Kraftwerk – wie funktioniert der große Kochtopf? Zauberdrachen meets Gemeinschaftskraftwerk Stöcken

Zuerst werden die Schutzhelme angepaßt
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Wer kennt ihn nicht, den hohen Kühlturm in Stöcken an der A2? Weithin sichtbar zeigt er uns, woher der Wind weht. Aber wozu, außer als Windrichtungsanzeiger, dient er noch? Das wollten wir, das Drachenbootteam Zauberdrachen und einige Freunde, wissen. Die Idee zu einer Besichtigungstour im Gemeinschaftskraftwerk Stöcken hatte Heike Hoffmann. Sie arbeitet dort und hat beste Kontakte. Wir fanden einen Termin und los gings. Am Tor wurden wir von den Mitarbeitern erstmal angewiesen, einen Helm aufzusetzen. Am Verwaltungsgebäude wurden wir von Herrn Faflik begrüßt. Er ist der Experte für Vorträge und Führungen und kennt das Werk wie seine Hosentasche. Im Seminarraum wurde uns mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation die Entstehungsgeschichte, die Technik und der Nutzen der Anlage erklärt. Grund für die Überlegungen zum Bau eines Kraftwerks war, dass bei VW und Conti die alten Heizanlagen erneuert werden mussten. Die Planungen dieser neuen Anlage wurden in den Achtziger Jahren gemeinsam von den Stadtwerken Hannover, VW und Conti begonnen. VW brauchte für seinen Bedarf Heizwasser und Conti brauchte Heizdampf. Diese Anlage ist in der Lage, Beides zu liefern und deckt zusätzlich noch viele Hannoversche Haushalte mit Fernwärme ein. Durch die Standortwahl zwischen den beiden großen Werken und direkt am Mittellandkanal kann mit einer unglaublich effektiven Logistik gearbeitet werden.
Die Steinkohle aus allen Teilen der Welt wird per Schiff direkt zum Werk gebracht, abgeladen und per Förderband in den Riesenkessel eingeleitet. Verschiedene Kühl- und Heizkreisläufe, Kompressoren, Turbinen und riesige Maschinen bilden einen Energieproduktionskreislauf, der uns ins Staunen brachte. Die vom Gemeinschaftskraftwerk erzeugte Energie wird zu 88% von den drei Abnehmern genutzt. Das ist eine enorm hohe Effektivität.
Nach soviel geballtem theoretischem Input wollten wir natürlich auch die Technik sehen. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl in ca. 28m Höhe (dort ist alles in Metern angegeben – Etagen gibt es nicht so viele). Dort ist die Leitzentrale. In verschiedenen Schichten sitzen dort die Mitarbeiter und beobachten an einer Wand voller Bildschirmen die Produktionsabläufe. Bei der kleinsten Auffälligkeit muss sofort reagiert werden. Weiter ging es dann in das Herz der Anlage: die Technik. Über Gitterroste laufend wurden uns die riesigen Maschinen erklärt, die von oben bis unten, also eine ungefähre Höhe von 70 Metern, einen Kreislauf bilden. Danach fuhren wir mit dem Fahrstuhl ganz nach oben auf das Dach des Kraftwerks. Dort hat man eine grandiose Sicht über die Werksgelände von Conti und VW, aber auch rundherum über Hannover, Garbsen usw. Nachdem wir uns die Region von oben angesehen hatten, brachte uns der Fahrstuhl wieder ins Erdgeschoss. Nun sahen wir uns noch den Kühlturm an. Wir gingen eine Treppe nach oben und Herr Faflik ließ uns in den Turm reingehen. Dort empfing uns Dunkelheit und Dampf und sofort hatte man einen feuchten Schleier am ganzen Körper.
Abschließend machten wir noch einen Rundgang über das Außengelände und beendeten dann die Besichtigung. Wir wissen nun Bescheid! Und Sie? Kostenlose Führungen in großen und kleinen Gruppen kann jeder mit Herrn Foflik per mail (matthias.faflik@enercity.de) verabreden.

Bürgerreporter:in:

Ute Glenewinkel aus Garbsen

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