Ohne Sauerstoffgerät auf den Mount Everest- Hans Kammerlander kommt nach Günzburg- Im Gespräch mit dem Bergsteiger

9. November 2010
20:00 Uhr
Forum am Hofgarten, 89312 Günzburg
Auf den höchsten Bergen der Welt zu Hause. Hans Kammerlander im Interview mit Myheimat | Foto: Bild: Agentur Hans Kammerlander
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  • Auf den höchsten Bergen der Welt zu Hause. Hans Kammerlander im Interview mit Myheimat
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Mit ihm ein Interview zu führen, ist eine Faszination für sich. Wenn man sich mit ihm unterhält, da spürt man schon die Faszination heraus, die ein Vortrag von ihm mitbringen wird.
Die Rede ist von dem Südtiroler Bergsteiger Hans Kammerlander. Kammerlander kommt im Rahmen einer Vortragsreise am 9. November mit seinem Vortrag:
„Am seidenen Faden- von Südtirol zum Jasemba 7350m“ ins Günzburger Forum am Hofgarten.
Kammerlander wurde als sechstes Kind am 6. Dezember 1956. In Ahornach / Südtirol geboren. In seiner frühesten Jugend begann er die Berge in der näheren Umgebung zu besteigen, später folgten dann die Dolomiten. Er hat ca. 2000 Klettertouren, davon 50 Erstbesteigungen hinter sich, war in vielen Fernsehsendungen zu Gast, arbeitet auch mit Führungskräften großer Unternehmen zusammen, und ist nicht zuletzt Buchautor und auf Leserreise. Was er so macht, und wie er sich fühlte als er auf dem Mount Everest war, dass hat er uns in einem Interview erzählt

Myheimat: Wie kamen sie zum Bergsteigen?

Hans Kammerlander: Ich bin ja als sechstes Kind einer Bergbauernfamilie auf einem Bergbauernhof geboren. Wir waren 6 Kinder 3 Buben und 3 Mädchen. Ich selber war ein Nachzügler. Begonnen habe ich das Bergsteigen durch meinen 10 Jahre älteren Bruder. Er hat mich Anfangs mitgenommen

Myheimat: Sie wurden als sechstes Kind in Südtirol geboren. Sind ihre Geschwister auch auf den Bergen der Welt unterwegs?

Hans Kammerlander: Mein 10 Jahre älterer Bruder ist auch noch unterwegs. Die anderen Geschwister wandern nicht mit den Seilen.

Myheimat: Sie haben alle 13 8 000 er Bestiegen. Wie haben sie sich darauf vorbereitet?

Hans Kammerlander: Ich habe im Alter von 18 Jahren eine dreijährige Bergführerausbildung gemacht und bin dann seit meinem 21. Lebensjahr Bergführer . Der Weg auf die Berge hat mich immer Interessiert. Es ist ein Langsamer Weg. Man muß Stufe für Stufe trainieren. Vor allem gutes Training war notwendig. Der Beruf Bergführer hat mir die Türen zu den Bergen geöffnet.

Myheimat: Was ist das für ein Gefühl für sie?

Hans Kammerlander: Es ist ein Besonderer Moment. Es sind nur wenige Minuten. Doch die Erinnerungen kommen erst Tage und Wochen danach. Der Abstieg ist eine Mühsame Hürde. Ich habe in der Alpinschule von Reinhold Messner die Ausbildung genossen. Es war eine gute Schule. Er war mein Lehrmeister auf den Hohen Bergen der Welt.

Myheimat: 7 der 13 8000 er haben sie mit Reinhold Messner der ja auch Südtiroler ist erklommen. Wie kam es dazu?

Hans Kammerlander: Durch die Bekanntschaft und die Ausbildung in der Schule.

Myheimat: Sie haben den Mount Everest in nur 17 Stunden ohne Sauerstoffgerät bestiegen. Wie war das möglich?

Hans Kammerlander: Mit Sauerstoffgerät, dass ist Doping am Berg. Ich habe das Sauerstoffgerät aus Sportlichen Gründen abgelehnt. Ich habe mich zwei Monate Vorbereitet, und im Rahmen der Vorbereitung die die anderen 8000 er bestiegen, bevor ich den Nachtaufstieg auf den Mount Everest begann. Es war eine Kombination von Skifahren und Klettern. Für Alpinisten ist das ein Augenblick, den man kaum noch Toppen kann. Unbeschreiblich

Myheimat: Sie mussten schon öfters Erstbesteigungen abbrechen. Ist das für sie eine Niederlage?

Hans Kammerlander. Nein das ist keine Niederlage. Wenn ich sehe, dass die ein gefährlicher Weg ist kann ich ja abbrechen. Ich kann ja wiederkommen.

Myheimat:Was werden sie bei der Lesung am 9. November den Besuchern in Günzburg bieten?

Hans Kammerlander: Ich werde die Besucher mitnehmen über die Berge von Südtirol bis zu den Höchsten Bergen der Welt.

Myheimat: Werden sie den Vortrag bebildern?

Hans Kammerlander: Ja. Ich werde einen Film und Standbilder zeigen. Wo wir die Möglichkeit haben, wird uns immer eine Kamera und ein Kameramann begleiten, und diese Ergebnisse werden wir den Besuchern der Vorträge zeigen. Ich halte im Jahr zwischen 50 und 60 Vorträge.

Myheimat: Stimmt es das sie mit Managern zusammenarbeiten und auch ein Buch herausgebracht haben?

Hans Kammerlander: Ja, ich arbeite mit Manager großer Konzerne zusammen. Ich nehme die Leute mit auf Bergtouren. Es geht um Höchstleistungen. Die Entscheidungen solcher Menschen müssen passen. Sie lernen dann das das Leben am seidenen Faden hängt. Ich habe für Manager zu diesem Thema ein Buch veröffentlicht.

Myheimat: Wir freuen uns auf den Vortrag. Vielen Dank für das Interview

Hans Kammerlander: Herzlichen Dank

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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