Schuldenbremse: Junge Gewerkschafter bepflanzen in der Innenstadt Straßenschäden

2. März 2011
Landgraf-Philipp-Platz, 35390 Gießen
Junge Gewerkschafter der IG BAU-Jugend bepflanzen in der Innenstadt Straßenschäden
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Mit einer spektakulären Aktion machten Vertreter der Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG BAU) am Mittwochnachmittag auf die möglichen Folgen der Schuldenbremse aufmerksam. An der Ecke Walltorstraße/ Braugasse in der Gießener Innenstadt bepflanzte die Gewerkschaftsjugend Straßenschäden. „Wir wollen keine kaputten Straßen“, begründet Jugendbildungsreferent Jon Heinemann die Aktion. Hintergrund ist die Schuldenbremse. Der Gewerkschafter befürchtet mit ihrer Einführung einen Einbruch im Baugewerbe. „Mit der Schuldenbremse legt Hessen den Grundstein für einen Nachfragerückgang im Baugewerbe und den Wegfall von Arbeitsplätzen“, so Heinemann. Die IG BAU Jugend rechnet mit massiven Einsparungen im Bausektor. Finanzielle Mittel für den Straßenbau und dringend notwendige Sanierungen würden dann fehlen. „Diese fehlenden Investitionen werden nicht nur die Bürgerinnen und Bürger durch kaputter Straßen oder baufällige Schulgebäude zu spüren bekommen, sondern auch die Beschäftigten im Baugewerbe“, erklärt Heinemann.

Dies sei gerade in Hinsicht auf die Erholung der Branche und die anstehenden Tarifverhandlungen sowie die damit verbundene Aussicht auf eine Lohnerhöhung der Beschäftigten ein Rückschlag für das Baugewerbe. „Auch die geplanten 100 Millionen Euro für den Straßenbau werden schnell aufgebraucht sein“, befürchtet Maximo Lorenzo. Der gelernte Straßenbauer weiß, dass Straßenschäden
witterungsbedingt immer wieder auftreten. Deshalb sei es nötig, den Straßenbau permanent im Blick zu haben. „Straßenschäden sind keine einmalige Sache, sie entstehen immer wieder. Deshalb reicht eine einmalige Investition da auch nicht aus“, erklärt der Gewerkschafter und vermutet hinter den einmaligen Geldzusagen eher ein Wahlkampfmanöver.

Auch Simone Mandler, Vorsitzende des Bezirksjugendvorstandes der IG BAU Mittelhessen, befürchtet, dass die Schuldenbremse die Baubranche ausbremsen wird. Deshalb erwarte die Gewerkschaftsjugend von der Landesregierung vor allem die Berücksichtigung der Einnahmeseite. Dies sei vor allen Dingen auch im Hinblick auf eine Zukunftsperspektive der Jugend wichtig. „Denn nur eine gute Auftragslage erlaubt es den Betrieben auch entsprechend auszubilden“, erklärt Mandler und kündigt weitere Aktionen der Gewerkschaftsjugend an. „Hier geht es um die Zukunft unserer Kolleginnen und Kollegen. Eine weitere Schwächung des Baugewerbes werden wir nicht hinnehmen“.

Bürgerreporter:in:

Christian Momberger aus Gießen

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