800 Jahre Kloster Oberschönenfeld

Oberschönenefelder Zisterzienserinnen beim Chorgebet, Aufnahme 2008. Bild: Marcus Merk, honorarfrei
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Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld 20. März bis 16. Oktober 2011

Oberschönenfeld (pm). Nach der Überlieferung der Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld entstand das Kloster im Tal der Schwarzach im Jahr 1211. Es ist damit die älteste noch bestehende Abtei dieses Ordens in Deutschland. Erstmals wurde "Schonenwelt" in einer Papsturkunde 1248 erwähnt, die dem Konvent die Privilegien des Zisterzienserordens verlieh. Die in der Zeit zwischen 1691 und 1785 neu erbaute Klosteranlage und die sie umgebende Kulturlandschaft blieben bis heute weitgehend erhalten. Ende 1802 nahm Bayern das Kloster in Besitz und hob den Konvent bald danach auf, die Nonnen durften jedoch bleiben. König Ludwig I. ließ 1836 das Kloster wieder zu. 1918 erneut zur Abtei erhoben, leben heute hier rund 20 Zisterzienserinnen gemeinschaftlich in Klausur, um gemäß den Regeln des Hl. Benedikt "Gott zu suchen". Durch "ora et labora" (bete und arbeite) sind ihre Tage strukturiert, und im unablässigen feierlichen Gotteslob führen sie ein Leben in Gottes Gegenwart im Gebet: abgeschieden, aber doch den Menschen zugewandt.

Die umfangreiche Ausstellung von Sonntag, 20. März, bis Sonntag, 16. Oktober, im Schwäbischen Volkskundemuseum Oberschönenfeld (Landkreis Augsburg) des Bezirks Schwaben anlässlich des Klosterjubiläums veranschaulicht mit hochkarätigen, teilweise noch nie gezeigten Schätzen die wechselhafte Geschichte des Oberschönenfelder Konvents. Schwerpunkte sind das Mittelalter, der Barock, in dem das Kloster in voller Blüte stand, und die Sicherung des Fortbestands nach der großen Zäsur der Säkularisation.
Neben der bewegten Ordensgeschichte bietet die Ausstellung Einblicke in den modernen Alltag und die Aufgaben der Klosterfrauen heute, zeigt grundsätzliche Aspekte des Klosterlebens und fragt nach dem "Wagnis des Glaubens": Wer lebt im Kloster und warum? Wie verläuft ein Tag, wie verläuft ein Leben in der Klausur? Darauf verweist der Titel "Hier steht der Himmel offen", frei nach der Inschrift auf einem historischen Sprechgitter im Konventbau: "Ecce aperti sunt coeli - Siehe, die Himmel wurden eröffnet" (Mt 3,16).

Ein eigener Raum ist der barocken Bildausstattung des Klosters Oberschönenfeld gewidmet. Zu sehen ist eine Auswahl von Gemälden und Skulpturen aus den Konventräumen. Sie geben in einer eindringlichen Bildsprache teils zeittypische, teils ordensspezifische Themen wieder. Somit bieten sie Einblicke in die Spiritualität der Zisterzienserinnen und den geistigen Austausch der Klöster untereinander. Noch heute sind die Schwestern ständig von Bildern umgeben, die wohl teilweise auch von Oberschönenfelder Nonnen geschaffen wurden.

Führungen, ein umfangreiches Vortragsprogramm, Workshops, Spezialangebote für Schulklassen und für Kinder, eine Filmvorführung mit Podiumsdiskussion, eine Sternwallfahrt und ein Konzert bilden den vielfältigen Rahmen rund um die Jubiläumsausstellung. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband sowie ein Rätselbogen für Kinder: "Mit Klosterkater Bernhard durch die Ausstellung".

Oberschönenefelder Zisterzienserinnen beim Chorgebet, Aufnahme 2008. Bild: Marcus Merk, honorarfrei
Äbtissinnenstab angefertigt anlässlich der Wiedererhebung zur Abtei 1918 vom Augsburger Gürtlermeister und Ziselierer Ulrich Dochtermann. Vorbild war der Stab der Äbtissin M. Hildegardis Meixner. Bild: Andreas Brücklmair, honorarfrei
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