Musketier redet sich um Kopf und Rüschenkragen - Muntere Komödie beim "Brucker Brettl" in Biburg

Biburg - "Einer für alle und alle für einen!" Wer kennt nicht diesen Schwur der 3 Musketiere aus den Romanen von Alexander Dumas? Mit diesem Motto im Kopf klingelt Ferdinand Unterhuber seine Frau Isabell um 4 Uhr in der Früh, also mitten in der Nacht, aus den Federn. Noch schlaftrunken sieht sie ihren Mann, der in einem albernen Musketierkostüm vor ihr steht.

Die Szene stammt aus dem bayerischen Mundartstück " Mitten bei der Nacht", das Gerhard Loew nach dem Original des französischen Dramatikers Georges Feydeau geschrieben hat. Es trägt immer noch den Hauch von Vaudeville, denn die Komödie ist für einen überraschenden Ausgang konstruiert.
Unter der Regie von Franz Neuhirl und Monika Märk hatte das Stück jetzt Premiere beim "Brucker Brett`l" beim Steffel-Wirt in Biburg.

In diesem ungewöhnlichen Aufzug und den Spuren einer durchlebten Nacht hat der Spätheimkehrer Ferdinand natürlich gegenüber seiner Frau Isabell einen umfassenden Erklärungsbedarf. Er schwärmt von den Proben für ein bevorstehendes Fest im Kreise seiner Kumpanen und als er im Laufe der Unterhaltung noch beginnt, an den hervorstechenden Reizen seiner Frau zu mäkeln und gar in diesem Zusammenhang von partieller Dellenbildung spricht, bedeutet das natürlich eheliches Ungemach. Erschwerend kommt hinzu, dass er auch noch von dem makellosen Körper einer brasilianischen Schönheit schwärmt. Das bringt seine Frau dann endgültig zur Weißglut und löst einen heftigen Disput aus.

In den Zwist zwischen Isabell (Kristin Freysoldt) und Ferdinand (Peter Schiele) wird auch das verschlafene und oft renitente Dienstmädchen Anita (Ulrike Lahmann) einbezogen. In diesem Dreiecksspiel haben alle Gelegenheit in umfassenden Dialogen das Skurrile des Stücks auszuspielen. Besonders Isabell als Nichthiesige hat bei sprachlichem Abgleiten in die bayerische Mundart die Lacher auf ihrer Seite. Mit bohrenden Fragen bringt sie ihren Mann schier zur Verzweiflung und Anita platzt mit unpassenden Bemerkungen immer wieder in die Szene.

Dann kligelt es wieder an der Tür und der Hausverwalter Georg Huffnagel (Detlef Kurp) bringt verlegen umherdrucksend die Todesnachricht von Isabell`s Mutter. Als die in Ohnmacht sinkt, steht er ihr mit beiden Händen zupackend helfend zur Seite. Das kann natürlich den Hausherrn nicht amüsieren und ebenso wenig die spontane Hilfe der beiden Damen, als sich beim Hausmeister am Hosentürl der Reißverschluss verklemmt hat. Eine gute Gelegenheit für spaßige und ein wenig frivole Situationskomik, die man genüsslich ausspielt.

Nach dem unvorhersehbaren, aber doch plausiblen Schluss, hat das Dienstmädchen Anita das letzte Wort. Wie im richtigen Leben. Alle Schauspieler des Vierpersonenstücks gaben ihren Rollen ein charismatisches Profil. Wer sich diese komödiantische Rarität ansehen will, kann das noch bis zum 15. November tun. Gespielt wird immer freitags und samstags um 20 Uhr und sonntags um 19 Uhr. Einlass 90 Minuten vorher. Vorverkauf unter Telefon 08141-290816 oder 0176/646 227 82.

Bürgerreporter:in:

Klaus Kriesbach aus Fürstenfeldbruck

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