Bittersüße Weihnachten

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Bittersüße Weihnachten
von
Margaretha Main

Kurz vor Weihnachten. Das Telefon klingelt. Auf dem Display wird keine Nummer angezeigt. Ich weiß sofort, wer da versucht, mich zu erreichen. Und sofort startet, wie in jedem Jahr, der Film in meinem Kopf.
Ich sehe Oppa im Schaukelstuhl. Er verpestet die Luft mit seinem ekligen Zigarrenqualm, der mir den Atem nimmt.
„Ja, Kinder, bei Adolf herrschte noch Zucht und Ordnung.“
Omma sitzt am großen Tisch in der guten Stube in Mutters Haus.
„Ja, dein Großvater hat Recht, Margaretha. Zu der Zeit wussten die Mädels noch, was sich gehört. Da hätte es keine gewagt, in so ´nem kurzen Rock unterm Weihnachtsbaum zu sitzen.“
Onkel Herbert starrt die ganze Zeit auf meine Beine.
Tante Christa starrt Onkel Herbert die ganze Zeit missbilligend an.
Mutter sagt: „Nun streitet euch nicht. Es ist doch Weihnachten.“
Alle nicken. Ja, es ist doch schließlich Weihnachten.
Omma sagt: „Nimm dir ´n Beispiel an deinem Bruder. Der ist längst verheiratet. Der wird uns bald viele Urenkel schenken. Und erst seine Frau, so was von lieb, sage ich dir.“
Mutter sagt: „Ja, Retha, Omma hat Recht. Wann ist es denn bei dir endlich soweit? Aber bei dir weiß man ja gar nicht, woran man eigentlich ist. Du meldest dich ja so selten. Wenn ich nicht hin und wieder hinter dir her telefonieren würde, wüsste ich gar nicht mehr, was du so treibst. Hängst du immer noch mit diesen Frauen rum oder hast du dich besonnen?“
Den Rest der Weihnachtsfeiertage werden Omma, Mutter, Tante Christa und ich in der Küche und im Wohnzimmer verbringen, um den Herren allerlei Leckereien auftischen zu können, um ihnen jedweden eigenen Schritt zu ersparen, um uns schmachtenden Blicken auszusetzen, um dabeizusitzen, wenn die Herren Skat spielen, um ihnen Geschenke zu reichen, die nach dem Auspacken, sogleich in irgendeiner Ecke landen, ohne weiter beachtet zu werden.
Und obwohl ich diesen Film jetzt genau vor mir ablaufen sehe, hebe ich ab.
„Hallo, Retha! Hier ist deine Mutter! Du hast dich ja lange nicht mehr gemeldet. Was machst du so? Ach ja, ehe ich es vergesse, du kommst doch zu Weihnachten nach Hause, nä? Das wird bestimmt wieder ganz gemütlich und dann sitzen wir alle in der guten Stube, essen was und singen die schönen Weihnachtslieder. Das hast du doch früher als Kind immer gern gehabt, nä?“
Und obwohl ich genau weiß, was kommt, sage ich zu, und es läuft ab, wie immer. Mutter weiß genau, welche Knöpfe sie bei mir drücken muss, um mich rumzukriegen. Bin ich halbwegs verstockt, reicht ein schlechtes Gewissen. Bin ich total verstockt, fließen Tränen.
Und jedes Mal schwöre ich mir, das war das letzte Mal. Im nächsten Jahr werde ich ganz bestimmt lustige Feiertage mit meinen Freundinnen verbringen.
Und, stellt euch vor, ein paar Jahre später habe ich den Hörer hochgenommen, ganz laut „Nein!“ gesagt und wieder aufgelegt. In dem Jahr, es ist nun schon viele Jahre her, bin ich nach Narrenberge gefahren und habe wirklich lustige Feiertage mit meinen Freundinnen verbracht.
Was ich dort erlebt habe, könnte ihr gern in meinen beiden Festtagsbüchern nachlesen. Ihr werdet euch wundern, wie viel Lustiges man dort erleben kann.
Ja, ich weiß, jetzt denkt ihr wieder, die Olle will nur Werbung für ihre blöden Bücher machen. Da liegt ihr völlig falsch. Das will ich nicht. Ehrlich!
Ich möchte euch in eine schöne, lustige Welt entführen und das auch noch ganz kostenlos. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ihr könnt nicht nur meinen schönen Kalender 2016 kostenlos von meiner Homepage runterladen, sondern ich schenke euch auch zu Weihnachten meine E-Books „Die Angst geht um in Narrenberge“ und „Festtagsschmaus in Narrenberge“. Ich möchte euch einfach aus der üblichen Tristesse holen und euch ein paar Stunden Spaß gönnen.

Frohe Weihnachten und einen feuchtfröhlichen Rutsch wünscht euch eure liebe Rehta aus Narrenberge, dem aufstrebenden Moordorf mit den allerlei skurrilen Bewohnern

Die Angst geht um in Narrenberge
Taschenbuch: http://www.amazon.de/dp/1517678358
E-Book: http://www.amazon.de/dp/B00G4UMI46

Festtagsschmaus in Narrenberge
Taschenbuch: http://www.amazon.de/dp/1517710278
E-Book: http://www.amazon.de/dp/B00GMMTPBU

Bürgerreporter:in:

Elisabeth Keller aus Gnarrenburg

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