Die Liebe im „Raum der Stille“

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Niemand, der an der Imbissstube „Truck Stop“ an der B 17 bei Fuchstal / Denklingen vorbeifährt, würde vermuten, dass sich direkt dahinter, genau unter der „Tenne St. Martin“, ein Kleinod befindet: der „Raum der Stille“, den der Diakon und freie Seelsorger Ludwig Streicher für Andachten und Vorträge hergerichtet hat.
Einmal pro Woche, zurzeit mittwochs um 18.45 Uhr, hält er dort eine Andacht. Auch wenn diese in der Presse als „konfessionsfrei“ angekündigt wird, ist unschwer der katholische Hintergrund des Diakons zu erkennen. Denn die Verehrung seiner geliebten Gottesmutter Maria ist in jedem Abendgebet gegenwärtig.

In der heutigen Andacht (am Dienstag, dem 4. Juni) begrüßt Organistin und Sängerin Elisabeth Schmidt die Besucher mit dem Harmonium. Seit vielen Jahren ist sie in Arosa / Schanfigg in der Schweiz engagiert, kommt aber auch gerne nach Denklingen. Ihre Lieder handeln von der Liebe, Freude und Hoffnung im Sinne der Lehre Christi und von Maria. Mit ihrer klaren Intonation und Aussprache begeistert sie die Besucher der Andacht.

Als besonderes Schmankerl liest gleich zu Beginn Carmen Kraus vom Landsberger Autorenkreis einige ihrer tiefgreifenden Gedichte. Egal, ob sie den Menschen als „Hauch Gottes“ im Ton der Genesis entdeckt, der immer wieder neu geformt werden muss; ob sie die „ausgebrannte Welt“ in der alten, unverfälschten Religion immer wieder neu Trost finden lässt oder das „Prinzip Hoffnung“ als entscheidend ansieht, stets ist ihre tiefe Liebe zu einem Nachdenken über den Menschen, die Welt und vor allem Gott zu spüren. Sprachlich ausgefeilt und angenehm im Vortrag graben sich ihre schönen Gedichte tief in die Herzen der Anwesenden ein.

Diakon Streicher wählt als roten Faden seiner frei gestalteten Andacht die Freude und die Liebe, die von Menschen ausgeht, die sich selbst gefunden haben. Mitten in der Hektik eines Einkaufszentrums überrascht manchmal das ansteckende Strahlen eines Menschen, der die Liebe gefunden hat. Es kann die Liebe sein, die in der Liebe zu Gott oder zu einem anderen Menschen ihren Ursprung hat. Aber immer, so betont er besonders, kommt sie auch aus der Eigenliebe zu sich selbst. „Halte dir immer wieder vor Augen, wie wertvoll du selbst bist. Schenke dir selbst Liebe und Achtung. Dann kannst du sie auch an andere weitergeben“, so die einleuchtende Botschaft dieser Andacht.

Es ist stets nur eine kleine Schar, die sich im „Raum der Stille“ einfindet. Aber es ist eine Schar, die ein ganzes Stück glücklicher und lächelnder den Raum am Ende wieder verlässt.

Bürgerreporter:in:

Roland Greißl aus Fuchstal

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