Egal ob arm oder reich, ein Bedingungsloses Grundeinkommen ginge an uns alle und jeden der in Deutschland lebt

Sich mit dem Thema des bedingungslosen Grundeinkommen zu beschäftigen bedeutet sich mit einem komplexen Thema zu beschäftigen. Das allerwichtigste ist, wenn man dafür zustimmen möchte oder auch nicht zu wissen, wofür man eigentlich zustimmen soll.

Dazu muss man sich einen Überblick verschaffen, sehen um was es dabei geht und welche Probleme sich zu diesem Thema auftun.

Bedingungsloses Grundeinkommen heißt bedingungslos. Und bedingungslos heißt, der Milliardär erhält es so wie der Arme, ein Ausländer der in Deutschland lebt. Bedingungslos heißt, es ist nicht an die deutsche Staatsangehörigkeit gebunden und ist auch nicht an die Bedürftigkeit gebunden. Darüber muss man sich im Klaren sein, wenn man über das bedingungslose Grundeinkommen spricht.

Die Triebfeder für das bedingungslose Grundeinkommen war einzig und allein die Befreiung von der Lohnarbeit. Und nicht etwa die Armut in der Bevölkerung zu vermeiden. Denn dann könnte man über eine vernünftige Grundsicherung reden die den Namen auch verdient.

Wäre es wünschenswert ein bedingungsloses Grundeinkommen zu haben?

Einige würden sagen, dann würde niemand mehr arbeiten.

Marx sagte einmal:

Wozu würde die Befreiung von der Lohnarbeit führen?

Die Eigenschaft des Kapitalismus ist, dass der Mensch arbeiten muss, um seine Existenz zu sichern. Arbeit ist jedoch nicht das Problem. Das Problem ist, der Kapitalismus überführt Arbeit in Lohnarbeit. Und Lohnarbeit heißt Dienst an fremden Eigentum. Ich arbeite für das Eigentum eines anderen und das heißt wiederum, ich unterwerfe mich den Bedingungen des Kapitals.

Dieser Zustand erzeugt bei den Lohnarbeitern Unsicherheit und Angst, weil sich jeder fragt, ob meine Existenz und ob ich mich und meine Familie noch ernähren und den Lebensstandard halten kann, hängt davon ab, ob ich meine Lohnarbeit behalte oder neu ergattere.

Lohnarbeit ist also etwas völlig Unmenschliches und etwas was strukturell massiv Angst erzeugt. Kapitalismus erzeugt Ängste und Unsicherheit.

Also müssen wir uns fragen, können wir uns von Lohnarbeit befreien?

Was nicht bedeutet sich von Arbeit zu befreien, denn wir müssen uns klar machen, ein sehr großer Teil der in unserer Gesellschaft geleisteten Arbeit ist keine Lohnarbeit. Beweis dafür sei, dass 86 Milliarden Arbeitsstunden unbezahlt sind. Was sind die Produkte dieser Arbeit? Sorge, Erziehung, Pflege, Ehrenämter und sonstige freiwillig erbrachte Leistungen für die Gesellschaft… Und dann noch Stunden, die ein Arbeitnehmer freiwillig erbringt, ohne dafür angemessen entlohnt zu werden.

Es ist also ein riesiger Anteil, der ganz wichtig ist, für den Erfolg unserer Gesellschaft der nicht zählt, da es keine Lohnarbeit ist. Und diejenigen die keinen Lohn erhalten bezeichnet man als Arbeitslose. Nur sind diese Menschen nicht Arbeitslos, sondern Einkommenslos. Und nur, weil es Menschen gibt, die über einen längeren Zeitraum keiner Lohnarbeit nachgehen sind sie nicht faul, das System ist Faul. Der gesamte Leistungsbegriff in unserer Gesellschaft ist Faul.

Die Wertung für Arbeit wird nur ernst genommen, wenn es Lohnarbeit ist. Wenn jemand ehrenamtlich kranke pflegt, ist es keine Arbeit. Und der soziale Status in unserer Gesellschaft hängt von der Qualität der Lohnarbeit ab. Nicht indem man sich zum Wohl der Gemeinschaft durch alle möglichen arbeiten engagiert.

Das ist auch ein Wesen des Kapitalismus. Der Wert, den jemand hat als Mensch in dieser Gesellschaft hängt davon ab wie seine Lohnarbeit bewertet wird, wenn er keine Lohnarbeit hat, ist er Arbeitslos und nach Macron „nichts“.

Bürgerreporter:in:

Mike Picolin aus Gera

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