmen. Die Hartholzaue ist ein Überflutungsgebiet und es kann passieren, das es sogar in wärmen Jahren noch sumpfige Stellen gibt. Es herrscht ein Mischwald vor. Kornel- und Traubenkirschen, Haselnuss und Holunder, Eschen wachsen hier, sogar wilde Apfelbäume stehen am Wegesrand, Efeu und Waldrebe ranken sich über Sträucher und an Bäumen hoch. Die Bodenpflanzen des Galeriewaldes sind auch geschützt. Das Buschwindröschen, Hohlem Lerchensporn, Gelbes Windröschen, Scharbockkraut und den Gefleckten Aronstab und dazwischen ein riesiger Teppich von Bärlauch, duftet schon vom weitem.
Die Hitze und die Stürme in den letzten Jahren hinterließen auch hier ihre Spuren. So gibt es wieder einen kleinen Sandstrand, sogar mit Muscheln.
Als beliebtes Ausflugsziel für Familien gab es dort natürlich Gaststätten. "Kurzhals" eröffnete 1862 und schloß 1992. Mit einem großen Tanzsaal, Garten, sogar mit einer kleinen Kindereisenbahn, verstaatlicht in den 1970igern. Und das Inselschlößchen der Familie Traxsdorf, wurde so um 1850 eröffnet und auch 1992 geschlossen. Tausende Ausflügler fanden den Weg zur Insel.
Eine Treidelfähre setzte Ausflügler für 20 Pfennige pro Person über, da war Muskelkraft gefragt. Seit 2000 steht eine Schrägseilbrücke, für Fußgänger und Radfahrer. Ein 38 m hoher Pylon hält den 80 m lange Brückensteg. Vier Seilpaare halten den Steg über den Fluß und drei weitere die beiden Zugangsstege. Die Seile selbst haben einen Durchmesser von 42 mm. Der Brückensteg besteht aus Stahlblechen in Form von geschweißten Kastenträgern. Das Geländer besteht aus Kunststoff und ist durchsichtig. Ich find die wirklich schön, filigran. War ein externenes Projekte der Weltausstellung Expo 2000, 145 t Baustahl.
Die Insel ist seit 1929 in Besitz der Stadt Halle. Der Auenwald steht seit 1996 unter Naturschutz. Viele Pädagogen sind hier mit Kitas, Kindergartengruppen und älteren Schlülern unterwegs. Auch treffen sich hier oft Wandergruppen um die Insel zu entdecken.
Bei den alten Weiden standen Pulverfabriken, also Pulverweiden, die aus verständlichen Gründen außerhalb der Stadt angesiedelt waren.

Bürgerreporter:in:

Yvonne Rollert aus Halle

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