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Tatort: Thiersee - Amateurfilmerin Sylvia Bauer auf Spurensuche nach Erich Kästner

  • Nicht nur Filmen, sondern auch Schneiden und Vertonen gehört zum Handwerk
  • hochgeladen von Klaus Kriesbach

Fürstenfeldbruck - "Die Geschichte, um die es sich handelt, beginnt im Gebirge. In Seebühl. Kennen Sie eigentlich Seebühl? Das Gebirgsdorf Seebühl? Seebühl am Bühlsee? Nein? Sonderbar, höchst sonderbar. Wen man auch fragt, keiner kennt Seebühl.

Der Schriftsteller Erich Kästner leitete mit diesen seinen eigenen Worten den Film "Das doppelte Lottchen" ein, der nach seinem gleichnamigen Roman und seinem Drehbuch in Seebühl am Bühlsee im Jahre 1950 gedreht wurde. Es ist die amüsante Geschichte des Zwillingspaares Lotte und Luise, die nach der Scheidung ihrer Eltern getrennt wurden und sich nach Jahren zufällig in den Sommerferien in einem Kinderheim in Seebühl am Bühlsee trifft. Nachdem ihre Identität gelüftet war, beschlossen die jungen Damen mit einer bezaubernden Intrige die Eltern wieder zusammen zu bringen.

Nun, Seebühl am Bühlsee gibt es natürlich gar nicht. Es ist der fiktive Ort für Thiersee in Tirol, wo von 1948 bis 1952 an die 18 Spielfilme gedreht wurden. Die Fürstenfeldbrucker Amateurfilmerin Sylvia Bauer hat auf einer Fahrt nach Kufstein diesen pittoresken Ort entdeckt. Sie war beeindruckt vom dortigen Filmuseum, dem Themenweg und dem Passionsspielhaus und es entstand der Plan, darüber einen Dokumentarfilm zu drehen.

Als im Jahre 2009 im Filmmuseum jedoch eine Ausstellung über "Das doppelte Lottchen" angekündigt wurde und gleichzeitig vom "Verein Filmmuseum Thiersee" der Wettbewerb "Thiersee dreht!" ausgeschrieben wurde, stand für Sylvia Bauer fest: Daran will ich teilnehmen!

In der Ausschreibung war mehr eine pfiffige Idee zu einem Kurzfilm gefragt und nicht die technische Perfektion. Als langjährige Filmerin will Sylvia Bauer aber gerne beides zu einer stimmigen Symbiose vereinen. Wochenlang streifte sie nun mit ihrer Kamera um den Thiersee und begab sich auf Spurensuche nach Erich Kästner und seinem Film "Das doppelte Lottchen". In Selbstgesprächen vertieft ließ sie den Dichter ein paar Jahre später nach dem Film um den See wandern, der Kies knirschte unter seinen Füßen und ihre Kamera schwenkte auf den Steg am See, wo sich die Kinder damals im Wasser tummelten. Das Objektiv richtete sie auf den Pendling, den Hausberg von Kufstein und auf das Passionsspielhaus und das Filmuseum. Kurz: Alle Fixpunkte des Films "Das doppelte Lottchen" wurden wieder lebendig. Die nostalgischen Passagen drehte Sylvia Bauer in Schwarzweiß und die Gegenwart in bunten Farben. Der Film besticht durch eine ruhige Kameraführung und ein sensibles Gespür für Vergangenheit und Gegenwart.

Und so ist schließlich ein acht Minuten langer Film über "Das doppelte Lottchen" und Erich Kästner entstanden, den die Amateurfilmerin fristgerecht dem Veranstalter eingereicht hat. Mittlerweile hat eine Publikumsjury die eingesandten 16 Arbeiten gewertet. 9 Filme wurden davon der Rubrik "Kinder/Jugendliche" zugeordnet und die sieben verbliebenen in die Sparte "Erwachsene" eingereiht. In diesem Segment trat Sylvia Bauer allein gegen ihre österreichische Konkurrenz an und erreichte einen achtbaren 4. Platz. Sie konnte demzufolge eine Menge österreichischer Stimmen auf sich vereinen. Das spricht für die Qualität ihrer Arbeit.

Aus den Händen von Hannes Juffinger, dem Bürgermeister von Thiersee, erhielt Sylvia Bauer einen Genussgutschein für ein romantisches Essen in einem renommierten Restaurant.

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  • Gratulation durch Bürgermeister Hannes Juffinger
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