Die komödiantische Dynamik der Demenz
Der 80jährige André merkt, dass sich etwas verändert. Noch lebt er allein und versucht, vor Anne, seiner älteren Tochter, den Eindruck aufrecht zu erhalten, alles sei in Ordnung. Wobei ganz offensicht¬lich ist, dass er allein nicht mehr zurechtkommen kann. Also organisiert sie für ihn Pflegehilfen, mit denen er sich aber ständig zerstreitet.
Ein alter Mann, für den sich der Alltag mehr und mehr in ein verwirrendes Labyrinth verwandelt, auf der Spurensuche nach sich selbst.
Das Besondere an „Vater“ ist die ungewöhnliche Erzählstruktur. Erlebt wird die Handlung nämlich nicht chronologisch, sondern aus der Erlebniswelt des 80-Jährigen. Durch diesen hinterhältigen Trick des französischen Erfolgsautors wird der Zuschauer emotional an die Hauptperson gebunden, erlebt mit ihr dieselben Momente des Glücks, teilt mit ihr die Momente des Ausgeliefertseins, erfährt mit ihr die unbegreifbare Veränderung von Personen und Dingen und kann wie sie immer weniger unterscheiden: Was ist Realität, was Wahn oder Wunschvorstellung, was Halluzination oder fixe Idee?
Das klingt nach einem traurigen Theaterabend?
Das Gegenteil ist der Fall. Die komödiantische Dynamik ergibt sich aus den abrupten Stimmungsschwankungen der Hauptperson.
Dieses Stück ist Teil des Theater Abos 01/2020der Stadthalle Gersthofen.
Tickets gibt's HIER
Bürgerreporter:in:Stadthalle Gersthofen aus Gersthofen |
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