Tanklastzug verunglückt – Autobahn mehrere Stunden blockiert

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Am Mittwochmorgen gegen 7.30 Uhr kam es zu einem folgenschweren Verkehrsunfall auf der BAB A2 in Höhe der Anschlußstelle Hannover-Herrenhausen in Fahrtrichtung Berlin.
Aus bislang unbekannter Ursache kollidierte ein Tanksattelzug mit einem vorausfahrenden Sattelzug. Dabei wurde die Zugmaschine des Tankzuges stark zerstört, rutschte auf die linke Fahrspur und kam glücklicherweise in der Mittelleitplanke zum Stehen. Der zweite Lkw konnte auf den Standstreifen ausweichen um kam dort ebenfalls zum Stehen.

Nach ersten Meldungen sollte die Fahrerin des Tanksattelzuges in ihrem Führerhaus eingeklemmt sein. Daraufhin wurde die Ortsfeuerwehr Garbsen alarmiert.

Es stellte glücklicherweise schnell heraus, dass sich die Lkw-Lenkerin mit leichten Verletzungen selbst aus dem Fahrerhaus retten konnte.
Allerdings transportierte der Sattelzug eine gefährliche Fracht.
Der Tankauflieger war mit ca. 30.000 Litern Methanol, einer leicht entzündlichen und giftigen Flüssigkeit beladen.
Da anfangs nicht bekannt war, ob der Tank bei dem Unfall beschädigt wurde, wurde die Alarmstufe auf das Stichwort Gefahrgutunfall erhöht und die Feuerwehr Berenbostel, der Gefahrgutzug der Stadtfeuerwehr Garbsen, die Dekontaminationseinheit aus Osterwald UE und die Einsatzleitwagenbesatzung der Stadtfeuerwehr alarmiert.
Zusätzlich wurde ein spezielles Meßfahrzeug der Feuerwehr Seelze nach Garbsen gerufen.

Die ersten eintreffenden Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Garbsen konnte an der Unfallstelle schnell eine teilweise Entwarnung geben. Der Tankauflieger war offensichtlich nicht beschädigt und es trat kein Methanol aus. Dies bestätigten auch Messungen der Feuerwehr Seelze mit ihren speziellen Meßgeräten.
Ein Teil der zusätzlich alarmierten Einsatzkräfte fuhr somit nicht bis zur Unfallstelle sondern blieben bis zur endgültigen Lageerkundung auf der Raststätte Garbsen in Bereitschaft.

Da der Kraftstofftank des verunfallten Lkw beschädigt war, flossen größere Mengen Diesel in die Kanalisation und von dort in die Leine. Zur Kontrolle und Veranlassung weiterer Maßnahmen wurde die untere Wasserbehörde der Region an die Einsatzstelle gerufen.

Die Feuerwehr deckte den auslaufenden Kraftstoff mit Löschschaum ab und bekämpfte zusätzlich einen Entstehungsbrand im Motorraum der Sattelzugmaschine.
Weiterhin wurden ausgelaufener Kraftstoff und Öl mit Bindemitteln großflächig abgestreut.

Nachdem die Einsatzkräfte definitiv festgestellt hatten, dass der Tankauflieger nicht beschädigt worden ist und kein Gefahrstoff austrat, konnte ein Teil der Einsatzkräfte den Einsatz wieder abbrechen.
Es schloss sich jedoch eine langwierige Bergung des Lkw an.
Des weiteren konnte gegen 8.30 Uhr ein Teil der Autobahn, die in beiden Fahrtrichtungen komplett gesperrt war, wieder freigegeben werden.
Auf zwei Fahrspuren der Gegenfahrbahn und im Bereich der Kreuzung BAB – B6 wurden zwei Abfahrtspuren freigegeben, um den Verkehr an der Unfallstelle vorbei zu lenken. Die drei Fahrspuren der Richtungsfahrbahn Berlin blieben jedoch bis zum Abschluss der Bergungsarbeiten voll gesperrt. Es kam zu kilometerlangen Staus und starken Verkehrsbehinderungen.

Bis zum Eintreffen eines Bergungsunternehmens sicherte die Feuerwehr die Unfallstelle ab.
Anschließend wurde in der gemeinsamen Einsatzleitung von Feuerwehr, Polizei und Bergungsunternehmen der weitere Ablauf abgestimmt.
Über die Firma Thoms in Frielingen wurde ein Ersatztankfahrzeug und ein Pumpfahrzeug angefordert, das den brisanten Inhalt des Tankaufliegers erst abpumpen sollte, bevor mit der Bergung des Unfallfahrzeuges begonnen werden konnte.
Das Bergungsunternehmen bereitete bis zum Eintreffen dieses Tankfahrzeuges die Bergung durch einen Kranwagen und einen großen Abschleppwagen vor.
Gegen 11.30 Uhr trafen das Tank- und das Pumpfahrzeug an der Unfallstelle ein und die Umpumparbeiten konnten beginnen.
Das Ersatzfahrzeug musste dazu zweimal gefüllt werden. Zwischendurch fuhr es mit Polizeibegleitung zum Entleeren. Gegen 14 Uhr waren die Arbeiten schließlich beendet.
Der Tank der Unfallfahrzeuges war leergepumpt, gespült und durch Messungen der Feuerwehr zur Bergung freigegeben. Das Bergungsunternehmen konnte nun die Zugmaschine vom Auflieger trennen und mit der eigentlichen Bergung beginnen.

Während der gesamten Umpumparbeiten stand ein Trupp der Feuerwehr unter Atemschutz mit einem Schaumrohr in Bereitschaft, um bei einer eventuellen Entzündung des Gefahrgutes sofort eingreifen zu können.

Während des lang andauernden Einsatzes wurden die Einsatzkräfte mit Brötchen und belegten Broten versorgt, die von der nahegelegenen Werkfeuerwehr Continental beschafft und zur Autobahn gebracht wurden.

Nach Beendigung der Umpumparbeiten konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehr nach fast 7-stündigem Einsatz wieder einrücken.
Insgesamt waren ca. 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit 15 Fahrzeugen im Einsatz.
Vom Rettungsdienst waren ein Rettungswagen des ASB Seelze sowie der Notarzt vom DRK Neustadt im Einsatz.

Bürgerreporter:in:

Stefan Mueller aus Garbsen

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