Deutschland ist pleite – die Neuauflage

Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler | Foto: Foto allgemein zugänglich durch Bund der Steuerzahler
  • Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler
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  • hochgeladen von Roland Greißl

Mehr als 2500 Leser haben den Artikel gelesen, den ich am 13.01.2008 bei myheimat eingestellt und am 17.02.2009 runderneuert habe (über 360 Leser). Das war vor und während der Finanzkrise – und heute hat das Statistische Bundesamt (wieder einmal) die neuen Zahlen veröffentlicht: Sie bestätigen ohne Wenn und Aber: Deutschland ist pleite.

Und die Schuldenuhr hat sich beschleunigt: Von damals 4.439 Euro pro Sekunde (!) ist sie nun auf 4.481 Euro pro Sekunde gestiegen (siehe Link, oben rechts):

http://www.steuerzahler.de/BdSt-stellt-Schuldenuhr...

Dies sind „nur“ 40 Euro pro Sekunde mehr – aber bereits ein Tag hat 68.400 Sekunden – macht also pro Tag ca. 3,5 Millionen Euro Schuldenvermehrung.

Erschreckend an diesen Zahlen ist wirklich alles:

- unser Land ist mit ca. 1,7 Billionen Euro verschuldet

- pro Kopf sind das gut 21.000 Euro, die wie eine „Erbsünde“ bereits auf jedem Neugeborenen lasten

- mit 4.481 Euro Zunahme „verpufft“ das „Monatsgehalt“ von mehr als 11 Hartz-IV-Empfängern pro Sekunde

- davon „verpuffen“ – ebenfalls pro Sekunde – allein 2003 Euro an Zinsen

- würde unser Staat in fetten Zeiten pro Monat 1 Mrd. Euro tilgen, also 12 Mrd. Euro pro Jahr, bräuchte er 1.700 fette Monate (oder 142 fette Jahre), bis er schuldenfrei wäre – ich fürchte, mehr, als ich erleben werde … (und würde nur fuktionieren, wenn durch Zins und Zinseszins in dieser Zeit kein neuer Euro an Schulden dazukäme - wäre also auch nicht mal bei viel Optimismus realistisch)

Und gestern (14.03.) hat Finanzminister Wolfgang Schäuble verkündet, er wolle bis 2016 die Netto-Neuverschuldung auf 0 Euro reduzieren - heuer waren es noch etwas über 80 Milliarden Euro. Das wird richtig spannend, wie wir in sechs Jahren auf 0 Euro runterkommen. Das Kunststück seh ich mir genau an!

Einige Fragen bieten sich also an:

- können wir uns wirklich Steuergeschenke leisten?

- sind wirklich die Hartz-IV-Empfänger an dieser Misere schuld?

- kann es so weitergehen, dass 10 % der Reichsten unseres Landes laut DIW-Studie von 2007 über 61% des Gesamtvermögens verfügen? (NB: als Forschungsinstitut der Deutschen Wirtschaft ist das DIW unverdächtig, linkslastig zu sein)

- Und nicht zuletzt meine Zentralfrage:

Ist es weiterhin vertretbar, dass unser Staat für die Gelder, die er zur Bewältigung seiner Staats- und Sozialaufgaben braucht, Zins + Zinsenzins bezahlt?
Nur, weil sich unser Staat – systembedingt – alles Geld, das er selbst drucken lässt, über Privatbanken ausleihen muss?

Zu dem Punkt würde ich mir mal einen kompetenten Artikel in myheimat wünschen!
Wer kann, wer wagt es, uns darüber zu informieren?

Bürgerreporter:in:

Roland Greißl aus Fuchstal

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