„Geisterfahrer „ Silvano Tuiach begeistert Margertshauser Publikum

Willi Steiger von den Theaterfreunden des SSV Margertshausen (rechts) überreicht Silvano Tuiach nach seinem superstarken Auftritt im Sportheim als Gastgeschenk einen „Wulligen Schlafanzug“.
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  • Willi Steiger von den Theaterfreunden des SSV Margertshausen (rechts) überreicht Silvano Tuiach nach seinem superstarken Auftritt im Sportheim als Gastgeschenk einen „Wulligen Schlafanzug“.
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„Geisterfahrer „ Silvano Tuiach begeistert Margertshauser Publikum
Kabarettist läuft zu Bestform auf
Gessertshausen/Margertshausen (gobi) Die Theaterabteilung des SSV Margertshausen veranstaltete letzen Samstag erstmals einen Kabarettabend. Mit „Geisterfahrer“ Silvano Tuiach gelang der Gruppe den derzeit im ganzen Landkreis bekanntesten Kabarettisten für einen Auftritt in den Saal des Margertshauser Sportheimes zu gewinnen. Der Vorstandsprecher Anton Schmid begrüßte im Namen des Vereins den Künstler vor einem ausverkauften Haus. Viel Applaus gab es für Silvano Tuiach als der die kleine schön dekorierte Bühne betrat. Im ersten Teil seines neuen Programms „Oben ohne“ erzählte er seinen sehr bewegten Lebenslauf. Er wuchs bei seinen aus Italien ausgewanderten Eltern in Steppach auf. Dort besuchte er in seiner Schulzeit die V8-Volksschule. Als er nach der Pubertät „Flügge“ wurde, durchtanzte er so manche Nacht im „Big Apple“, heute Kerosin. Beim Hit „Lady in Black“ von Uriah Heep hatte er die ersten Intimitäten mit dem weiblichen Geschlecht. Rita hieß seine erste große Liebe. Als er in der Kommune2 in Derching wohnte, war er als „Tiger von Derching“ bestens bekannt. In Augsburg, das er „Gardasee Nord“ nennt, gab er Kurse an der Volkshochschule über 2 bis 4-lagiges Klopapier. In der Zeit, der Esoterikwelle lernte er seine „Traumfrau Traudl“ kennen. Exakt getimt, von seiner Assistentin Susanne Vasvari waren die Musikeinspielungen zu seinen kurzen Tanzeinlagen. Vor der Pause fragte er das begeisterte Publikum, das ihn mehrmals durch spontanen Applaus zu ungewollten Pausen zwang, ob nicht vielleicht seine große Liebe „Rita“, von der er seit seiner ersten Begegnung nichts mehr gehört hatte, unter ihnen sei.
Während der Pause mischte er sich unter die Gäste, die im Nebenraum von der Sportheimwirtin Margot Kurtz und ihrem Team bestens versorgt wurden. Die Unterhaltungen, die er dabei führte baute der flexible Tuiach nach der Pause sofort in sein Programm ein. Der Hauptpunkt des zweiten Programmteils waren seine Schilderungen über seinen zweitägigen Pilgermarsch von Neusäß nach Maria Vesperbild. Dabei leistete er Abbitte für seine sieben begangenen Todsünden. Mehrmals wollte er den Marsch aufgeben, sagte sich aber dann immer wieder was dieser „Hape Kerkeling“ kann, das kann ich schon lange. Am zweiten Tag von Dinkelscherben startend stand er, als er dringend eine Pause zur Stärkung nötig hatte, ein paar mal vor verschlossenen Gasthaustüren mit dem Schild „Heute Ruhetag“. Trotz allen dem sah er mit einem erlösenden Blick irgendwann doch die Wallfahrtskirche von Maria Vesperbild vor sich und hatte somit sein Pilgerziel erreicht.
Vor allem (aber nicht nur) von denjenigen aus dem Publikum, das in der gleichen Zeit aufwuchs und dieselben Entwicklungen mitmachte, hörte man immer wieder „genau so war`s“, wenn Tuiach mit lokalem Detailwissen längst vergessene Erinnerungen weckte.
Bei der Zugabe schilderte er seine Erlebnisse bei einem Rundgang durch den Augsburger Christkindlesmarkt. Abteilungsleiter Erich Zaha und sein Theaterbruder Willi Steiger, der die Tuiachverpflichtung einfädelte, überreichten dem Kabarettisten als Gastgeschenk einen „Wulligen Schlafanzug“, sowie gestrickte Bettschuhe und eine Schlafmütze. Etwas überrascht darüber nahm der bestens gelaunte Tuiach das Gastgeschenk gerne an. Zum Abgang suchte sich der sympathische Künstler noch eine Dame, die zwischen den Jahrgängen 1935 und 1945 geboren wurde, um mit dieser von großem Applaus begleitet gemeinsam den Saal zu verlassen. Danach setzte er sich an die Theke und sagte: „Mir hat`s bei eich sau gut g`falla“.

Gedicht zur Überreichung des Gastgeschenks:

Das Besondere Gastgeschenk

Hallo mein Freund, einen Moment,
noch sind wir nicht ganz am End.

Wir wollen Dir als Dankeszeichen
ein Gastgeschenk jetzt überreichen.

Pokale, Orden, Kruschtgeschenke
füllen bestimmt schon Deine Schränke.

Wir ließen uns`re Köpfe rauchen,
was tut ihm gut, was kann er brauchen?

Ein Freund bestätigte uns dann,
Silvano ist ein Singelmann.

Oben Ohne, --- Unten Nix,
im kalten Bett, des isch koi Witz.

Drum haben wir mit Dir Erbarmen
und kauften einen ganzen warmen
Schlafanzug aus reinster Wolle,

Da gab`s bei Woolworth wirklich tolle.

Die Bettschuh nahmen wir gleich mit,
des isch der neu`ste Modehit.

Jetzt bist Du nur noch Oben Ohne,
dem armen Poet fehlt seine Krone.

Zieh`st Du sie über beide Ohren,
geht auch kein weit`res Haar verloren.

Nun komm gut heim, und schlaf recht schön,
bis wir uns hier bald wieder seh`n.

Schließ uns ins Nachtgebet mit ein,
uns Margertshauser tät des freu`n.

von Erich Zaha und Willi Steiger

Bürgerreporter:in:

Gottfried Biber aus Gessertshausen

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