Sebastian Niedermeier: ehemaliger Bürgermeister in Eichenau

Sebastian Niedermeier in der von ihm geliebten Budriohalle
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Anfang Oktober 1997 eröffnet Sebastian Niedermeir die Gemeinderatsstitzung mit den Worten : "Sie haben ja schon in der Zeitung gelesen, ich werde 1998 wieder zu meinem früheren Arbeitgeber, der Stadt München zurückkehren. Ich komme nun zur Tagesordnung..."
Zwischen 1980 und 1998 hat er Eichenau regiert wie vor ihm in der jungen Geschichte der Gemeinde niemand. Einerseits verringerte er Distanzen indem er fast jeden duzte, ob der es wollte oder nicht, andererseits war er oft von sich und seiner hohen Fachkompetenz so überzeugt, das er aneckte und nicht die oft erwartete Unterstützung bei den Bürgern fand. Bei seiner ersten Wahl 1980 errang er 53 Prozent der Stimmen, dann 56 und 57 Prozent - für einen Sozialdemokraten in Oberbayern hohe Werte der Anerkennung.
Sebastinan Niedermeir wuchs in einer Bauernfamilie in Königsfeld bei Wolnzach in der Hallertau auf. Er beendete eine Landwirtschaftslehre, machte Schulabschlüsse auf dem 2. Bildungsweg nach und schloss sich den Sozialdemokraten an. Er erhielt eine Stelle in der Stadtverwaltung in München und beteiligte sich besonders an den Vorbereitungen der Olympiade. Seine Verwaltungserfahrungen und seine internen Kennnisse der oft verschlungenen Behördenwege kamen ihm dann während seiner 18 jährigen Amtszeit oft zu Gute. Er scheute inbesondere wenn er sich im Recht fühlte, keinen Streit und erstritt für Eichenau ein bundesweit bedeutendes Urteil zur Aufteilung der Finanzen zwischen Kommunen und Landkreisen.
Während seiner Amtszeit wurde für Eichenau enorm viel erreicht, denn eine längere Periode der Stagnation durch seinen Amtsvorgänger Alfred Rehm konnte überwunden werden. Das unter Alfred Rehm schon vorbereitete, aber im Amtswege stecken gebliebene Sport-und Freitzeitgelände konnte er zielgerichtet auf den Weg bringen. Er konnte das Haus 37 an der Hauptstraße von der Volksbank für die VHS und die Vereine kaufen, ließ das Haus der Sozialdienste in Zusammenarbeit mit dem Bauträger Felser bauen, verbesserte die Schulausstattungen und konnte genug Geld für den Ankauf der Räume für die Gemeindebücherei sammeln. Die Förderung der Kunst und Kultur gelang in seiner Zeit ebenso wie die Anfänge der Schulsozialarbeit, die beispielhaft für den ganzen Landkreis und Bayern wurden. Auch das örtliche Gewerbe lag ihm sehr am Herzen und örtliche Betriebe konnten sich im mehrfach erweiterten Gewerbegebiet ansiedeln. Auch der Naturschutz kam deutlich voran, denn nicht nur die ersten Biotope wurden geschaffen, auch in Bebauungspläne wurde der Schutzgedanke aufgenommen- auch wenn später viel davon zurück genommen werden mußte. Die besondere Förderung der sozialen Arbeit der Kirchen war ihm ein Herzensanliegen und die gute Zusammenarbeit von kirchlichem Träger und Kommune zeigt sich an der Entwicklung der Seniorenbegnungsstätte gleich neben dem Rathaus. Die Bebauung der großen Freiflächen in der Ortsmitte an der Bahnhofstraße war ein Langzeitprojekt seiner Amtszeit und hier gab es, wie sich später herausstellte, auch einige konzeptionelle Mängel, denn die Belebung der Bahnhofstraße zum Geschäftszentrum gelang nicht.

Sebastian Niedermeiers Anfänge in der SPD in Eichenau waren nicht unumstritten, zusammen mit einigen Juso Freunden verärgerte der von ihm betriebene Generationswechel einige ältere Parteimitglieder, ähnlich wie die SPD in Gröbenzell und Maisach das 2007 erleben mußte. Sebastian Niedermeier wurde Schriftführer im Ortsverein, dann Vorsitzender, Gemeinderat und 8 Jahre später Bürgermeister. Allerdings erhielt er bei seiner ersten Wahl auch zahlreiche Unterstützer von der CSU. Denen ware ihr schwacher Kandidat Landthaler in der Stichwahl unterlegen und viele wollten Wolfgang Heilmann nicht unterstützen, der von Alfred Rehm protegiert wurde. 1997 verließ Niedermeier aber die SPD und wechselte zu den Freien Wählern, für die 2007 wieder kandidieren will.
Als Vorsitzender der AWO in Eichenau hat Sebastian Niedermeier den Mittagstisch an den Schulen als Nothilfemaßnahme gegründet und seine im Ort allseits beliebte Frau hat sich besonders in der AWO und der Seniorenarbeit engagiert.
Ich habe als Fraktionsvorsitzender oft gut mit ihm zusammengearbeitet, auch wenn er immer alles besser wußte und sich von mir oft gedrängt und manchmal unverstanden fühlte.

Basisartikel zu Eichenau.
http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/1...
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Alles über Eichenau im DLZ: http://www.dlz-eichenau.de


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Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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