Nockherberg = "Schockerberg" ?

Niemandem ist sie entgangen, die Nockherbergrede,

die zur "Schockerbergrede" wurde. Meine Frau und ich haben die Rede samt Singspiel komplett gesehen. Michael Lerchenberg war in jeder Hinsicht genial! Doch nach der Rede, die im Saal meist eisernes Schweigen und tiefe Betroffenheit ausgelöst hat, weil Lerchenberg das ausgesprochen hat, was das Volk empfindet, sagte ich meiner Frau:
"Das war definitiv seine letzte Rede!"

Zu ehrlich und schonungslos war die Rede, als dass sie die Angesprochenen hätten verdauen können. Doch erst am nächsten Tag las ich den Wortlaut jener umstrittenen Passage genau in der Presse. In Bezug auf Westerwelle rezitierte Lerchenberg:

„Alle Hartz-IV-Empfänger versammelt er in den leeren, verblühten Landschaften zwischen Usedom und dem Riesengebirge, drum rum ein großer Zaun und ... über dem Eingangstor wird in großen eisernen Lettern stehen: 'Leistung muss sich wieder lohnen.'"

Da wurde mir klar: So geht es nicht. Dass ich kein Westerwelle-Fan sein kann, weiß jeder, der auch nur einige meiner Beiträge gelesen hat . Aber seit ich meine Ausbildung als Lehrer gemacht habe, ist mir auch klar: Vergleiche mit Konzentrationslagern sind tabu. Und das ist gut so. Etwas, was mit dem Schrecken von damals vergleichbar ist, kann und darf es nicht mehr geben, und Vergleiche mit dieser Zeit hinken immer.

Fazit: Wie bei Frau Käßmann tut es mir um Michael Lerchenberg wahnsinnig leid - er war und ist für mich der Beste. Doch wenn hier ein ganzes Autorenteam diese Passage nicht entschärft und deren Brisanz nicht erkennt, ist der Rücktritt die einzige Konsequenz. Sonst dürfte er im kommenden Jahr nicht einmal mehr sagen, dass unsere Politiker auch Fehler gemacht haben, ohne dass sich jemand persönlich angegriffen fühlt ...

Schade ist nur, dass damit die herrschende politische Klasse ihr Ziel erreicht hat - ganz ohne eigenes Zutun.

Bürgerreporter:in:

Roland Greißl aus Fuchstal

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