Schüler in Frankfurt: Dialog in der Dunkelheit

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Die Sinne schärfen beim Dialog im Dunkeln -
Klasse 7a der Burgwaldschule in der Mainmetropole

Eine spannende Reise in ein unbekanntes Land unternahmen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7a der Burgwaldschule kurz vor den Osterferien: Das Dialogmuseum unweit des Frankfurter Ostbahnhofs war vom Hauptbahnhof aus das erste (Straßenbahn-)Ziel eines Tagesausflugs in die Mainmetropole.

Dort beim „Dialog im Dunkeln“, viele nennen es auch Dunkelmuseum, erlebten die Jugendlichen zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Doris Müller sowie Biolehrer H.-Frd. Kubat neunzig Minuten lang eine Welt aus Düften und Gerüchen, des Tastens und des Fühlens und natürlich des Hörens.
Nur ein Sinn blieb während der Führungen außen vor, konnte überhaupt nicht genutzt werden: der Sehsinn.

Blinde Frauen oder Männer begleiteten und führten immer sechs Schüler bei ihrer Tour durch eine Fußgängerzone, einen Frühlingswald, hin zu einem Musikkonzert, an einem Wasserfall vorbei oder beim Gang über einen Gemüsemarkt und während der Überquerung einer Straßenkreuzung.

Auch bei der abschließenden Einkehr in das Dunkel-Cafè` waren die netten Guides noch dabei, halfen den „sonst immer Sehenden“ beim Bezahlen der Getränke und berichteten in gemütlicher Runde gerne und nett von den Problemen blinder oder extrem sehschwacher Menschen.
„Es war wirklich total eindrucksvoll“, meinte Milena nach dieser Extremerfahrung, und für
Paula und Florian war es „einfach so richtig klasse!“.
Eine wichtige Unterstützung erhielten alle durch wertvolle Blindenstöcke als Verlängerung der Arme, ferner den Geruchssinn und verbale Dialoge, was alles ein klein wenig „einfacher“ in dieser totalen Finsternis machte... „Bitte nehmt die Stöcke jedoch nie nach oben“, wies Guide Tobias auf die akute Verletzungsgefahr hin – und alle hielten sich natürlich daran.

Mit der schnellen U-Bahn ging es vom Ostbahnhof und nach einem Blick auf den wachsenden EZB-Wolkenkratzer zurück ins Zentrum der pulsierenden Großstadt.
Wie sonst kaum einmal in den letzten Jahren erlebte Frankfurt an diesem Tag einen Schneesturm mit extrem viel Schnee.
So entwickelten sich die Besichtigungen des Römerberges, des Platzes an der Paulskirche, der Börse oder der Rundgang durch die berühmte Zeil-Fußgängerzone zu ganz besonderen Erlebnissen.
Sogar der imposante Maintower blieb wegen der extremen Wetterverhältnisse für Besucher geschlossen.

Mit dem Zug traten die Burgwaldschüler am Abend die Heimreise nach Frankenberg an, im Gepäck viele neue Eindrücke und mit der Gewissheit, wie wichtig gutes Sehen für unser aller Leben ist.

Fotos: Die Klasse 7a zusammen mit Klassenlehrerin Doris Müller auf dem Römerberg in Frankfurt (und weitere...)

Bürgerreporter:in:

Hans-Friedrich Kubat aus Vöhl

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