Heimatbund Gehrden, läd zu einer GEO Tour Gehrdener Berg ein.

Gruppe
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Das Brauwasser stammt vom Gehrdener Berg

Zugegeben, das Wetter mit kräftigem Regen lud nicht gerade zur Geo-Wanderung durch den Gehrdener Berg ein. Trotzdem waren 12 Wanderer erschienen, die sich vom Vorsitzenden der Gehrdener Heimatbundgruppe Dieter Mahlert etwas über die Erdgeschichte und die Vegetation des Gehrdener Berges erklären lassen wollten. „Es hat richtig Spaß gemacht“, so Mahlert am Ende der zweistündigen Tour, „die Gruppe war zwar nur klein, aber dafür am Thema besonders interessiert. Das erleichtert die Exkursionsführung ungemein.“
Los ging es am Berggasthaus Niedersachsen, wo eine aufgestellte Karte einen ersten Überblick über den Gehrdener Berg gibt. Der Gehrdener Berg besteht eigentlich aus vier Bergen (Burgberg, Köthnerberg, Süerserberg, Knigggenberg), wird aber von allen Einheimischen als Einheit empfunden. Die alte Windmühle steht an der richtigen Stelle: die Winde kommen vorwiegend aus West und Südwest und konnten die Flügel einst leicht in Schwung bringen. Ansonsten liegt das Calenberger Land im Windschatten von Süntel und Deister: es fallen im langjährigen Mittel pro Jahr rund 200 Liter Regen auf den Quadratmeter weniger als im westlich vorgelagerten Weser-/Leinebergland. Das macht sich in trockenen Sommern schon deutlich bemerkbar. Künstliche Beregnung (auch mit der Gießkanne) ist angesagt.
Die Straße nach Redderse liegt in einem der größeren Täler des Gehrdener Berges. An seinem Steilhang findet sich mehrere Meter dick der angewehte Löss aus der Weichsel-Eiszeit. Schön sind seine krümelige Struktur und seine gelbe Farbe zu erkennen. Unsere Calenberger Lössbörde besitzt damit einen sehr fruchtbaren Boden.
Direkt unter dem Löss liegen im oberen Teil des Tales die festeren Kalksteine und der lockere Mergel aus der Oberkreidezeit. Diese Tatsache sagt den Geologen, dass die Bildung des Quertales schon nach der Kreidezeit, während des Tertiärs und nach den ersten Vereisungen im Pleistozän stattgefunden hat. Und unten – am Fuße des Tales – sammelt sich das Grundwasser: in diesem Falle für den Brauteich, der einst das Wasser zum Bierbrauen lieferte. Erdgeschichte und Wirtschaftsgeschichte greifen Hand in Hand.
Weiter ging es in die Steinkuhle. Der alte Steinbruch bildet einen idealen Aufschluss, um die Kalksteine (unsere weichen Gehrdener „Luffen“) einmal von Nahem zu betrachten. Diese Sedimentgesteine liegen allerdings nicht mehr waagerecht, sondern sind um rund 20 Grad nach Osten gekippt. Bruchschollen- und Salztektonik (Benther Salzstock) sind die Ursache dafür. Die Magarethenkirche in Gehrden und die ev. Kirche in Leveste wurden im Hochmittelalter aus diesen Steinen gebaut. Beide Bauwerke bestimmen bis heute das Ortsbild. „Erdgeschichte zum Anfassen: am Gehrdener Berg ist das möglich“, so die Meinung des Heimatbundvorsitzenden zum Schluss der Geo-Tour.
Wer sich für Geologie interessiert, sollte sich beim Heimatbund melden.
Wiederholung der GEO Tour (Wanderung) ist vorgesehen.

Bürgerreporter:in:

Fred Ebeling aus Gehrden

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