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50 kg Mehl- Unser täglich Brot -

  • alter Backofen, der zur Frankefeier immer angeheizt wird (August Hermann Franke)
  • hochgeladen von Yvonne Rollert



diese Nachricht lief vor einigen Wochen durch die Presse. Ich dachte nicht an Hamsterei, sondern, was für ein netter Mitmensch der für seine Nachbarn Brot bäckt. Es brachte mich auf die Idee über die Geschichte vom Getreideanbau, Verarbeitung von Mehl und den lokalen Broten nach zu lesen. 

Seit der Alt/Jungsteinzeit wächst Getreide in Europa, von Spelzen getrenntes Korn, auf Steinen gemahlen, mit Eiern und Kräuter vermischt buken sie es auf flachen Steinen.

Historisches

Der * Homo erectus aß bestimmt schon an Feuerstellen geröstete Süßgräser und der Neandertaler sammelte Grassamen, Süßgräser, Einkorn, Strandbinsen und Wurzeln.
Wildgetreide wurde schon vor 32.000 Jahren als Nahrungsmittel verwendet.
*In Süditalien fand man über 30.000 Jahre alte Spuren von Getreidestärke an Mörsergeräten, auch nördlich der Alpen mahlten die Bewohner Wildpflanzen ebenso in   Russland und Tschechien. 
Die ältesten Reste von ungesäuertem Brot fanden Ausgräber im Nordosten von Jordanien. Die verkohlten Brotreste bestanden von Einkorn und wurden auf 14.400 Jahre datiert.   
*Zwerghirse und Einkorn sind seit 10.000 Jahren nachgewiesen

*Dinkelgetreide im Armenien 8.000 Jahren ausgegraben
* Die ältesten Funde von Rispenhirse wurden in der Nähe von Leipzig und Kreis Hadersleben und stammen aus der Zeit Linenbandkeramiker, (5.500-4.900 v.Chr.)
*Quiona und Canihua seit ungefähr 5.000 Jahren angebaut

Das Brotbacken kam aus Mesopotamien. Vom Euphrat und Tigris reisten die Kenntnisse nach Ägypten. Dort wird schon seit 16.000 Jahre gebacken.

In Grabkammern des Alten Ägypten sind Abbildungen von Brot und dem Backen zusehen. In Gizeh entdeckten Archäologen die Skulptur einer Sklavin die Körner zum Mehl mahlt, 2.300 v. Dynastie.

Chet Brot

wurde in einer Grabkammer des hochrangigen Beamten Pehernefer erwähnt. Er diente Huni und Snofru 4. Dynastie. In der Tempel-Stadt Luxor bezeugen Hieroglyphen, dass schon die Pharaonen  aus 30 verschiedene Variationen wählen konnten. Auch  Brot  lag in Grabkammern.
Griechen und Römer buken Brot aus Weizen, Gerste und Hirse, während die alten Germanen  Roggen vorzogen und damit auch Bier brauten.

Das deutsche Bäckerhandwerk teilte sich um 100 n. Chr. im zwei Zweige, dem Feinbäcker und Grob-Kuche.

Brot

Viele Brotsorten sind in einigen Variationen länderübergreifend, in Spanien das Aceite, der französische Fourgasse und der italienische Pantoffel, das Foccacia alla Olive.
Es gibt eine unendliche Vielfalt an Broten mit Gewürzen, Nüssen und Trockenfrüchten,
das Knusperbrot aus Nordeuropa, das Schüttelbrot, süße und pikante Fladenbrote (Palatschinken, Pizza)
* Brot für Feierlichkeiten wie Ostern und Weihnachten

Das Osterbrot Kulitsch kommt in Osteuropa auf die Tische.
Zu besonderen Tage werden in Schweden St. Lucia - und in Deutschland Reformationsbrötchen gebacken.
   * Faschingsspezialität - Fasterlavnboller, Dänemark. Eine Faschingsspezialität aus süßem Weizenteig. Fasnachts-Brötchen sind kleine gefüllte Hefekügelchen, m Ofen gebacken. Sie ähneln unseren Berlinern, die sind allerdings frittiert.
* Gebildbrot, figürliche Darstellungen zu besonderen Feierlichkeiten. Zu Ostern werden oft Lämmer und Hasen gebacken.
* das isländische Laufabrauð, im flachen Weihnachtsbrot sind Verzierungen, die durch Einschneiden und Umklappen entstehen. Es erinnert an ein Blatt, ein traditionelles Weihnachtsbrot, im siedenden Fett gebacken.
* Gáhkko, das Sami Brot, mit einem Hauch von Anis.
* Karawei, das russische Klosterbrot, deshalb, es wurde zuerst in Klöstern gebacken, 
* die Stolle wird zum ersten Mal in Naumburg 1329 erwähnt hier wird mit Sauerkirschen gebacken
* Lavash, ein ungesäuertes Fladenbrot wird gern vom Kaukasus bis zum Iran gern gegessen
* Interessant, in Kirgisien werden Brote mit einen Brotstempel versehen, auch an Form, Geschmack und Zubereitungsarten erkennt man das Gebiet in dem es gebacken wird.
* Gerste und Hafermehl nutzten in früheren Zeiten die Inuits, in Töpfen oder Pfannen von beiden Seiten gebacken
* Pumpernickelbrot wird seit 1570 gebacken und ist im kleinen Tagebuch des Söldners Peter Hagedorn erwähnt.

Hungerbrote

1817 gab es Brot mit Beimischungen von Sand, Moos, Stroh und Heu sowie Kräuter
Im schwedischen Kultur Historisches Museum, im Historischen Museum Basel und in St. Michael, Schwäbisch Hall werden Hungerbrote aus dem Jahr 1817 aufbewahrt.
1918 Brote aus dem geschabten Bast junger Kiefern mit Roggenmehl vermischt und als Fladen gebraten, manchmal wurde das Mehl mit Wurzeln gestreckt, aus dieser Mischung buken finnisches Bäuerinnen Brote.
Rußland und in Südeuropa (Sardinien, Süditalien) buken die Menschen lange Zeit mit Eichelmehl.
Hier ein russisches Rezept je 1 kg Roggenkleie und Roggenmehl mit 5 kg Eichelmehl vermischt. Eicheln werden schon seit ca. 3.200 Jahren als Mehl genutzt

Außerdem werden auch Maniok - und  Kokosbrot sowie Maisbrot mit Chili und Paprika gebacken oder verkauft.
Bananenfrüchtebrot aus Jamaika, Brasilianisches Kartoffelbrot
Mais, Amaranth, Buchweizen



Göttinnen
Mit zu vergessen die Göttinnen, da wären Demeter, die römische Ceres, Freya, 
die aztekische Chicomecoatl, die Maisgöttin und Dewi Sri, die in Indonesien verehrt wird

Grafisches


*Korolingischer Arbeitskalender (Monatsbilder) um 818 AD zeigt das Säen und Ernten von Getreide auch sind* fahrbare Öfen in der Zeit des Konstanzer Konzils bekannt, dort fanden sich über 550 Kleriker ein.

Es gibt unendliche viele Sagen, Sprüche und Gedichte über's Brot

 Wie sprachen die alten Spartaner, bei uns kommen nur gerade Brotrinden auf den Tisch.

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